- Hazzan
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Chasan [χazˈan] (hebräisch חזן; Pl.: Chasanim, fem. Pl.: Chasanot, jiddisch „Chasn“) oder Kantor wird der Vorbeter in einer Synagoge oder jüdischen Gemeinde genannt.
Der Name Chasan geht auf die Zeit des Römischen Reichs zurück und wurde zunächst für den Vertreter des Archisynagogos, d.h. des Leiters einer jüdischen Gemeinde verwendet. Dies war eine ehrenvolle Aufgabe: Im Codex Theodosianus von 438 wurden seine Inhaber von Steuern befreit, und Papst Gregor der Große bestätigte diese Bestimmung im Jahre 600. Im rein musikalischen Bereich, im Sinne eines Vorbeters, ist der Chasan etwa seit dem 9. Jahrhundert belegt. Die Funktion des Vorbeters im jüdischen Gottesdienst wurde im Mittelalter vom Vater auf den Sohn übertragen. Zu dieser Zeit musste ein Chasan auch in der Lage sein, Pijjutim, d.h. Hymnen, zu schreiben und zu vertonen.
In rabbinischer Zeit konnte jedes Gemeindemitglied als Vorbeter fungieren. Dies gilt prinzipiell bis heute; da die jüdische Liturgie jedoch sehr schwierig ist und eine schöne Stimme gewünscht wird, entwickelte sich diese Funktion in gaonischer Zeit zum eigenständigen Beruf.
Traditionell wird vom Chasan neben einer guten Stimme große Kenntnis der jüdischen Liturgie verlangt, vor allem aber ethisch einwandfreies Verhalten und Frömmigkeit. In Deutschland über jüdische Kreise hinaus bekannt wurde der Berliner Kantor Estrongo Nachama.
Ausbildungsstätten sind heute vor allem in den USA (New York), Israel und Großbritannien. In liberalen Gemeinden können auch Frauen (Chasanot) das Kantorenamt bekleiden.
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