- Hechel
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Die Hechel ist ein kammartiges, aus spitzen Drähten gefertigtes landwirtschaftliches Gerät, durch welches Flachs- und Hanffasern zum Reinigen (Hecheln) gezogen werden. Das Wort leitet sich vom selben Wortstamm wie der Haken ab, was auf die zum Kämmen der Fasern angebrachten Haken hindeutet[1]. Moderne Faseraufschlussmaschinen bauen ebenfalls auf den traditionellen Prozessen auf, verwenden jedoch mechanische Aufschlußstrecken, in denen das Brechen, Schwingen und Hecheln in entsprechenden Arbeitsschritten mechanisch umgesetzt werden.
Hecheln
Die Fasern werden nach dem Riffeln, Brechen (mit einer Breche) und dem Schwingen, bei dem bereits zerkleinerte Holzteile von den Fasern getrennt werden, gereinigt und für das Verspinnen vorbereitet.[2] Beim Hecheln werden sie parallelisiert und weiter gereinigt, die beim Hecheln anfallenden groben Faserreste bezeichnet man als Werg.
Folterwerkzeug
Die Hechel wurde auch als Marterinstrument zum Foltern verwendet. Unter anderem soll der heilige Blasius von Sebaste durch die Hechel das Martyrium erlitten haben. Er wird teilweise mit einer Hechel oder einem Eisenkamm dargestellt.
Einzelnachweise
- ↑ F. Schmitthenner: Kurzes Deutsches Wörterbuch für Etymologie, Synonymik und Orthographie, Verlag von Friedrich Metz, Darmstadt, 1834, S. 121
- ↑ G. Holzmann, M. Wangelin: Natürliche und pflanzliche Baustoffe - Rohstoff, Bauphysik, Konstruktion, Vieweg + Teubner, Wiesbaden, 2009, S. 52, ISBN 978-3-8351-0153-1
Kategorien:- Landtechnik
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