- Heilgymnastik
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In der Heilgymnastik wird dem Patienten unter der Aufsicht therapeutisch geschulten Personals (meist Heilpraktiker) die Möglichkeit eingeräumt, aktiv an der Genesung mitzuwirken.
Die Heilgymnastik kann als Bereich der Physiotherapie betrachtet werden.
Spezielle (insbesondere passive) Übungen und Maßnahmen dienen einer Verbesserung der Körperhaltung und einer Kräftigung der Muskulatur und steigern das Körperbewusstsein bei dem Patienten. Die Heilgymnastik dient beispielsweise im orthopädischen Umfeld der Vorbeugung und Beseitigung von Schäden des Haltungs- und Bewegungsapparates. In den Bereichen der Inneren Medizin fördert sie weitreichend die Funktionstüchtigkeit des Kreislaufs, beispielsweise durch Kreislauf- und Lungenfunktionstraining.
Anwendungsgebiete der Heilgymnastik sind u. a.:
- Schwangerschaftsturnen
- Osteoporosegymnastik
- Rehabilitationsübungen (nach Unfällen und Operationen)
- Orthopädie
- Pulmologie
- Loheland-Gymnastik
Der Heilungsprozess betroffener Körperregionen soll durch die Heilgymnastik sowohl bewusster und intensiver gefördert als auch beschleunigt werden.
In diesem Sinne steht sie in einem Zusammenhang mit den verschiedenen Formen der traditionsreichen fernöstlichen Heilgymnastik (Qi Gong u. a.), welche sich besonders seit den letzten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts auch in Europa einer großen Beliebtheit erfreuen und erfolgreich in die europäischen Formen physiotherapeutischer Methodik einfließen.
Geschichte der Heilgymnastik
Einer der ersten, der mechanische Hilfsmittel für die Heilgymnastik erdachte und baute, war Karl Heinrich Klingert aus Breslau. Er publizierte 1810 eine Vorrichtung, die bereits sehr den heutigen Reha-Geräten ähnelte. Mit ihr konnte man gleichzeitig Arme und Beine trainieren. [1]
Quellen
- ↑ Jung, Michael: Karl Heinrich Klingert. Tauchgeschichtekompendium, Merzig-Weiler 1998
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