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Heimaey Luftbild von Heimaey Gewässer Atlantischer Ozean Inselgruppe Vestmannaeyjar Geographische Lage 63° 26′ 31″ N, 20° 15′ 0″ W63.441944444444-20.25283Koordinaten: 63° 26′ 31″ N, 20° 15′ 0″ W Fläche 13,4 km² Höchste Erhebung Heimaklettur
283 mEinwohner 4.086 (2009)
305 Einw./km²Hauptort Heimaey Karte mit Eruptionsdiagramm Die Insel Heimaey [ˈhɛi̯maɛi̯] gehört zu den Vestmannaeyjar (dt. Westmännerinseln) südlich von Island. Auf ihr befindet sich die gleichnamige Stadt mit 4086 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2009).
Heimaey lebt vorwiegend vom Fischfang und zählt zu den reichsten Städten Islands.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Heimaey ist mit 13,4 km² die größte und die einzig ständig bewohnte Insel der Inselgruppe Vestmannaeyjar.
Gleichzeitig ist sie die Insel, die die höchste in diesem Archipel bisher bekannte Zahl an Vulkanausbrüchen vorzuweisen hat und unter der sich vermutlich eine Magmakammer befindet.
Geschichte
Vulkanausbruch 1973
Ende Januar 1973 brach ein neuer Vulkan, der Eldfell, in direkter Nähe der Stadt aus. Zum Glück befand sich wegen eines Sturmes am Vortag die gesamte Fischereiflotte der Insel im Hafen, so dass die Insel schnell evakuiert werden konnte und niemand zu Schaden kam. Im Laufe der nächsten Monate kämpften die zurückgebliebenen Helfer um die Stadt auf Heimaey.
Etwa 100 Gebäude wurden von austretender Lava überwalzt. Große Teile des Ortes wurden teilweise bis zu 8 m unter schwarzer Asche verschüttet. Die meisten Gebäude wurden in den Monaten danach wieder mit Hilfe vieler Bewohner und Freiwilligen ausgegraben. Ein Teil des Lavastromes floss in Richtung der Hafeneinfahrt und drohte diese zu blockieren, was ein großes Problem für den auf Fischfang basierenden Lebensunterhalt der Menschen geworden wäre. Es wurden Wasserkanonen aufgebaut und der Lavastrom mit Meerwasser bespritzt, um ihn zum Stoppen zu bringen. Tatsächlich stoppte der Lavastrom, so dass die Hafeneinfahrt jetzt zwar enger geworden, der Hafen gleichzeitig aber vor der Meeresbrandung besser geschützt ist.[1]
Wieder aufgenommene, nicht unumstrittene Grabungen im Nordosten des Ortes brachten dieser neuen Touristenattraktion den Namen Pompei Norðursins (Pompeji des Nordens) ein.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Volksfest im Herjólfsdalur
Am ersten Augustwochenende, dem sogenannten Verslunarmannahelgi, wird im Herjólfsdalur, einem halbmondförmigen, zur Meerseite offenen ehemaligen Vulkankrater, ein dreitägiges Fest gefeiert, zu dem auch viele – vor allem jugendliche – Gäste vom „Festland“ kommen. Das Volksfest hat eine lange Tradition; es besteht seit 1874 und wurde nur in den ersten Jahren des I. Weltkriegs (1914 und 1915) ausgesetzt.[2]
Interessante Gebäude auf Heimaey
Die kleine Festungsanlage Skansinn auf Heimaey in Hafennähe geht auf Anweisungen des dänischen Königs von 1515 zurück, der hier die Engländer von seinem Handelsbereich abschrecken wollte[3].
Innerhalb des befestigten Bereichs Skansinn befindet sich die Stabkirche Heimaey, ein Geschenk Norwegens an Island aus dem Jahr 2000[4].
Die Kirche Landakirkja hat eine lange Tradition. Ihre erste Version wurde 1573 auf Heimaey errichtet[5].
Wandermöglichkeiten
Auf den Inseln gibt es zahlreiche kleinere Berge; so kann man z.B. auf Heimaey die Vulkane Helgafell und Eldfell besteigen[6].
Verkehr
Die Vestmannaeyjar sind auf dem Luftweg vom Inlandsflughafen in Reykjavík oder von Bakki südöstlich von Hvolsvöllur zu erreichen oder mit der Fähre Herjólfur seit Sommer 2010[7] vom neuen Hafen Landeyjahöfn bei Hvolsvöllur. Die Überfahrt wird normalerweise fünfmal täglich durchgeführt und dauert ca. eine halbe Stunde. Allerdings richtet sich dies sehr nach den Wetterverhältnissen.[8]
Siehe auch
Weblinks
Commons: Heimaey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Heimaey im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Island in einer Nussschale, Spiegel Online, 14. Juli 2004
- Visit Vestman Islands Touristen-Info Westmänner-Inseln
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Guðjón Eyjólfsson: Vestmannaeyjar. Ferðafélag Íslands, árbók 2009, S. 162ff.
- ↑ vgl. Guðjón Eyjólfsson: Vestmannaeyjar. Ferðafélag Íslands, árbók 2009, S. 156ff.
- ↑ Guðjón Eyjólfsson: Vestmannaeyjar. Ferðafélag Íslands, árbók 2009, S. 135
- ↑ Guðjón Eyjólfsson: Vestmannaeyjar. Ferðafélag Íslands, árbók 2009, S. 66
- ↑ vgl. Guðjón Eyjólfsson: Vestmannaeyjar. Ferðafélag Íslands, árbók 2009, S. 139
- ↑ vgl. Wanderkarte (leichtere Wanderwege rot gekennzeichnet, anspruchsvollere blau): http://www.visitwestmanislands.com/skrar/file/kort/Heimaey_607JJ.pdf (PDF-Datei) Zugriff: 13. Februar 2011
- ↑ vgl. http://www.mbl.is/myndasafn/mynd/238041/ Zugriff: 13. Februar 2011
- ↑ Sigling.is (isländ. Seefahrtsamt): Siglingastofnun
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