Heimreich

Heimreich

Anton Heimreich (* 5. März 1626 in Trindermarsch, Nordstrand; † 1685 in Nordstrandischmoor) war ein deutscher Pfarrer auf Nordstrand, der als Autor diverser Chroniken und einer Niederschrift des Nordstrandischen Landrechts bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Anton Heimreichs Vater war Propst auf Nordstrand. Sein Großvater mütterlicherseits, Henricus Dinggreve war Superintendent in Wismar. Heimreich besuchte von 1643 bis 1645 die Schule in Lüneburg, studierte danach in Leyden und Helmstedt und bereiste dann die Länder Europas (Deutschland, England, Frankreich, Rom, Ungarn und Böhmen), bevor er am 26. Dezember 1652 Prediger auf Nordstrandischmoor, "diesem armseligen Orte",[1] wurde und dort bis zu seinem Tod blieb. Er war verheiratet mit Helene Finke und hatte mindestens drei Kinder. Der genaue Todestag Heimreichs ist nicht überliefert, doch wurde im Oktober 1685 für seine Pfarrei eine Vertretung bei einer Taufe im Kirchenbuch eingetragen, sodass man von einem Todesdatum im Herbst 1685 ausgehen kann. Heimreich hinterließ eine Reihe handschriftlicher Zusätze zur „Nordfresischen Chronik“. Nach seinem Tod wurde sein Sohn Heinrich (1661 - 1730) im Dezember 1685 sein Nachfolger als Pfarrer in Nordstrandischmoor und gab die dritte Auflage der Nordfresischen Chronik heraus.

Chronik

Anton Heimreich verfasste die älteste erhaltene Chronik Nordfrieslands, die schon nach zwei Jahren eine erweitere Neuauflage erfuhr. 1819 wurde sie unverändert nachgedruckt.

Auf ihn geht die Schilderung der zweiten Marcellusflut („Grote Mansdränke“) und die damit verbundene Zerstörung der Insel Strand zurück, die er in seiner „Nordfresischen Chronik“ von 1666 schilderte. Allerdings datiert er die Flut auf 1300. Seine Beschreibung des Untergangs des Ortes Rungholt gilt als erste Erwähnung der Rungholtlegende und als Vorlage für das Gedicht von Detlev von Liliencron.

Der Begriff Blanker Hans als auch heute noch weit verbreitetes Synonym für die Nordsee findet sich zum ersten Male in der „Nordfresischen Chronik“.

Werke

  • Nordfresische Chronik, 1. Ausgabe, Schleswig 1666
  • Nordfresische Chronik, 2. Ausgabe, Schleswig 1668
  • Nordstrandisches Landrecht (Herausgeber), Schleswig, 1670
  • Schleßwigische KirchenHistorie : Darinn Die abschaffung der Heidnischen Abgötterey/ und einführung der in der Römischen Kirchen üblichen Christlichen Religion ; Auch Stifftung des Schleßwigischen Bißthums und desselben Bischöffe Leben/ Und die endlich vorgenommene Reformation, und nach derselben sich eräugnete Ketzereyen neben anderen im Schleßwigischen Hertzogthum vorgefallenen Kirchen Händelen / Aus glaubwürdigen Schriften und Nachrichtungen ist verfasset und zusammen gezogen Durch M. Antonium Heimrich Walthern/ P. auf dem Mohre im NordStrande, Schleswig 1683[1]
  • Dithmarsische Chronik : Darinn Nebenst der Landes Beschreibung Die Geschichte/ So sich vor erlangeter/ bey gehabter und nach verlohrener Freyheit des Dithmarscher Landes begeben / In drey Büchere/ Aus allerley glaubwürdigen gedruckten und geschriebenen Nachrichtungen ordentlich verfasset worden Durch M. Antonium HeimReich Walthern/ Pastoren auf dem Nordstrandischen Mohre, 1683 [2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kirchenhistorie S. 194

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