- Heimstettener See
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Der Heimstettener See befindet sich östlich von München in der Münchner Schotterebene auf dem Gebiet der Gemeinden Kirchheim (im namensgebenden Ortsteil Heimstetten), Aschheim und Feldkirchen.
Der Grundwassersee entstand zwischen 1937 und 1938 nach dem Ende des von der Reichsbahn betriebenen Kiesabbaus auf dem Gelände. Heute ist der rundum als Erholungsgebiet umgestaltete 11,1 Hektar große Baggersee ein beliebter Badesee. Er ist an der tiefsten Stelle 10 Meter tief und wird bei den Einheimischen auch „Fidschi“ genannt. Der Name geht vermutlich zurück auf einen Bahnwärter namens Velasco, der in den Anfangsjahren am See wohnte. Durch ihn bekam der See den Beinamen Valatschka, was aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen in den 1960er-Jahren zu Fidsche wurde. Bemerkenswert ist, dass für ältere Heimstettener der See weiblich ist (die Fidsche bzw. d’Fidsche), während Zugezogene dem Kosenamen erst das männliche Geschlecht verpasst haben. Vermutlich wegen dieses „Fehlers“ sowie der für Nichtbayern ungewohnten Endung auf -e für weibliche (Vor-)Namen wurde irgendwann die Schreibweise der Fidschi-Inseln übernommen, obwohl diesbezüglich keine Verbindung nachvollziehbar ist.
Am Heimstettener See ist während der ganzen Badesaison vom 1. Mai bis 31. Oktober das Mitbringen von Tieren verboten. Ein Kiosk auf der Südseite sorgt für das leibliche Wohl. Am Nordufer befindet sich ein Biergarten, der in den Sommermonaten geöffnet ist. In den Wintermonaten ist das Betreten der Eisfläche untersagt; dennoch wird im Nordteil viel Eislaufen und Eisstockschießen betrieben. Am Südufer dagegen bleibt auch bei klirrender Kälte meist ein Streifen des Sees offen, weil dort das um einige Grad wärmere Grundwasser in den See nachfließt.
Auf der 6,9 Hektar großen Liegefläche hat man viel Platz, einige Bäume bieten Schatten.
Unmittelbar westlich des Heimstettener Sees und nur durch einen Erdwall von diesem getrennt befindet sich eine noch aktive Kiesgrube der Deutschen Bahn.
Nach ursprünglich sehr guter Wasserqualität traten erstmals im Sommer 2009 Probleme auf: Nachdem sich einige Badegäste beim Gesundheitsamt des Landkreises über Juckreiz und Quaddeln beklagt hatten, wurden als Ursache die Erreger der Entenbilharziose festgestellt. Empfohlen wird ein Fütterungsverbot für Wasservögel sowie Maßnahmen zur Verminderung der Nährstoffeintrags in das Gewässer. Badenden wird von längeren Aufenthalten im Flachwasserbereich abgeraten, außerdem sollten nach dem Bad die Kleidung gewechselt und der Körper mit einem Badetuch abgetrocknet werden, damit die Zerkarien schnell austrocknen und absterben.[1]
Einzelnachweise
- ↑ www.merkur-online.de: Juckreiz und Quaddeln nach Bad im Heimstettener See
48.15583333333311.738611111111Koordinaten: 48° 9′ 21″ N, 11° 44′ 19″ OKategorien:- See in Bayern
- See in Europa
- Kirchheim bei München
- Aschheim
- Feldkirchen (Landkreis München)
- Geographie (Landkreis München)
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