- Kirchheim bei München
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Wappen Deutschlandkarte 48.17678333333311.755983333333511Koordinaten: 48° 11′ N, 11° 45′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: München Höhe: 511 m ü. NN Fläche: 15,51 km² Einwohner: 12.463 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 804 Einwohner je km² Postleitzahl: 85551 Vorwahl: 089 Kfz-Kennzeichen: M Gemeindeschlüssel: 09 1 84 131 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Münchner Straße 6
85551 Kirchheim bei MünchenWebpräsenz: Bürgermeister: Heinz Hilger Lage der Gemeinde Kirchheim bei München im Landkreis München Kirchheim bei München (amtlich: Kirchheim b.München) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München. Die Gemeinde Kirchheim liegt nordöstlich von München in der Nähe des Autobahnkreuzes München Ost (Autobahnkreuz der A 94 und des Autobahnrings A 99). Zum Ort gehören noch die Ortsteile Heimstetten und Hausen. Im Zuge einer Ortsmitteplanung soll zwischen Kirchheim und Heimstetten eine neue Ortsmitte entstehen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Kirchheim befindet sich im Osten der Münchner Schotterebene. Es ist fast komplett eben und befindet sich in einer Höhe zwischen ca. 524 m (Südrand des Gemeindegebiets) und 499 m (Speichersee). Das Gemeindegebiet umfasst keine natürlichen Oberflächengewässer. Der Abfanggraben, der Mittlere-Isar-Kanal, der Heimstettener See und der Ismaninger Speichersee sind künstliche Gewässer. Der Grundwasserpegel ist in der Gemeinde Kirchheim etwa zwischen 5 und 6 Meter unter Grund.[2]
Wappen
Das Wappen spiegelt die Geschichte der Gemeinde wider. Im Zuge der Gebietsreform wurden die Wappen der Gemeinden Kirchheim und Heimstetten vereint.
Wappen der Gemeinde Kirchheim
Geteilt von Blau und Gold, oben silberne Windfahne, unten rotes Andreaskreuz. Das Kreuz weist auf die seit 1098 bestehende Grundherrschaft des Stiftes St. Andrä hin. Die Windfahne geht auf eine Geschichte zurück, nach der vier Bauern (die vier Windigen von Kirchheim) Anfang des 19. Jahrhunderts eine goldene Windfahne für den Kirchturm stifteten.
Wappen der Gemeinde Heimstetten
Geteilt von Gold und Schwarz, oben rotes Schwert und roter Palmenzweig, unten drei silberne Leisten. Das Wappen soll durch die Farben gelb und schwarz die Beziehung zu München symbolisieren und an den Regensburger Bischof St. Emmeram erinnern, dessen Märtyrer-Attribute die Palme und das Schwert waren. Die silbernen Leisten wurden aus dem Wappen der Baierbrunner übernommen. Konrad von Baierbrunn verkaufte 1324 seinen Kirchheimer Hof samt Zehent an den Münchner Bürger Martin Katzmair und schenkte 1328 dem Kloster Anger seine zwei Höfe in Heimstetten.
Im Zuge der Gebietsreform wurden die beiden Wappen der Gemeinden Kirchheim und Heimstetten vereint. Die linke Hälfte entspricht dem Wappen der Gemeinde Kirchheim, die rechte dem der Gemeinde Heimstetten.
Geschichte
Das heutige Gemeindegebiet von Kirchheim war schon seit frühesten Zeiten besiedelt. Die bisher frühesten Siedlungsreste – aus der frühen Keltenzeit – wurden beim Bau des neuen Heimstettener Sportzentrum nordwestlich Heimstettens gefunden. Seither war das Gemeindegebiet durchgängig besiedelt, was durch zahlreiche Funde, die bei Bauarbeiten zu Tage traten, belegt ist.
Kirchheim
Die Kirchheimer Siedlung wurde im 6. oder 7. Jahrhundert gegründet, wurde aber wohl im 9. Jahrhundert zur Pfarrkirche St. Andreas verlegt. Hofolth de Kirichaim, der zwischen 1098 und 1137 bezeugt ist, ist nicht nur der erste namentlich genannte Bürger Kirchheims, sondern hier wurde auch der Namen des Ortes erstmals genannt. Bis zur Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts gehörten die landwirtschaftlichen Anwesen verschiedenen Klostern (z. B. dem Angerkloster in München, dem Kloster Schäftlarn oder dem Kloster Rott) sowie wohlhabenden Bürgern. Erst nach der Säkularisation gingen die Anwesen in den Besitz der Bauern über. Bereits in den 1870er Jahren hatte Kirchheim eine Freiwillige Feuerwehr, die von Heimstetten wurde am 1. Mai 1878 gegründet. Im Jahre 1898 wurden erstmals 6 Kirchheimer Anwesen (von ca. 30) an das Stromnetz angeschlossen. Die Straßenbeleuchtung wurde mit drei Bogenlampen ab dem Jahre 1912 eingeführt und erst im Jahre 1928 erweitert.
Hausen
Husun (bei den Häusern) existiert seit dem 8. Jahrhundert und wurde zwischen 937 und 957 schriftlich belegt. Die Ortschaft gehörte kirchlich und administrativ seit jeher zu Kirchheim.
Heimstetten
Haynstetten wurde erstmals 1324 schriftlich in einer Urkunde genannt. In dieser Urkunde wird bezeugt, dass Konrad von Baierbrunn (Chunrat von Paybrunn) seinen Hof in Heimstetten samt dem Zehent an Martin Kazmair verkauft. Es wird aber davon ausgegangen, dass Heimstetten schon wesentlich früher bestanden haben dürfte. Der Ortsname lässt zweierlei Deutungen zu. Zum einen könnte der Name auf ein früher sehr bewaldetes Gebiet hinweisen, wofür die früheren Schreibweisen des Namens („hayn, hain“) wie auch die in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1328 ersichtliche Waldnutzung sprechen. Zum anderen könnte der Ortsname auch ein Personennamen („Haino oder Haimo“) sein.
Heimstetten (wie auch Kirchheim) wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbstständige politische Gemeinde. Der Ort hatte bis 1960 aber immer unter 600 Einwohner, zur Zeit der Eingemeindung wurden 1684 Bürger gezählt. 1973 wurde der Gemeinde erstmals ein Wappen verliehen. Im Zuge der Gebietsreform im Jahr 1976 wurde Heimstetten mit Kirchheim zu einer Gemeinde zusammengefasst. Die Eisenbahnlinie München – Neuötting wurde am 1. Mai 1871 eröffnet, Heimstetten bekam zum 1. Mai 1897 einen „Halteplatz für den Vorortverkehr“. 1907 wurde diesem wegen „des starken Verkehrsaufkommens“ eine Bahnhofswirtschaft beigefügt. Im Jahr 1972 wurde die Haltestelle nach Umbau Station der S-Bahn München – eine der Hauptursachen für die spätere starke Zunahme der Einwohnerzahl.
Religionen
Kirchheim und Heimstetten waren ursprünglich rein katholisch. Erst zur Zeit Napoleons Anfang des 19. Jahrhunderts kamen mit den sogenannten Überrheinern (Flüchtlinge aus den durch Napoléon Bonaparte besetzten linksrheinischen Gebieten Deutschlands) auch evangelische Christen in das Gemeindegebiet. Bis 1985 mussten sie nach Feldkirchen in die dortige evangelische Kirche gehen. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts leben auch Moslems in Kirchheim.
Einwohnerentwicklung
Eine Auswahl der Einwohnerentwicklung seit 1840 von Kirchheim, seit 1978 inkl. Heimstetten, in jüngerer Zeit jeweils Haupt- und Nebenwohnsitze
Jahr Einwohner Einwohner
mit Hauptwohnsitz
in KirchheimEinwohner
mit Nebenwohnsitz
in Kirchheim1840 253 1871 293 1900 375 1925 379 1945 354 1960 545 1966 787 1970 1.441 1978 3.510 1985 10.486 1990 12.070 2000 12.323 2003 12.202 2005[3] 13.083 2007[4] 12.148 942 Politik
Bürgermeister
Bürgermeister von Kirchheim 1840–1978
- 1840–1855: Franz Sepp, Ökonom
- 1855–1867: Anton Vitzthum, Ökonom
- 1867–1871: Balthasar Vitzthum, Schuster
- 1871–1893: Josef Sepp, Ökonom
- 1894–1899: Philipp Kink, Schmied
- 1900–1912: Franz Gruber, Ökonom
- 1912–1927: Franz Sepp, Ökonom
- 1927–1933: Anton Vitzthum, Landwirt
- 1933–1944: Martin Mair sen., Schmied / Landwirt
- 1944–1952: Franz Sepp, Landwirt
- 1952–1960: Georg Huber, Landwirt
- 1960–1976: Martin Mair jun., Landwirt
- 1976–1978: Hermann Schuster, Architekt
Bürgermeister von Heimstetten 1849–1978
Heimstetten war bis 1978 eine souveräne Gemeinde und hatte folgende Bürgermeister:
- 1849 – ????: Pritzl, Gemeindevorsteher
- 1858–1868: Melchior Glasl, Gemeindevorsteher
- 1868–1871: Jonas, Gemeindevorsteher
- 1871–1894: Melchior Glasl
Danach fehlen die Beschlussbücher, aus denen die Bürgermeister hervorgehen. Erst ab 1903 geht es weiter:
- 1903–1912: Andreas Glasl, Ökonom
- 1912–1916: Kaspar Mayr, Ökonom
- 1916–1919: Johann Stenz, Ökonom
- 1919–1933: Josef Bartl, Ökonom
- 1933–1945: Andreas Glasl, Gastwirt
- 1946–1947: Josef Bartl, Ökonom
- 1947–1949: August Erb, Bauer
- 1949–1957: Anton Kiefl
- 1957–1976: Josef Hausladen, Landwirt (im Amt verstorben)
- 1976–1978: Ludwig Rischbeck, Architekt
Der Ortsteil Hausen hatte nie eigene Bürgermeister.
Gemeinde Kirchheim bei München, mit Heimstetten
Ab 1. Mai 1978 wurden die Gemeinden Kirchheim und Heimstetten zur neuen Gemeinde Kirchheim zusammengefasst.
- 1978–1990: Hermann Schuster, Architekt
- Seit 1990: Heinz Hilger, Stadtplaner
Gemeinderat
Sitzverteilung seit 1978:
Jahr CSU SPD FDP Grüne ödp VFW[5] NK[6] LWK[7] Unabh. 1978 7 4 2 n.a. n.a. 3 n.a. n.a. 0 1984 10 6 1 1 n.a. 2 n.a. n.a. 0 1990 8 4 1 2 n.a. 6 3 n.a. 0 1996 9 4 1 2 1 7 n.a. n.a. 0 2002 10 4 2 1 1 5 n.a. n.a. 1 2008 7[8] 4 1 1 1 7 n.a. 3[9] 0 - n.a. = bei dieser Wahl nicht angetreten
Die Sitzverteilung gilt jeweils für den Beginn der Legislaturperiode. Die Sitzverteilungen sind verschiedenen Ausgaben der Broschüre „Kirchheim von A-Z“ entnommen.
Städtepartnerschaften
Seit dem 26. September 1998 besteht eine Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Caramanico Terme. Seit Anfang 2006 besteht auch eine Partnerschaft mit der ungarischen Gemeinde Páty.
Neue Ortsmitte
Seit mehr als 30 Jahren arbeitet Kirchheim (anfangs die eigenständigen Gemeinden Kirchheim und Heimstetten) daran, eine neue Ortsmitte (früher „Ortszentrum“) zu erstellen. Erster Schritt war die Errichtung der Grund- und Hauptschule I (damals Grund- und Teilhauptschule) in der Mitte zwischen den damals noch selbstständigen Gemeinden Kirchheim und Heimstetten im Jahr 1971. Langjährige Planungen folgten. Im Jahre 1989 wurde dazu der damalige Bebauungsplan 61 beschlossen. Im Jahr 1990 brachten die Kommunalwahlen eine wesentliche Änderung der Kräfteverhältnisse im Gemeinderat von Kirchheim, was dazu führte, dass sich der neue Gemeinderat mehrheitlich gegen die bisherige Planung entschied. Es kam zu einer völligen Neuplanung der Ortsmitte, die inzwischen u. a. eine Überdeckelung der Staatsstraße St. 2082, die zwischen den Ortsteilen Kirchheim und Heimstetten hindurchführt, vorsieht. Die Planungen sind – Stand Aug. 2008 – immer noch in der Schwebe.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe Hauptartikel Liste der Baudenkmäler in Kirchheim bei München
Museen
Das Freilichtmuseum Bajuwarenhof Kirchheim gibt einen lebendigen Einblick in das bäuerliche Leben des frühen Mittelalters.
Musik
Die bekannteste Musikgruppe aus Kirchheim ist die von Anton Mayer gegründete Musikkapelle Kirchheim, welcher auch die Städtepartnerschaft mit Caramanico Terme zu verdanken ist. Daneben gibt es auch die Hausner Big Band und einen Männergesangverein sowie verschiedene Jugend-Bands.
Parks
In Kirchheim soll im Rahmen der Neuen Ortsmitte ein sogenannter Grünzug entstehen. Noch besteht er allerdings größtenteils aus Ackerland. Bereits um 1970 wurden im Gemeindegebiet Hecken angelegt als Windbrecher und Biotope.
Bereits vorhanden ist die Räterwiese im Zentrum vom Heimstetten, mit Basketballplatz, Fußballplatz und einer großen Grünfläche. In der gesamten Ortschaft sind mehrere Kinderspielplätze verteilt, der größte davon ist der „Abenteuerspielplatz“ in Nähe des Altenwohnheims.
Ein weiterer Naherholungsraum ist der Heimstettener See (im Volksmund „Fidschi“ genannt), der sich nur noch zum Teil im Ortsgebiet befindet.
Bauwerke
Unter Denkmalschutz stehen:
- die Kapelle St. Ulrich (Heimstetten)
- das Meilerhaus (Heimstetten)
- das Wegkreuz an der Bahnhofstraße (Gusseisen um 1900) (Heimstetten)
- die Pfarrkirche St. Andreas (Kirchheim)
- das Wegkreuz an der Heimstettener Straße (Gusseisen, 19. Jahrhundert) (Kirchheim)
Denkmäler
In Kirchheim gibt es die Denkmäler für die Gefallenen des 1. Weltkrieges im Kirchenportal und für die Gefallenen des 2. Weltkrieges an der Westseite der Friedhofsmauer. In Heimstetten befindet sich ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege an der Ostseite der Ulrichskapelle.
Kirchen
Die älteste Kirche ist die St.-Andreas-Kirche, die im Jahre 1671 errichtet wurde. Sehenswert ist der Rokoko-Altar aus dem Jahre 1770. Die Cantate-Kirche wurde im Mai 1985 eingeweiht und die St.-Peter-Kirche wurde am 30. Juni 1991 durch Friedrich Kardinal Wetter geweiht. In Heimstetten gibt es noch die Kapelle St. Ulrich, die am 14. Oktober 1895 fertig gestellt und am 19. Juli 1896 geweiht wurde. Es gibt Bestrebungen, im Ortsteil Heimstetten auf einem Grundstück an der Räterstraße eine weitere evangelische Kirche zu errichten.
Sport
Der Sportpark Heimstetten ist die Heimat des in der Bayernliga spielenden SV Heimstetten. Er liegt mit einer Fläche von 80.000 m² direkt an der Autobahn A99 im Jahre 2001 gebaut worden und umfasst drei Fußballplätze (ein Trainingsplatz, dem Stadion selbst sowie einem Kunstrasenplatz), diverse Tennisplätze. Ebenso befindet sich dort das Vereinlokal „Zum Kelten“. Im Ortsteil Kirchheim befindet sich die Sportanlage des Kirchheimer Sportclubs, der „Merowinger Hof“ sowie eine Tennisanlage des TC 83 Kirchheim und eine Minigolfanlage.
Regelmäßige Veranstaltungen
In jedem Jahr gibt es mehrere Feierlichkeiten in Kirchheim. Am namhaftesten ist das Dorffest, das in Kirchheim im Bereich des alten Ortskerns jedes Jahr im Juni stattfindet. Seit 2001 veranstaltet der Burschenverein Kirchheim am Ostersonntag den Ostertanz, der zu den größten Festen der Gemeinde zählt. Weiters gibt es noch den großen Faschingsball der alljährlich von der Kirchheimer Feuerwehr im Feuerwehrhaus veranstaltet wird.
Im Räterzentrum finden ebenfalls jedes Jahr mehrere Veranstaltungen, wie das Räterfest und der Christkindlmarkt, statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Über den Verkehr besteht in Kirchheim große Uneinigkeit. Planungen für die neue Ortsmitte sehen z. T. nur eine Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen Kirchheim und Heimstetten vor, während auf der anderen Seite Bürger anmerken, dass der erhebliche Verkehrsfluss zwischen beiden Ortsteilen zwei Verbindungen erforderlich macht. Umstritten ist auch die Führung des Linienbusses in Kirchheim. Hierzu gibt es mehrere Vorschläge. Ein Problem ist auch die Nähe zur A99 (Autobahnring München-Ost). Die stark befahrene Autobahn verursacht viel Lärm. Es wurde zwischen der Bahnlinie nach Erding und der Anschlussstelle Kirchheim bereits ein Lärmschutzwall gebaut, der den nahe gelegenen Siedlungen erhebliche Erleichterung brachte. Die Gemeinde ist über die Haltestelle Heimstetten an die S-Bahn München angeschlossen.
Collegium 2000
Seit 2001 gibt es in Kirchheim ein Senioren- und Pflegeheim „Collegium 2000“. Dort haben etwa 100 ältere Mitbürger ihr Heim gefunden. Ein Teil des Heims besteht aus sogenannten betreuten Wohnungen, was heißt, dass die Bewohner angebotene Leistungen in dem Maße in Anspruch nehmen können, wie sie das wollen. Der andere Teil ist die Pflegeabteilung, in der pflegebedürftige Personen betreut werden. Ebenfalls im Gebäude des Collegium 2000 untergebracht sind der Hospizverein und das Familienzentrum Kirchheim.
Jugendeinrichtungen
Kirchheim und Heimstetten verfügen über viele verschiedene Jugendeinrichtungen, davon ist die größte das Jugendzentrum Kirchheim, das sich im Heimstettener Ortsteil befindet. Hier finden öfters Konzerte und Partys statt, sowie ein täglicher Betrieb. Weiterhin bestehen viele Jugendcafes, die von ehrenamtlichen Jugendlichen geführt werden. Dazu gehören Cafe Wohnzimmer, Cafe X, Cafe Underground und Cafe Zufall.
Eine Besonderheit in Kirchheim war das selbst verwaltete Jugendzentrum, das sogenannte „Rülps“, geführt von dem Jugendverein Rülps e. V. Hier wurden viele Punk- und Alternativkonzerte veranstaltet. Das Rülps wird oft als das „etwas andere“ Jugendheim betrachtet und die Einrichtung hat sich innerhalb der Gemeinde bewährt und ist mittlerweile in ganzen Münchener Umland bekannt.
Seit Mitte 2008 war dieses Jugendzentrum vorläufig geschlossen worden. Dies geschah aus Sicherheitsgründen wegen der etwa zwanzig Jahre alten Elektroinstallationen durch das Ordnungsamt Kirchheim mit sofortiger Wirkung. Die Schlösser wurden von der Gemeinde ausgewechselt und das Betreten wurde unter Androhung von Bußgeld untersagt. Die Sanierung der Elektroanlagen sollte über 10.000 € kosten und musste wegen der Gewährleistung der ordnungsgemäßen Durchführung von einem Fachbetrieb erledigt werden. Diese Kosten konnte das Rülps nicht selbst übernehmen, deswegen blieb das Jugendzentrum geschlossen. Im Herbst 2010 wurde es abgerissen. Die im weiterhin bestehenden Verein Rülps e.V. organisierten Jugendlichen wurden in Kelleräumen des Jugendzentrums untergebracht.
Bildung
Ursprünglich wurden die Kinder aus Kirchheim, Heimstetten, Hausen und weiteren umgebenden Orten, soweit sie überhaupt zum Unterricht gingen, vom Eremiten der Einsiedelei St. Emmeram (gelegen an der Gemeindegrenze Heimstetten/Feldkirchen) unterrichtet. Der letzte Eremit, Frater Humpmayr, starb 1804 mit 81 Jahren, und das Kloster wurde säkularisiert. Die Kinder aus Kirchheim wurden danach mehr schlecht als recht von verschiedenen Personen unterrichtet, unter anderem vom Maurer von Kirchheim in dessen Stube, doch die war so eng, dass, wie Pfarrer Joseph Sagstätter berichtete, einige der Schüler sogar im Hühnerstall des Maurers sitzen mussten. Obgleich schon bald Pläne zum Bau eines Schulhauses gemacht wurden, dauerte es doch bis 1836, bis endlich ein Haus neben der Kirche (an der Stelle des heutigen Rathauses) angekauft und mit einem Ziegeldach versehen wurde. Das Haus war jedoch feucht und klamm, so dass die jeweiligen Schulmeister häufig erkrankten und oft wechselten. Das Schulhaus wurde auch zu klein, so dass ab 1872 wieder Planungen für ein neues Schulhaus aufgenommen wurden. Im Jahr 1874 wurde dann gegenüber der bestehenden Schule die neue Schule gebaut. Das alte Schulhaus wurde zum Armenhaus sowie zum Feuerwehrhaus. 1886 wurde das Schulhaus aufgestockt und zweiklassig, 1911 wurde der Querbau mit einem neuen Eingangsbereich angebaut und die Schule 3, später 4klassig. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Schülerzahl wegen der Flüchtlinge stark an und ein Teil der Schüler musste im nebenan gelegenen Wirtshaus „Alter Wirt“ unterrichtet werden. Erst 1969 wurde der Bau einer neuen Schule, der Grund- und Teilhauptschule Kirchheim-Heimstetten, heute Grund- und Hauptschule Kirchheim, in Angriff genommen. 1971 wurde der erste Bauabschnitt mit 9 Klassenzimmern in Betrieb genommen, wobei die Schüler der 7. bis 9. Hauptschulklassen nach Feldkirchen (bei München) zur Schule gehen mussten. Zwei weitere Bauabschnitte folgten 1975 und 1979. Die alte Schule an der Münchner Straße wurde renoviert; dort residiert seither der Kindergarten St. Andreas. 1982 wurde die Grundschule II an der Martin-Luther-Straße eingeweiht, 1989 die Grundschule III an der Gruber Straße. Seit 1984 hat die Gemeinde ein Gymnasium an der Heimstettener Straße. Diese erhielt 2004/05 sowie 2009/2010 jeweils einen Erweiterungsbau. Bevor das Gymnasium bestand, mussten die Gymnasiasten nach Markt Schwaben, Ismaning oder Haar ausweichen. Eine Realschule wurde von der Gemeinde angestrebt; sie wurde jedoch nach Aschheim vergeben.
Literatur
- Kirchheim von A-Z, Wissenswertes aus den Gemeindeteilen Hausen, Heimstetten und Kirchheim, März 2003
- Cornelia Baumann Chronik der Gemeinde Kirchheim b. München, Gemeinde Kirchheim 1987
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Grundwasser
- ↑ 30. Juni
- ↑ 31. Mai
- ↑ Vereinigte freie Wählergemeinschaft
- ↑ Neues Kirchheim
- ↑ Lebenswertes Kirchheim
- ↑ Austritt zweier Fraktionsmitglieder der CSU im Juni 2010, Bildung der „Neuen Union“
- ↑ Austritt eines Fraktionsmitglied Herbst 2009, ab sofort fraktionslos
Weblinks
Commons: Kirchheim bei München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gemeinde Kirchheim/Heimstetten
- Kirchheim bei München: Wappengeschichte vom HdBG
- Kirchheim bei München: Amtliche Statistik des LStDV
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