Heini Messner

Heini Messner

Heinrich „Heini“ Messner (* 1. September 1939 in Obernberg am Brenner, Tirol) ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer.

Inhaltsverzeichnis

Aktive Karriere

Heinrich Messner gewann das erste Skiweltcuprennen der Geschichte und gilt damit als Pate des Weltcups. Die größten Erfolge Heini Messners waren die Bronzemedaillen in Riesenslalom und Kombination bei den Olympischen Spielen 1968 in Grenoble. Bei den Olympischen Spielen 1972 in Sapporo wurde er trotz starker Grippe Dritter im Abfahrtslauf.

Kurioserweise war dieser eine Sieg der einzige im Skiweltcup, den Heini Messner errang. Mit insgesamt neun zweiten Plätzen, 17 Top-Drei-Plätzen und 50 Top-Ten-Plätzen zählt er dennoch zu den ganz Großen des Skiweltcups und der Skisportgeschichte. Zudem wurde er 1968 bei den Olympischen Spielen in Grenoble noch vierter in der Abfahrt und bei der Ski-Weltmeisterschaft in Gröden 1970 vierter im Riesenslalom. Messner war schon Ende der 1950er Jahre – also geraume Zeit vor der Einführung des Skiweltcups – Mitglied der österreichischen Nationalmannschaft, wobei er unzählige Rennen fuhr und siegreich beendete.

Durch Einfallsreichtum voraus

Messner hatte bei seinem denkwürdigen ersten Weltcupsieg die damals üblichen 2,10 m langen Skier verschmäht und als erster zu kürzeren Skiern gegriffen: „Es war einfach so, dass ich mir gesagt habe, wenn der Hang eisig und sehr steil ist, müssten doch kürzere Skier besser um die Kurven gehen. Es hat dann keine zwei Wochen gedauert, bis alle Nationen im Slalom kürzere Skier verwendet haben.

Aber auch weitere Innovationen im Skisport gehen auf das Konto des Wipptalers: „Ich habe z.B. die gebogenen Abfahrtsstöcke erfunden. Dann habe ich begonnen, bei den Skischuhen eine Stütze zwischen Innen- und Außenschuh einzubauen, die bis zur Wade reichte. Das war dann der Auslöser dafür, dass man von der Schuherzeugung her die hohen Skischuhe produziert hat.

Trainer des österreichischen Damenwunderteams der 1970er Jahre

Im Alter von 33 Jahren beendete Heini Messner seine aktive Karriere und wechselte ins Trainergeschäft. Dort betreute er zwei Jahre die Damen rund um Annemarie Moser-Pröll, Monika Kaserer, Wiltrud Drexel, Brigitte Totschnig, Ingrid Eberle, Ingrid Gfolner, Irmgard Lukasser, Nicola Spieß und viele andere Weltklasseläuferinnen.

Heini Messner feierte mit diesem ÖSV-Damenteam noch nie da gewesene Erfolge. Vor allem sein Einfühlungsvermögen und die selbstlose und entspannte Art, mit der er Fachwissen aus der Augenhöhe des erfolgreichen und routinierten Läufers vermitteln konnte waren für Motivation und Stimmung einzigartig.

Privatmann

Nach seinem Rücktritt betrieb Messner eine Ski-Schule und eine Pension; er führt auch heute noch einen Ski-Verleih und Ski-Service. Heinrich Messner lebt in Steinach am Brenner, ist dreifacher Vater und vierfacher Großvater. Sein Bruder Alfred Messner war auch ein Skirennfahrer und Mitglied des Tiroler Ski-Landeskaders.

Literatur

  • Österreichs Ski-Mädchen. Ihr Weg zum Weltcup. Hrsg. v. Josef Huber. Mit Beitr. v. Peter Kupfer [u. a.] (Vorw.: Heini Messner. Photos: Kristian Bisutti [u. a.]), Wien, Heidelberg, Verlag Überreuter, 1973, ISBN 3-8000-9013-9

Weblinks


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