Heinrich Soltziem

Heinrich Soltziem
Skulptur eines „jugendlichen“ Hein Mücks im Bremerhavener Bürgerpark.

Hein Mück aus Bremerhaven, eigentlich Heinrich Soltziem (* 9. Oktober 1895 in Groß Luckow; † 23. April 1967 in Penzlin), war ein Bremerhavener Stadtoriginal und ist eine Figur aus dem gleichnamigen bekannten Schlager von Charles Amberg und Willy Engel-Berger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinrich Soltziem kam 1904 mit seinen Eltern nach Lehe bei Bremerhaven, wo er bei der Rickmers Werft eine Lehre als Schiffszimmermann machte – ob er anschließend jemals zur See fuhr, gilt als umstritten. Im Ersten Weltkrieg diente er bei der Marineartillerie auf Festung Brinkamahof. Hier wurde er durch sein Ziehharmonikaspiel und seinen großen Appetit bekannt. Letzteres brachte ihm den Spitznamen „Mück“ ein, benannt nach dem Essnapf (Muck). Nach dem Krieg arbeitete er als Zimmermann in Penzlin in Mecklenburg, war jedoch öfters in Bremerhaven zu Besuch, wo weiterhin einige seine Geschwister lebten.

Hein Mück aus Bremerhaven

Vermutlich gab es die Figur des geselligen die Welt bereisenden Seemanns Hein Mück in Seefahrerkreisen auch schon vor Heinrich Soltziem, zu wirklicher Bekanntheit kam sie jedoch erst mit dem 1930 erschienen Schlager Hein Mück aus Bremerhaven nach einem Text von Charles Amberg und Musik von Willy Engel-Berger. Das Stück wurde in der Folge u.a. von Hans Albers und Lale Andersen gesungen und dadurch sehr populär. Es gehört immer noch zum Repertoire vieler Shanty-Chöre.

„In den fernen Zonen
wo nur Menschen wohnen
sogar im wilden Feuerland,
kennt man Hein Mück von der Waterkant!
Er ist ein Matrose
mit ’ner weiten Hose
die Mädchen geraten ganz aus Rand und Band,
sehn sie Hein Mück von der Waterkant!
Backbord und Stüerbord!
Heut wird’s mal wieder groß.
Stürmisch ist die Nacht,
heute ist der Deubel wieder los!

Hein Mück aus Bremerhaven ist allen Mädchen treu
er hat nur eine feste Braut und zwanzig nebenbei
Die eine in Havanna,
die andere in Hawaii
und auch in Nagasaki
Wartet eine Butterfly!
Sein Herz ist so groß,
Das Meer ist weit
Und fort ist er solange Zeit!
Hein Mück aus Bremerhaven
Hat bei den Mädchen Glück
doch seine alte Liebe ist
Und bleibt sein bestes Stück.“

Charles Amberg: Hein Mück aus Bremerhaven (Auszug)

Auch wenn der Protagonist aus dem Schlager nicht identisch mit dem „echten“ Hein Mück ist, wurde er wegen der Bekanntheit dieses Liedes eine Symbol- und Werbefigur für Bremerhaven, mit der die Stadt lange Zeit intensiv warb.

Der Bremerhavener Künstler Günther Bockelmann darf mit Genehmigung der Stadt als Einziger mit dem Künstlernamen „Hein Mück aus Bremerhaven“ auftreten und wirbt dadurch auch für die Stadt.

Darüber hinaus ist Hein Mück auch eine Figur im Roman Seefahrt ist Not von Gorch Fock.

Literatur

Weblinks


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