Heinz Haake

Heinz Haake

Heinrich (auch: Heinz) Haake (* 24. Januar 1891 in Köln; † am 17. September 1945 in Recklinghausen war ein Gauleiter der NSDAP.

Der Sohn eines Stadtarchitekten besuchte Volksschule und Gymnasium, war in der Jugendbewegung aktiv und Wandervogelführer. Beruflich war er zunächst Bankangestellter.

1914 nahm er als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Bei Langemarck in Belgien wurde er schwer verwundet und galt in der Folge als schwerkriegsbeschädigt. 1919 kehrte er nach Köln zurück. 1920 trat er in die Deutsch-Völkische Einheitspartei sowie ungefähr zur gleichen Zeit dem Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund bei.[1] 1922 wurde er Mitglied der NSDAP, die allerdings 1924 vorübergehend verboten wurde. Er wechselte dann zur Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung (NF) deren einziger Landtagsabgeordneter im Preußischen Landtag er 1924 wurde.

Mit der Neugründung der NSDAP wurde Haake 1925 zunächst Ortsgruppenleiter in Köln und am 27. März 1925 Gauleiter des Gaues Rheinland-Süd. Allerdings hatte Gregor Strasser schon am 22. Februar 1925 Heinrich Haake zum Gauführer von Gaues Köln-Aachen ernannt. Im gleichen Jahr endet allerdings auch schon wieder seine Gauleitertätigkeit, nachdem er wegen gesundheitlicher Probleme seinen Rücktritt einreichte.

1932 wurde Haake zum Landesinspekteur West und zum Leiter des Organisationsamtes der NSDAP in München ernannt. 1933 wurde er zum Ersten Vizepräsidenten des Preußischen Landtages, zum Reichstagsabgeordneten für den Wahlkreis 20 (Köln-Aachen) gewählt und zum Landeshauptmann der Rheinprovinz ernannt.

Dem folgten 1934 weitere Ehrenämter wie Vorsitzender des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Heimatschutz, Reichsinspekteur bei der Obersten Leitung der politischen Organisation, Mitglied des Vorstandes des Deutschen Gemeindetages, Ehrensenator der Universität Köln, Ehrenbürger TH Aachen usw. Mit einem Beitrag in der Zeitschrift Die Rheinprovinz erwies er sich als Befürworter der Nationalsozialistischen Rassenhygiene: „Im nationalsozialistischen Staat kann man nicht trägen Herzens zusehen, wie die ideelle und materielle Last der Geisteskrankenfürsorge wächst“.[2]

1943 wurde er zum SA-Gruppenführer ernannt. 1945 geriet er in englische Gefangenschaft. Interniert in Recklinghausen starb er dort noch in demselben Jahr.

Literatur

  • Karl Höffkes: Hitlers politische Generale. Die Gauleiter des 3. Reiches; ein biographisches Nachschlagewerk. Grabert-Verlag, Tübingen 1997, ISBN 3-87847-163-7.
  • Horst Romeyk: Heinrich Haake (1892-1945), in: Rheinische Lebensbilder 17 (1997), S. 187-222.

Einzelnachweise

  1. Uwe Lohalm: Völkischer Radikalismus : Die Geschichte des Deutschvölkischen Schutz- und Trutz-Bundes. 1919 - 1923. Leibniz-Verlag, Hamburg 1970, S. 319. ISBN 3-87473-000-X.
  2. Zitat bei Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 213.

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