Helgoland (Unterwasserlabor)

Helgoland (Unterwasserlabor)

Das Unterwasserlabor „Helgoland“ ist eine ehemalige deutsche Unterwasserstation und das erste stationäre Tauchsystem zum Sättigungstauchen für den Einsatz in kälteren Gewässern.

Unterwasserstation „Helgoland“
Das Unterwasserlabor “Helgoland” auf dem Freigelände des Nautineums in Stralsund
Innenansicht
Unterwasserstation Helgoland im Nautineum Stralsund

Geschichte

Das Unterwasserlabor (UWL) wurde 1969 von der Firma Dräger in Lübeck im Auftrag der Biologischen Anstalt Helgoland gebaut. Nach Erfahrungen aus dem ersten Einsatz wurde 1971 ein Nassraum angebaut.

1972 wurde die Station an das GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht übergeben. Von diesem wurde es bis 1981 in der Ostsee, der Nordsee und dem Nordatlantik eingesetzt.

Erste Station des Einsatzes war 1969 vor Helgoland. Bei diesem Einsatz kamen Karl-Heinz Schumann und der Student Winfried Kreytenberg am 6. Dezember 1969 in 25 Meter Tiefe südöstlich der Insel Düne bei Arbeiten am Unterwasserlabor ums Leben; sie sollten die Verbindung zwischen Unterwasserlabor und Versorgungstonne lösen[1]. Das Labor wurde im April 1970 vom Schwimmkran “Magnus 4” gehoben und auf die Mole im Helgoländer Südhafen gesetzt[2].

Weitere Stationen waren 1971 vor Eckernförde in 9 Meter Tiefe, 1973 erneut vor Helgoland in 23 Meter Tiefe, 1974 in der Lübecker Bucht in 15 Meter Tiefe, 1975 vor Rockport in 33 Meter Tiefe sowie in den Jahren 1975 bis 1981 jeweils in der Lübecker Bucht in Wassertiefen zwischen 11 und 15 Metern.

1998 übergab das GKSS-Forschungszentrum das UWL als Geschenk an das Deutsche Meeresmuseum. Der Transport erfolgte auf dem Wasserweg von Geesthacht nach Stralsund. Hier wird es seitdem im Nautineum Stralsund ausgestellt.

Technische Daten

Das UWL enthielt auf relativ engem Raum alle notwendigen Einrichtungen für einen mehrwöchigen Aufenthalt der Meeresforscher auf dem Meeresboden. Der Druck im Inneren entsprach dem Außendruck; die Dekompression erfolgte am Ende des Einsatzes.

Das Unterwasserlabor besitzt eine Klimaanlage und eine gute Wärmeisolierung.

Durch Flutung der Ballasttanks mit Seewasser wurde das Labor abgesenkt; zum Auftauchen wurde das Wasser mittels Druckluft aus den Tanks gepresst.

  • Länge: 14 Meter
  • Breite: 7 Meter
  • Höhe: 7 Meter
  • Gesamtmasse (mit Ballast): 110 Tonnen

Einzelnachweise

  1. „Friedhof der Namenlosen“, die tageszeitung, 22. November 2008, abgerufen am 21. November 2009
  2. „Unterwasserlabor gehoben“, Hamburger Abendblatt, 10. April 1970, abgerufen am 21. November 2009
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