Helmschnecke

Helmschnecke
Cassidae
Semicassis pyrum

Semicassis pyrum

Systematik
Überordnung: Caenogastropoda
Ordnung: Sorbeoconcha
Unterordnung: Hypsogastropoda
Teilordnung: Littorinimorpha
Überfamilie: Cassoidea
Familie: Cassidae
Wissenschaftlicher Name
Cassidae
Latreille, 1825

Die Helmschnecken (Cassidae) sind eine Familie mariner Schnecken, die in flachen subtropischen und tropischen Meeren auf Weichböden leben. Sie leben räuberisch und fressen fast ausschließlich Stachelhäuter (Echinodermata).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Gehäuse sind rechtsgewunden und eiförmig. Sie können trochospiral bis konvolut aufgerollt sein, d.h. die letzten Windungen umgreifen die vorigen Windungen vollständig. Die Mündung kann oval sein, aber auch schlitzartig und sich über die gesamte Länge des Gehäuses erstrecken. Die Adultgröße reicht von etwa 4 cm bis zu 35 cm. Der Fuß ist groß und sehr muskulös mit einem großen Propodium. Im Gegensatz zu den verwandten Tonnenschnecken (Tonnidae) besitzen die Helmschnecken hornige Opercula. Die Fortpflanzungsstrategien sind innerhalb der Familie recht unterschiedlich. Die Eigelege umfassen zwischen einigen Hundert bis mehrere Zehntausend Eikapseln, die auf einem Hartgrund abgelegt werden. Oft werden die Gelege vom Muttertier bewacht. In diesen Fällen sind die verhältnismäßig wenigen Eier (einige hundert) dotterreich und es schlüpfen bereits kleine fertige Tierchen. In anderen Fällen können aus den Gelegen mit dotterarmen Eiern bis über 100.000 Veliger-Larven schlüpfen, die sich dann von Plankton ernähren.

Lebensweise

Die Vertreter der Familie Cassidae sind in den tropischen und subtropischen Meeren weit verbreitet. Sie sind auf die Gezeiten- und flachen Küstenbereiche beschränkt und leben dort in der Regel auf Weichsubstraten, suchen aber zur Eiablage auch Hartgründe auf. Sie leben räuberisch von Stachelhäutern (Echinodermata) wie Seegurken, Schlangensternen, Seesternen und Seeigeln. Kleinere Beute, wie z.B. kleine Seegurken und Schlangensterne werden ganz verschlungen. Seeigel und Seesterne werden angebohrt und ausgefressen oder in Stücken gefressen.

Systematik

Die Familie wird von Bouchet und Rocroi als Unterfamilie zur jüngeren (= später aufgestellten) Familie Tonnidae gestellt. Dies ist nach den IRZN nicht korrekt. Millard (1997) und Riedel (2000) stellen sie daher in die Überfamilie Cassoidea. Bouchet und Rocroi listen vier Unterfamilien innerhalb der Cassidae auf:

  • Cassidae Latreille, 1825
    • Cassinae Latreille, 1825
    • (Tonninae Suter, 1913)
    • Oocorythinae Fischer, 1885
    • Phalinae Beu, 1981

Die Tonnidae (Tonnenschnecken) werden von der Mehrzahl der Autoren jedoch als eigenständige Familie innerhalb der Überfamilie Cassoidea angesehen; daher wird Bouchet und Rocroi in diesem Punkt nicht gefolgt.

Literatur

  • Paul Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239-283, Ann Arbor 2005, ISSN 0076-2997.
  • Victor Millard: Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca. Rhine Road, Südafrika 1997, ISBN 0-620-21261-6.
  • Winston Ponder & David Lindberg: Towards a phylogeny of gastropod molluscs; an analysis using morphological characters. Zoological Journal of the Linnean Society, 119: 83-265, London 1997, ISSN 0024-4082.
  • Frank Riedel: Ursprung und Evolution der "höheren" Caenogastropda. Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen, Reihe E, Band 32, Berlin 2000, 240 S., ISBN 3-89582-077-6.

Weblinks


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