Schlangensterne

Schlangensterne
Schlangensterne
Olivgrüner Schlangenstern (Ophiarachna incrassata)

Olivgrüner Schlangenstern (Ophiarachna incrassata)

Systematik
Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
Unterabteilung: Bilateria
Überstamm: Neumünder (Deuterostomia)
Stamm: Stachelhäuter (Echinodermata)
Unterstamm: Eleutherozoen (Eleutherozoa)
Klasse: Schlangensterne
Wissenschaftlicher Name
Ophiuroidea
Gray, 1840

Die Schlangensterne (Ophiuroidea) gehören innerhalb der Eleutherozoen zum Stamm der Stachelhäuter. Der wissenschaftliche Name dieser Tierklasse leitet sich von gr. ophis - Schlange und ura - Schwanz ab.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Sie sind sehr enge Verwandte der Seesterne und zeichnen sich wie diese durch eine sekundäre, fünfstrahlige Symmetrie aus. Die Zentralscheibe ist sehr klein, die Arme sind von ihr deutlich abgesetzt. Saugnäpfe an den Füßchen fehlen. Die Fortbewegung erfolgt durch das Bewegen der Arme, wodurch sie recht flink werden. Die Tiere sind sehr empfindlich gegen Berührungen, die Arme werden bei Gefahr oft abgeworfen, in der Regel aber wieder regeneriert. Die Nahrung der Schlangensterne besteht aus Detritus, Aufwuchs, Aas oder Plankton (Gorgonenhäupter). Die bilateral-symmetrischen Larven der Schlangensterne werden als Pluteus (Ophiopluteus) bezeichnet und leben planktonisch.

Schlangensterne besitzen weder einen Enddarm noch einen After.

Abwehr der Feinde

Schlangensterne werden von Fischen, die ihre Nahrung am Meeresgrund suchen, als Beute angesehen. Es geschieht nicht selten, dass dabei einem Schlangenstern ein Arm verloren geht. Dieser wächst jedoch schnell wieder nach. Einige Arten besitzen leuchtende Drüsenzellen an den Dornen ihrer Arme, die einen Lichtschein erzeugen, wenn der Arm abgebissen wird. Dies schreckt die meisten Räuber ab, so dass sie in die Flucht geschlagen werden.

Systematik und Fossilbericht

Etwa 150 Mio. Jahre altes Fossil eines Schlangesterns aus dem Solnhofener Plattenkalk

Die Schlangensterne entwickelten sich bereits im frühen Ordovizium vor ungefähr 500 Mio. Jahren, dennoch sind ihre Überreste verhältnismäßig selten fossil überliefert, denn die filigranen Körper zerbrechen recht leicht.

Gebänderter Schlangenstern (Ophiolepis superba)
Asteriacites
Heller Schlangenstern (Ophiura albida)

Schlangensterne werden in drei Ordnungen, sechs Unterordnungen und 17 Familien unterteilt, die insgesamt 250 Gattungen und etwa 2.000 Arten umfassen. Sie sind damit die artenreichste Klasse der Stachelhäuter.

Im einzelnen unterscheidet man:

  • Ordnung Oegophiurida
    • Unterordnung Zeugophiurina
      • Familie Ophiocanopidae
  • Ordnung Ophiurida Müller & Troschel, 1840
    • Unterordnung Chilophiurina Matsumoto, 1915
    • Unterordnung Gnathophiurina Matsumoto, 1915
      • Familie Amphilepididae Matsumoto, 1915
      • Familie Amphiuridae Ljungman, 1867
      • Familie Ophiactidae Matsumoto, 1915
      • Familie Ophiothricidae Ljungman, 1866
    • Unterordnung Laemophiurina Matsumoto, 1915
      • Familie Hemieuryalidae
      • Familie Ophiacanthidae Perrier, 1891
  • Ordnung Phrynophiurida Matsumoto, 1915
    • Unterordnung Ophiomyxina Fell, 1962
      • Familie Ophiomyxidae Ljungman, 1866
    • Unterordnung Euryalina Lamarck, 1816
      • Familie Asteronychidae Müller & Troschel, 1842
      • Familie Asteroschematidae Verrill, 1899
      • Familie Euryalidae
      • Familie Gorgonenhäupter (Gorgonocephalidae) Ljungman, 1867

Literatur

  • S. A. Fosså, A. J. Nilsen: Korallenriff-Aquarium. Bd 6. Schmettkamp, Bornheim 1998. ISBN 3-928819-18-6

Weblinks

 Commons: Schlangensterne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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