Helmuth von Grolmann

Helmuth von Grolmann
Helmuth von Grolman (rechts) mit Franz Josef Strauß, 1959

Helmuth von Grolman (* 6. November 1898 in Reinshain; † 18. Januar 1977 in Hannover) war ein deutscher Soldat und Politiker. Er war der erste Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Grolman nahm ab 1916 als Fahnenjunker im Ulanen-Regiment 3 am Ersten Weltkrieg teil. Danach absolvierte er von 1920 bis 1924 zunächst eine Banklehre und begann anschließend ein Studium der Nationalökonomie. 1924 ließ er sich reaktivieren und trat in die Reichswehr ein. Auch in der Wehrmacht diente er als Soldat (Oberstleutnant 1. August 1939, Generalmajor 1. Dezember 1943), nahm am Zweiten Weltkrieg teil und wurde nach zahlreichen Beförderungen schließlich am 1. November 1944 zum Generalleutnant befördert. Im gleichen Jahr war er Generalstabschef der Heeresgruppe Süd und erlebte das Ende des Krieges ab 24. März 1945 als Kommandeur der 4. Kavalleriedivision.

Öffentliche Ämter

In der Bundesrepublik Deutschland war er in der niedersächsischen Landesregierung von Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf ab 1955 Staatssekretär im Ministerium für Vertriebene. In die Politik hatte ihn der Flüchtlingsminister Heinrich Albertz geholt. Der Pastor Albertz war durch Grolman mehrmals vor den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten geschützt worden.

1955 bis 1957 arbeitete er im Personalgutachterausschuss für die Bundeswehr mit.

Am 19. Februar 1959 wurde er mit großer Mehrheit zum ersten Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages gewählt und am 20. März 1959 vereidigt. Am 1. April 1959 trat er sein Amt in Bonn an.

Der erste Jahresbericht Grolmans 1960 löste heftige öffentliche Diskussionen um sein Amt und seine Position aus. Grolman berichtete, der schnelle Aufbau wirke sich nachteilig auf Stimmung und Geist der Soldaten aus. Diese Äußerung bezeichnete der damalige Bundesminister der Verteidigung, Franz-Josef Strauß, als Zuständigkeitsüberschreitung.

Nachdem Grolman öffentlich eine homosexuelle Beziehung zu einem minderjährigen Kellnerlehrling nachgesagt wurde, bat er am 14. Juli 1961 um seine Entlassung. Im Zuge der öffentlichen Diskussion um seine homosexuelle Neigung, unternahm von Grolman in seinem Büro einen Suizidversuch mit einer Zyankali-Kapsel, der aber fehlschlug. Bis zu seinem Lebensende lebte er danach zurückgezogen im Kreise seiner Familie.

Auszeichnungen

Familie

Grolman war verheiratet und hatte fünf Kinder.

Weblinks


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