- Helmuth von Grolman
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Helmuth Wilhelm Otto von Grolman (* 6. November 1898 in Reinshain; † 18. Januar 1977 in Hannover) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg sowie Politiker. Er war der erste Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Helmuth entstammte dem alten Adelsgeschlecht derer von Grolman. Sein Vater war der Landschaftsdirektor Siegfried von Grolmann.
Grolmann trat am 30. Juni 1916 als Fahnenjunker in das 3. Garde-Ulanen-Regiment in Potsdam ein und nahm mit diesem am Ersten Weltkrieg teil. Ende Oktober 1917 absolvierte er ein Flugzeugführerausbildung und kam dann zur Fliegertruppe.
Nach Kriegsende versetzte man Grolmann zunächst in sein Stammregiment zurück und wurde dann in die Reichswehr übernommen. Er schied am 31. Dezember 1920 aus dem Militärdienst aus, absolvierte von 1920 bis 1924 zunächst eine Banklehre und begann anschließend ein Studium der Nationalökonomie. 1924 ließ er sich reaktivieren und trat wieder in die Reichswehr ein. Auch in der Wehrmacht diente er als Soldat (Oberstleutnant 1. August 1939 im Generalstab der 28. Infanterie-Division, Generalmajor 1. Dezember 1943), nahm am Zweiten Weltkrieg teil und wurde schließlich am 1. November 1944 zum Generalleutnant befördert. Im gleichen Jahr war er Generalstabschef der Heeresgruppe Süd und erlebte das Ende des Krieges ab 24. März 1945 als Kommandeur der 4. Kavallerie-Division. Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht geriet Grolmann in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 31. März 1948 entlassen wurde.
Öffentliche Ämter
In der Bundesrepublik Deutschland war er in der niedersächsischen Landesregierung von Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf ab 1955 Staatssekretär im Ministerium für Vertriebene. In die Politik hatte ihn der Flüchtlingsminister Heinrich Albertz geholt. Der Pastor Albertz war durch Grolman mehrmals vor den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten geschützt worden.
1955 bis 1957 arbeitete er im Personalgutachterausschuss für die Bundeswehr mit.
Am 19. Februar 1959 wurde er mit großer Mehrheit zum ersten Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages gewählt und am 20. März 1959 vereidigt. Am 1. April 1959 trat er sein Amt in Bonn an.
Der erste Jahresbericht Grolmans 1960 löste heftige öffentliche Diskussionen um sein Amt und seine Position aus. Grolman berichtete, der schnelle Aufbau wirke sich nachteilig auf Stimmung und Geist der Soldaten aus. Diese Äußerung bezeichnete der damalige Bundesminister der Verteidigung, Franz Josef Strauß, als Zuständigkeitsüberschreitung.
Nachdem Grolman öffentlich eine homosexuelle Beziehung zu einem minderjährigen Kellnerlehrling nachgesagt wurde, bat er am 14. Juli 1961 um seine Entlassung. Im Zuge der öffentlichen Diskussion um seine homosexuelle Neigung, unternahm von Grolman in seinem Büro einen Suizidversuch mit einer Zyankali-Kapsel, der aber fehlschlug. Bis zu seinem Lebensende lebte er danach zurückgezogen im Kreise seiner Familie.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [1]
- Preußisches Militär-Flugzeugführer-Abzeichen [1]
- Ritterkreuz II. Klasse des Albrechts-Ordens mit Schwertern [1]
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Deutsches Kreuz in Gold am 12. August 1944
Familie
Grolman war verheiratet und hatte fünf Kinder.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1929, S.170
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