Hemelinger Tunnel

Hemelinger Tunnel
Hemelinger Tunnel

Der Hemelinger Tunnel ist ein Straßentunnel im Bremer Stadtteil Hemelingen und bis zur Fertigstellung des Wesertunnels der Bundesautobahn 281 der längste Tunnel des kleinsten Bundeslandes.

Inhaltsverzeichnis

Planungen

Ideen zum Bau eines Tunnel unter Hemelingen gab es schon seit den 1970er-Jahren.

Als DaimlerChrysler 1978 ein Werk im Hemelinger Ortsteil Sebaldsbrück eröffnete, war eigentlich allen Beteiligten klar, dass die vorhandenen Verkehrsanbindungen nicht ausreichend waren. In der Fabrik arbeiten 16.000 Menschen. 9600 von ihnen sind Pendler und müssen jeden Tag mit dem Auto in die Stadt und aus der Stadt heraus fahren. Ebenso müssen jeden Tag rund 8000 Lastwagen das Werk erreichen, um Montageteile just in time liefern zu können.

1990 beschloss die SPD jedoch auf einem Landesparteitag, einen schon in der Planung befindlichen Entlastungstunnel nicht zu bauen. Daraufhin kam es zu umfangreichen Protesten von Anwohnern, die sich durch den Verkehrslärm belästigt fühlten. Fünf Jahre später äußerten auch die Fraktionsvorsitzenden der damals gerade an die Macht gekommenen Großen Koalition in Bremen ihre Ablehnung gegen einen Tunnelbau. Man plädierte für die so genannte „Stackkamp-Trasse“, eine Straßenalternative, die der ehemalige Bürgermeister Klaus Wedemeier vorgeschlagen hatte. Der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende und heutige Bürgerschaftspräsident Christian Weber begründete die Entscheidung mit den Worten:

Wir können doch in dieser dramatischen Haushaltsnotlage nicht 600, 700 Millionen, vielleicht sogar eine Milliarde Mark ausgeben, wenn es Alternativen gibt.

Der zu jener Zeit amtierende Hemelinger Ortsamtleiter Hans-Dieter Rissland meinte dazu:

Eine Verarschung aller Hemelinger ist das. [1]

Erst nachdem festgestellt wurde, dass die Kosten bei einer Trogbauweise nur rund 100 Millionen Euro betragen würden, machte der Senat mit dem Abschluss eines Planfeststellungsverfahrens am 30. März 1999 den Weg für den Bau frei.

Bau

Der symbolische erste Spatenstich wurde knapp einen Monat später, am 24. April, durchgeführt. Am 10. Mai 2003 fand im Beisein der damaligen Bau- und Umweltsenatorin Christine Wischer sowie des damaligen Senators für Wirtschaft und Häfen, Josef Hattig, die Einweihung statt. Für den öffentlichen Verkehr freigegeben wurde der Hemelinger Tunnel acht Stunden später.

Die Konstruktion kostete letztendlich rund 175 Millionen Euro.

Der Tunnel

Der Tunnel beginnt unweit westlich des Mercedes-Werkes an der Sebaldsbrücker Heerstraße. Von dort verläuft er in einem leicht s-förmigen Bogen gen Südwesten, wo er am Autobahnzubringer Hemelingen wieder zu Tage tritt. Er unterquert ein Wohn- und Gewerbegebiet, zwei Eisenbahntrassen und einige Straßen, von welchen die Godehardstraße mit der St. Godehardkirche auf ihrer kompletten Länge über ihm verläuft.

Der Tunnel hat eine Länge von 593 Metern. Rechnet man die Ein- und Ausfahrtströge hinzu, beträgt die Gesamtlänge 878 Meter.

Täglich durchqueren etwa 23.000 Kraftfahrzeuge das Bauwerk, wovon sechs Prozent Lastwagen sind.

Erfolg

Unabhängige Studien haben ergeben, dass das Verkehrsaufkommen in den umliegenden Vierteln seit der Eröffnung des Tunnel gesunken ist. Während zuvor an der Kreuzung Schlengstraße / Hannoversche Straße täglich rund 16.000 Fahrzeuge gezählt wurden, sank der Wert auf heute gut 11.000.

Auch die Christernstraße und der Brüggeweg wurden entlastet.

Quellen

  1. Artikel auf taz.de

Weblinks

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