- Henry Lesser
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Henry Lesser (* 8. Mai 1963 in Bad Liebenstein) ist ein ehemaliger Fußballspieler des DDR-Fußballspielbetriebs. In der höchsten Spielklasse des DDR-Fußball-Verbandes, der Oberliga, spielte er für die BSG Motor Suhl und den FC Carl Zeiss Jena. Lesser ist viermaliger DDR-Nationalspieler.
Inhaltsverzeichnis
Sportlicher Werdegang
BSG Motor Suhl
Lesser stammt aus einer Skispringerfamilie und wandte sich als Schüler ebenfalls dem Skispringen zu. Erst später wechselte er bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Stahl Brotterode zum Fußball. Im November 1982 wurde er zum Armeedienst eingezogen, konnte in dieser Zeit aber bei der Armeesportgemeinschaft Vorwärts Dessau Fußball in der zweitklassigen DDR-Liga spielen. Vom September 1984 an spielte er für den Oberliga-Aufsteiger Motor Suhl. Am 4. Oberligaspieltag wurde der 1,78 m große Stürmer in der Begegnung Wismut Aue – Motor Suhl (2:0) erstmals eingesetzt. Danach bestritt er bis auf den letzten Spieltag alle Punktspiele der Suhler und spielte in der Regel Mittelstürmer. In diesen 22 Erstligaspielen kam er auf vier Tore und wurde damit Torschützenkönig der Motor-Mannschaft. Diese konnte die Oberliga nicht halten und stieg nach einem Jahr wieder in die DDR-Liga ab.
FC Carl Zeiss Jena
Lesser verließ daraufhin Suhl und schloss sich dem Oberligisten FC Carl Zeiss Jena an. Dort wurde er vom 1. Spieltag der Saison 1985/86 an in der Oberliga eingesetzt, hatte vom 8. Spieltag an einen Stammplatz als Flügelstürmer sicher und bestritt sämtliche 26 Punktspiele. Anfang 1986 wurde Lesser in den Kader der DDR-Nationalmannschaft aufgenommen. Am 4. Februar 1986 bestritt er im Testspiel Mexiko – DDR (1:2) sein erstes Länderspiel, er wurde in der 80. Minute für den Rechtsaußenstürmer Ulf Kirsten eingewechselt. Bis zum April 1986 wurde er in drei weiteren Länderspielen eingesetzt, wobei er nur zuletzt im Spiel Brasilien – DDR (3:0) in der Startelf stand, dort aber auch nur 65. Minuten lang spielte. In der Spielzeit 1986/87 fiel er in den ersten zwölf Punktspielen aus, sodass er in dieser Saison nur auf 14 Oberligaeinsätze kam. Auch in der Folgesaison stand er erst wieder vom 10. Spieltag an regelmäßig in der Oberligamannschaft des FC Carl Zeiss, nach wie vor als Flügelstürmer. Am 4. Juni 1988 stand er als rechter Angreifer mit dem FC Carl Zeiss im Endspiel um den DDR-Fußballpokal, die Jenaer verloren das Spiel gegen den BFC Dynamo jedoch mit 0:2 in der Verlängerung. Nachdem Lesser die Saison 1988/89 lediglich als Ersatzspieler begonnen hatte, stellte ihn Trainer Lothar Kurbjuweit mit Beginn der Rückrunde in die Abwehr, wo Lesser alle Rückrundenpunktspiele in der Regel als rechter Verteidiger bestritt. Während der Saison 1989/90 deutete sich bereits Lessers Karriereende an, er kam nur noch elfmal in der Oberliga zum Einsatz, in der Rückrunde bestritt er lediglich zwei Begegnungen als Einwechselspieler. Am 1. September 1990 absolvierte Lesser ein letztes Pflichtspiel für die Oberligamannschaft des FC Carl Zeiss Jena. In der Partie des 3. Spieltages 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss [4:3) spielte er als Linkaußenstürmer ein letztes Mal für 65 Minuten in der Jenaer Mannschaft. Es war sein 134. Pflichtspiel für den FC Carl Zeiss, darunter waren 96 Oberligaspiele mit sechs Toren, zwölf nationale Pokalspiele (zwei Tore) und vier torlose Europapokalspiele.
Laufbahnende
Zur Saison 1991/92 wechselte Lesser zu Borussia Fulda in die drittklassige Oberliga Hessen. Seine Laufbahn ließ er bei den hessischen Vereinen TSV Künzell, SG Bad Soden sowie Germania Fulda ausklingen. Ab 2000 bis zum April 2008 war Lesser, der schon während seiner Jenaer Zeit das Sportlehrerdiplom erworben hatte, bei Borussia Fulda als Trainer tätig. Mit Beginn der Saison 2010/11 übernahm er das Training des SV Neuhof 1910 in der achtklassigen Gruppenliga Fulda.
Literatur
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3
- Baingo/Horn: Geschichte der DDR-Oberliga. Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-428-3
- Uwe Nuttelmann: DDR-Oberliga. Eigenverlag 2007, ISBN 3-930814-33-1
- Horn/Weise, Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8
Weblinks
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