Borussia Fulda

Borussia Fulda
Borussia Fulda
Logo des SC Borussia Fulda
Voller Name Sport-Club Borussia 04 e.V. Fulda
Gegründet 4. Juli 1904
Vereinsfarben Rot-Schwarz
Stadion Sportpark Johannisau
Plätze 18.000
Präsident Jörg Dietz
Trainer Bardo Hirsch
Homepage www.borussia-fulda.de
Liga Gruppenliga Fulda (7. Liga)
2010/11 12. Platz
Trikotfarben
Trikotfarben
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Heim
Trikotfarben
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Trikotfarben
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Auswärts
Stadion Fulda (Haupttribüne)
Geschäftsstelle der Borussia Fulda

Der Sport-Club Borussia 04 Fulda ist ein Fußballverein im osthessischen Fulda. Die größten Erfolge feierte die Mannschaft in den 1930er und 1940er Jahren, als sie mehrmals in die Westdeutsche und Deutsche Meisterschaftsendrunde vordrang. Bis 1964 konnte sich Borussia Fulda noch in den zweithöchsten Spielklassen halten, und war in den darauf folgenden Jahrzehnten meist auf der dritten und vierten Ebene, also in den höchsten Amateurklassen Hessens, vertreten. In der jüngeren Vergangenheit geriet der Verein in wirtschaftliche Schwierigkeiten und die Mannschaft spielt nur noch in den regionalen Spielklassen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Verein wurde am 4. Juni 1904 unter dem Namen FC Borussia Fulda von Schülern gegründet und war damit nach dem im Jahr zuvor entstandenen Fuldaer Kickers, die inzwischen in der heutigen FT 1848 aufgegangen sind, der zweite örtliche Fußballverein avancierte aber schnell zum sportlichen Aushängeschild der damals rund 20.000 Einwohner zählenden Stadt. 1905 in den Westdeutschen Spiel-Verband (WSV) aufgenommen, spielte die Mannschaft bereits zwei Jahre später nach zwei Aufstiegen in Folge in der obersten Spielklasse, und ebenfalls 1907 wurde am Wallweg ein Sportplatz mit der ersten überdachten Tribüne Osthessens eröffnet. 1911 war mit dem erstmaligen Einzug in die Endrunde um die Westdeutsche Fußballmeisterschaft ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte erreicht. 1913 erfolgte der Umzug in die neue Spielstätte am Neuenweg, deren gewaltige Tribüne 500 Zuschauern Platz bot. Der Erste Weltkrieg unterbrach den raschen Aufstieg des Vereines für einige Jahre.

Nach dem Krieg wandelte sich die beschauliche Domstadt allmählich in einen modernen Industriestandort, in der neben der traditionellen Wachs- und Kerzenherstellung nun auch die Textil- und Bekleidungsindustrie ansässig wurden. Davon profitierte auch die Borussia, neben neuen Gönnern aus den Reihen der Industriellen fand der Verein aus den Reihen der Arbeiterschaft zahlreiche neue Spielertalente. Nicht zuletzt durch den Anschluss des Kraftsportklubs Germania sowie des örtlichen Radsportklubs wuchs der Klub in den Nachkriegsjahren zu einem Großverein heran, der sich am 6. September 1923 den neuen Namen 1. SV Borussia gab. Drei Monate zuvor, am 2. Juni 1923, war mit der Anlage an der Johannisau zudem eine neue Spielstätte bezogen worden, die für die nächsten 40 Jahre Heimat des Vereines blieb.

Bis man den Anschluss an die sportliche Spitze im Bezirk Hessen/Hannover gefunden hatte, dauerte trotz der blendenden Voraussetzungen dennoch einige Jahre. Ab 1927/28 verpasste man vier Mal in Folge knapp den zweiten Einzug in die Westdeutsche Endrunde nach 1911, 1931/32 gelang dann unter Trainer Karl Willnecker der Durchbruch durch zwei deutliche Siege in den Entscheidungsspielen gegen Nordstaffelsieger Göttingen 05. Aus der Meisterelf dieses Jahres ragten die Brüder Enders, Auswahlspieler Willi Harz sowie Kapitän August Hoßfeld heraus. Erst im Finale um die „Westdeutsche“ scheiterte die Borussia, als sie am 1. Mai 1932 vor 45.000 Zuschauern in Köln-Müngersdorf dem FC Schalke 04 mit 1:3 unterlag. 1933 gelang über die Meisterschaft von Nordhessen und Südhannover erneut der Einzug in die Endrunde, und auch in diesem Jahr musste sich die Osthessen erst spät geschlagen geben, sie scheiterten im Halbfinale am späteren Deutschen Meister Fortuna Düsseldorf.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden die Spielklassen im deutschen Fußball neu geordnet, die Vereine aus Nord- und Osthessen spielten nunmehr in der Gauliga Hessen. Gleich in der ersten Saison 1933/34 errang Borussia Fulda den hessischen Gaumeistertitel und zog damit erstmals in der Vereinsgeschichte in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ein. Diesen Erfolg konnte man 1940/41 sowie – inzwischen seit 25. Juli 1941 mit den Reichsbahnern zur RSG Borussia fusioniert – in der Gauliga Kurhessen 1942 und 1944 insgesamt noch drei Mal wiederholen, schied aber in der Endrunde jeweils frühzeitig aus.

Nach der Auflösung der Sportvereine nach dem Zweiten Weltkrieg formierte sich der Verein unter Führung von Josef Schindewolf und Karl Pappert zunächst unter dem Namen SG Borussia 04/45 neu, am 14. Mai 1948 fusionierte man mit dem SC Fulda zum SC Borussia 04. Sportlich lief es für die Borussia in den Nachkriegsjahren nicht besonders gut, nachdem die Mannschaft um Stürmer Erwin Witzel 1947 in der Aufstiegsrunde zur Oberliga Süd gescheitert war, rutschte sie drei Jahre später sogar in die Drittklassigkeit ab. Erst 1957 gelang zumindest die Rückkehr in die II. Oberliga, wo sich die Borussia – mit einer Unterbrechung 1959/60 – bis zur Einführung der Bundesliga 1963 halten konnte. Das neue „Fußball-Unterhaus“, die Regionalliga Süd erwies sich hingegen schon im ersten Jahr als eine Nummer zu groß für die Osthessen, die Borussia belegte am Ende der Runde 1963/64 den 18. Platz und musste den Gang ins Amateurlager antreten.

Es folgten zwölf Spielzeiten in der Amateurliga Hessen, ohne dass mehr als ein 3. Tabellenplatz (1970/71) dabei heraussprang, und 1975 stieg Borussia Fulda auch aus der obersten Amateurspielklasse ab. Erst Anfang der 1990er Jahre kehrte der Verein wieder dauerhaft ins hessische Oberhaus zurück. 1995 gelang der Aufstieg in die mittlerweile als dritthöchste Spielstufe wieder eingeführte Regionalliga Süd, und drei Jahre später, in der Spielzeit 1997/98, war mit dem 3. Platz in der Regionalliga sogar der Aufstieg in die 2. Bundesliga in Reichweite. In den Jahren darauf pendelte Borussia Fulda zwischen Regional- und Oberliga, bis dem Verein 2004 die Lizenz für die Oberliga verweigert wurde und man erst 2006 wieder ins hessische Oberhaus zurückkehrte. Die Mannschaft konnte in der Saison 2008/09 die Klasse nicht halten und stieg als 17. aus der Hessenliga ab. Auch in der folgenden Saison in der hessischen Verbandsliga Nord ging die Talfahrt des Klubs weiter, der die Saison als 18. erneut auf einem Abstiegsrang beendete. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation des Vereines wurde am Ende der Saison der Antrag auf Insolvenz gestellt, der am 21. April 2010 allerdings zurückgezogen wurde.

Ehemalige Spieler

Bekannteste ehemalige Spieler von Borussia Fulda sind der deutsche Fußballnationalspieler Sebastian Kehl, derzeit in Diensten von Borussia Dortmund, Altin Lala, er spielt heute bei Hannover 96, Cesar Thier, Torwarttrainer der TSG 1899 Hoffenheim und Olivier Djappa, der später beim SSV Reutlingen Torschützenkönig der 2. Bundesliga wurde. Auch Karl-Heinz „Gala“ Metzner, Mitglied der Weltmeistermannschaft von 1954 und Idol von Hessen Kassel, spielte bei Borussia Fulda.

Spielstätte

Austragungsort der Heimspiele ist das Stadion der Stadt Fulda, der Sportpark Johannisau mit 20.000 Zuschauerplätzen. 742 der insgesamt 1978 Sitzplätze sind überdacht. Das Stadion wurde im Jahre 1957 noch ohne die heutige Sitztribüne eingeweiht. Zuschauerrekord waren die 26.000 Besucher im Jahr 1963 in der Regionalliga Süd 1963/64 beim Spiel zwischen Fulda und dem späteren Südmeister Hessen Kassel. Die Besucherzahl wurde aus Sicherheitsgründen Anfang der 70er Jahre auf 25.000, Anfang der 80er Jahre auf 20.000 Besucher reduziert.

Bei einem Freundschaftsspiel wurden 1997 zwischen Fulda und dem FC Bayern München 20.000 Besucher empfangen. Am 3. Spieltag der Regionalliga Süd 1996/97 sahen ca. 18.000 Zuschauer das Meisterschaftsspiel zwischen Borussia Fulda und dem 1. FC Nürnberg (1:1).

Literatur

Weblinks


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