1. Suhler SV

1. Suhler SV
Logo des 1. Suhler SV 06

Der 1. Suhler SV 06 ist ein deutscher Sportverein, der seinen Sitz in der Stadt Suhl (Thüringen) hat. Neben seinem Hauptbetätigungsfeld Fußball bietet er auch die Sportarten Leichtathletik, Faustball und Tischtennis an. Er nutzt das städtische Auenstadion mit Platz für 12.000 Zuschauer. Die Vereinsfarben sind rot-weiß.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vereinsentwicklung

Logo 1969–1990

Der 1. Suhler SV wurde 1906 gegründet. Seine Fußballmannschaft spielte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nur unterklassig, in den 1930er Jahren in der Thüringer Bezirksklasse, die 2. Spielklasse unter der Gauliga Mitte. Nach Kriegsende wurde der Verein wie alle Sportvereine in der sowjetischen Besatzungszone im Laufe des Jahres 1945 auf Befehl der Besatzungsmacht aufgelöst.

Bis 1949 existierte eine Sportgemeinschaft Suhl, die zunächst auf engem regionalen Raum und später innerhalb Thüringens Sportwettkämpfe austragen durfte. Im Rahmen der Bildung von Betriebssportgemeinschaften (BSG) in Ostdeutschland wurde die SG zunächst 1949 von der BSG Fortschritt Suhl übernommen, die ein Jahr später nach der Zusammenlegung mehrerer Betriebssportgemeinschaften in der ZSG Suhl aufging. Nach einem erneuten Wechsel des Trägerbetriebes entstand die 1952 die BSG Motor Mitte Suhl, später in BSG Motor Suhl umbenannt. Zwischenzeitlich führte diese BSG in Abgrenzung zur BSG Motor Simson Suhl den Namen BSG Motor Ernst Thälmann Suhl. 1969 fusionierte beide Betriebssportgemeinschaften und nahmen wieder die Bezeichnung BSG Motor an.

Als 1990 infolge der wirtschaftlichen Veränderungen durch die deutsche Wiedervereinigung die finanzielle und logistische Unterstützung der Trägerbetriebe entfallen war, wurde durch Mitglieder der BSG der 1. Suhler SV 06 als eingetragener Verein neu gegründet.

Fußballsportlicher Werdegang

1948 wurde die SG Suhl Kreismeister, 1949 Dritter der Thüringer Landesklasse Staffel 3. Die ZSG Suhl musste 1950 aus der Landesklasse absteigen. Als 1952 die drittklassige Bezirksliga Suhl ihren Spielbetrieb aufnahm, gehörte die BSG Motor zu den Gründungsmannschaften. Sie gewann 1957 die Bezirksmeisterschaft und qualifizierte sich damit für die inzwischen eingeführte und neue drittklassige II. DDR-Liga. Als 1963 die II. DDR-Liga aufgelöst wurde, wurde Motor Suhl wieder in die Bezirksliga zurückgestuft. 1966 unterlag die BSG den Kampf um die Bezirksmeisterschaft der BSG Aktivist Kali-Werra Tiefenort in zwei Spielen mit 1:2 und 0:1. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga 1968 musste die Mannschaft zwei Spielzeiten in der Bezirksklasse verbringen, wurde aber nach dem Aufstieg 1971 sofort Bezirksmeister und stieg in die zweitklassige DDR-Liga auf. Die Klasse konnte jedoch nicht gehalten werden, die Rückkehr aber binnen Jahresfrist.

Anschließend etablierte sich die BSG Motor Suhl in der DDR-Liga und erreichte mehrfach zweite Plätze in ihrer Staffel. 1976 nahm die Mannschaft erstmals Anlauf zum Aufstieg in die DDR-Oberliga. Als Staffelzweiter hinter der nicht aufstiegsberechtigten 2. Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena nahm Suhl an der Aufstiegsrunde teil, scheiterte aber als Vierter. In der Saison 1978/79 wurde die Mannschaft erstmals Staffelsieger, was erneut zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga berechtigte. Dort scheiterte sie nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses an Chemie Leipzig. Im Jahre 1981 nahmen die Suhler wieder an der Aufstiegsrunde der fünf Liga-Staffelsieger teil, wurde aber abgeschlagen Letzter. Schließlich gelang im vierten Versuch nach der Saison 1983/84 zusammen mit Stahl Brandenburg der Sprung in die Eliteklasse. Die Oberligasaison 1984/85 verlief ernüchternd für die Suhler. In den ersten 16 Punktspielen gelangen lediglich zwei Unentschieden, gegen Wismut Aue landeten sie mit 3:1 den einzigen Sieg, alle Auswärtsspiele wurden verloren, und am Ende stieg man nach 22 Niederlagen in 26 Spielen wieder in die nunmehr zweiteilige DDR-Liga ab. Im Durchschnitt besuchten 5.923 Zuschauer die 13 Heimspiele im zu dieser Zeit 15.000 Besucher fassenden Sportpark der Freundschaft. Trainer Ernst Kurth setzte in der Oberligasaison auf folgende Stammformation, die eine Durchschnittsalter von 26,4 Jahren aufwies:

Klaus Müller
(31 Jahre / 25 Spiele)

Erhard Mosert (33/24)
Uwe Jertschewski (21/26), Andreas Schneider (27/19), Andreas Böhm (22/21)
Roman Seyfarth (21/25), Dieter Kurth (22/20), Klaus Schröder (29/20)
Harald Fritz (29/13), Henry Lesser (21/22), Gerd Schellhase (34/16)

Nach dem Oberligaabstieg spielte die BSG Motor Suhl noch einige Jahre in der DDR-Liga, konnte aber nur noch einmal (1988/89) einen 3. Platz in der Ligastaffel B belegen. Das Ende des DDR-Fußballspielbetriebes schloss Motor Suhl in der Saison 1989/90 mit einem 9. Platz in der Südstaffel der DDR-Liga ab.

Im Wettbewerb um den DDR-Fußballpokal erreichte die BSG Motor als bestes Ergebnis 1977 und 1979 das Viertelfinale.

Ligenübersicht 1952–1990

  • 1952/53–1957: Bezirksliga Suhl (3./4. Liga)
  • 1958–1962/63: II. DDR-Liga (3.)
  • 1963/64–1967/68: Bezirksliga Suhl (3.)
  • 1968/69–1969/70: Bezirksklasse Suhl (4.)
  • 1970/71: Bezirksliga Suhl
  • 1971/72: DDR-Liga (2.)
  • 1972/73: Bezirksliga Suhl
  • 1973/74–1983/84 DDR-Liga
  • 1984/85: Oberliga (1.)
  • 1985/68–1989/90: DDR-Liga

In der 1990 neugeschaffenen NOFV-Oberliga spielte der 1. Suhler SV 06 zunächst bis zu seinem Abstieg nach der Saison 1991/92. Nach dem sofortigen Wiederaufstieg folgten weitere sieben Spielzeiten in der Oberliga. Es folgten weitere Jahre in der Verbandsliga Thüringen. Seit der Saison 2005/06 spielt der SV 06 in der siebtklassigen Landesklasse, seit 2010/11 in der Staffel Süd.

Erfolge

  • Teilnahme an der DDR-Oberliga 1984/85

Überregional bekannte Spieler

Hauptartikel: 1. Suhler SV / DDR-Oberligaspieler 1984/85

Wissenswertes

Weblinks

Quellen


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