- Heraien
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Die Heräen oder Heraien (griechisch Ἡραῖα; Heraia) waren im antiken Griechenland Feierlichkeiten zu Ehren Heras, der Bewahrerin der Ehe und Göttin der Frauen. Sie wurden vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit in mehreren griechischen Städten abgehalten.
Am bekanntesten war das Fest in Olympia, das alle vier Jahre vermutlich jeweils vor den Olympischen Spielen stattfand. Die einzige erhaltene Beschreibung der Heräen findet sich in der Reisebeschreibung des Pausanias.
Im Zentrum der Feiern stand ein Frauensportfest, dessen Höhepunkt ein Lauf über 160 m war. Anders als die Wettkämpfer bei den Olympischen Spielen waren die Teilnehmerinnen bei den Heräen bekleidet. Die Siegerinnen erhielten Ölbaumkränze und Teile einer der Hera geopferten Kuh.
Die Priesterin des Hera-Kults fuhr auf einem von vier weißen Rindern gezogenen Wagen zum Hera-Tempel, dem Heraion, und wurde dabei in einer feierlichen Prozession vom Volk und der streitbaren Mannschaft in Waffen begleitet. An ein großes Stieropfer schlossen sich ein allgemeiner Opferschmaus und verschiedene Wettkämpfe an. So schleuderten die Kämpfer(innen) beispielsweise Wurfspieße auf einen als Ziel aufgestellten Schild. Der Siegespreis bestand in einem eisernen Schild und einem Myrtenkranz.
Heräen wurden ebenfalls in Argos, aber auch in Elis, auf Ägina und in Stratonikeia in Karien begangen.
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