Herbert von Blankenhorn

Herbert von Blankenhorn
Herbert Blankenhorn (1953)

Herbert Blankenhorn (* 15. Dezember 1904 in Mülhausen; † 10. August 1991 in Badenweiler), ab 1929 Angehöriger des Auswärtigen Amtes, seit 1938 NSDAP-Mitglied, wurde einer der einflussreichsten deutschen Berufsdiplomaten der Nachkriegszeit. Der Name des 1904 im Elsass geborenen Sohnes des Berufsoffiziers Erich Blankenhorn wird unter anderem mit den ersten Anfängen deutscher Außenpolitik in der Nachkriegszeit verbunden.

Ereignisse

Blankenhorn (seit 1946 CDU-Mitglied) war nach Dienstantritt der ersten Regierung Adenauer 1949 zunächst dessen Persönlicher Referent. 1951 wurde er Leiter der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes und verhinderte in dieser Funktion unter dem damaligen Außenminister Adenauer (der dies Amt neben seiner Kanzlerschaft innehatte) die Wiedereinstellung von Fritz Kolbe.

Nach dem Beitritt Deutschlands zur NATO entsandte die Bundesregierung Herbert Blankenhorn als ihren ersten Vertreter dorthin. Von 1960 bis 1963 vertrat Blankenhorn die Bundesrepublik Deutschland als Botschafter in Paris, 1965-1970 als Botschafter in London.

Blankenhorn war Mitglied (engster Kreis) der Delegation Adenauers, die im September 1955 nach Moskau reiste und dort die Heimkehr der letzten in der Sowjetunion gefangengehaltenen Soldaten und Zivilverschleppten erreichte.

1958 wurde vom Landgericht Bonn der Vorwurf erhoben, er habe die Denunziationen gegen einen Ministerialbeamten ohne Überprüfung der Anschuldigungen bedenkenlos weitergegeben.

1970 wählte die Generalkonferenz der UNESCO Blankenhorn in ihren Exekutivrat; 1974–1976 war er stellvertr. Vorsitzender dieses Exekutivrates.

Literatur

  • Herbert Blankenhorn: Verständnis und Verständigung. (Blätter eines politischen Tagebuchs 1949 bis 1979). Propyläen Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3549073968
  • Döscher, Hans-Jürgen: Seilschaften. Die verdrängte Vergangenheit des Auswärtigen Amts. Propyläen Verlag, Berlin 2005. ISBN 3549072678
  • Ramscheid, Birgit: Herbert Blankenhorn (1904 - 1991). Adenauers außenpolitischer Berater. Droste, Düsseldorf 2006. ISBN 978-3-7700-1901-4

Siehe auch


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