- Herbert von Bismarck
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Nikolaus Heinrich Ferdinand Herbert Fürst von Bismarck (* 28. Dezember 1849 in Berlin; † 18. September 1904 in Friedrichsruh) war ein deutscher Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Herbert von Bismarck entstammt dem Adelsgeschlecht Bismarck und war der älteste Sohn des Reichskanzlers Otto Fürst von Bismarck und dessen Ehefrau Johanna von Puttkamer.
Er kämpfte als Kavallerist im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 und wurde bei der Schlacht von Mars-la-Tour verwundet.
1873 trat er in das Auswärtige Amt ein, wo er zunächst überwiegend als Privatsekretär seines Vaters tätig war, aber auch an mehreren Gesandtschaften teilnahm. So reiste er 1882 als Botschaftsrat nach London, 1884 nach Sankt Petersburg und Den Haag. 1885 wurde er zum Unterstaatssekretär und im folgenden Jahr zum Staatssekretär des Auswärtigen Amts ernannt. Im Königreich Preußen wurde er 1888 Staatsminister, machte sich durch sein teilweise schroffes Auftreten jedoch bei einigen Zeitgenossen recht unbeliebt. Ihm wurden gute Aussichten auf die Nachfolge seines Vaters als Reichskanzler nachgesagt.
Als Kaiser Wilhelm II. 1890 den Reichskanzler zum Rücktritt aufforderte, schied Herbert von Bismarck wenige Tage nach seinem Vater aus dem Amt, obwohl Wilhelm dem ausdrücklich widersprochen hatte. 1893 wurde er für die Deutsche Reichspartei in den Reichstag gewählt. Bismarck war Mitglied des Corps Borussia Bonn.
1881 erregte seine Affäre mit der noch verheirateten Fürstin Elisabeth zu Carolath-Beuthen Aufsehen. Sein Vater sträubte sich mit allen Mitteln gegen diese Verbindung, drohte seinem Sohn erst mit Enterbung, dann mit Selbstmord und erreichte schließlich, dass die beiden ihre Liaison lösten.
1892 heiratete Herbert von Bismarck in Wien Gräfin Marguerite Hoyos (1871–1945), eine Enkelin des Erfinders Robert Whitehead.
Nachkommen
- Hannah Gräfin von Bismarck (1893–1971) ∞ 1915 Leopold von Bredow (1875-1933)
- Goedela Gräfin von Bismarck (1896–1981) ∞ 1919 Hermann Graf von Keyserling
- Otto Fürst von Bismarck (1897–1975), MdB (CDU)
- Gottfried Graf von Bismarck-Schönhausen (1901–1949), Reichstagsabgeordneter
- Albrecht Graf von Bismarck-Schönhausen (1903–1970)
- Stephanie zu Guttenberg (* 1976), geborene Gräfin von Bismarck-Schönhausen
Ehrung
Zehn Jahre nach seinem Tod erhielt Herbert von Bismarck 1914 zum Gedenken ein in Marmor gearbeitetes Epitaph in der Kirche Schönhausen, eine Bildhauerarbeit von Wilhelm Wandschneider.
Weblinks
- Literatur von und über Herbert von Bismarck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Herbert von Bismarck in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
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