Hermann Bachstein

Hermann Bachstein

Herrmann Bachstein (* 15. April 1834 in Apolda; † 4. Februar 1908) war Eisenbahnpionier und Initiator vieler Eisenbahnstrecken in Deutschland, insbesondere von Klein- und Nebenbahnen.

Er gründete 1879 in Berlin die Centralverwaltung für Secundärbahnen Herrmann Bachstein (CV) und gab ihr den Status einer offenen Handelsgesellschaft (OHG), seit 1933 einer GmbH (wobei sich die Schreibweise in Secundairbahnen änderte). Er gründete als Tochterunternehmen u.a. 1895 die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) mit Sitz in Darmstadt, an die einige Bahnen der CV übergingen. Ferner fasste er einige seiner in Thüringen gelegenen Bahnen 1923 in der Thüringischen Eisenbahn-AG (Theag) zusammen. Dadurch sollte die Wirtschaftlichkeit aller Bahnen verbessert werden. Einige Strecken befanden sich infolge der gesamtwirtschaftlich schlechten Situation in Deutschland in finanziellen Nöten. Andere wiederum fuhren große Gewinne ein. Verträge ermöglichten es jedoch Bachstein nicht, sich von unwirtschaftlichen Strecken zu trennen. Die Folge waren unter anderem Teilstilllegungen, Tariferhöhungen und ein zentralisierter Werkstättendienst. Auch wurde mit neuen Kunden aus der Industrie verhandelt.

Von den durch Herrmann Bachstein gebauten Bahnen:

  1. Darmstädter Dampfstraßenbahnen (später Hessische Eisenbahn-Aktiengesellschaft, HEAG)
  2. Mannheim-Heidelberg-Weinheim-Mannheimer Eisenbahn (später Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft)
  3. Bahnstrecke Hohenebra–Ebeleben
  4. Neubrandenburg-Friedländer Eisenbahn-Gesellschaft
  5. Südharz-Eisenbahn
  6. Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn
  7. Osterwieck-Wasserlebener Eisenbahn AG
  8. Neuhaldensleber Eisenbahn
  9. Reinheim-Reichelsheimer Eisenbahn
  10. Gotha-Ohrdrufer Eisenbahn
  11. Essener Straßenbahn, später SEG, heute EVAG
    gehörten im Jahre 1939 noch die Nummern 3. bis 8. sowie die folgenden fünf Bahnen:
  12. Esperstedt-Oldislebener Eisenbahn
  13. Ruhlaer Eisenbahn
  14. Weimar-Buttelstedt-Großrudestedter Eisenbahn
  15. Wenigentaft-Oechsener Eisenbahn
    und als nebenbahnähnliche Kleinbahn die
  16. Ziederthal-Eisenbahn-Gesellschaft

zur Centralverwaltung für Sekundärbahnen.

Von diesen zwölf Bahnbetrieben lagen nach der Teilung Deutschlands 1949 nur die Südharz-Eisenbahn und ein Teil der Osterwieck-Wasserlebener Eisenbahn in Westdeutschland. Nachdem auch bei ihnen der Bahnbetrieb 1965 aufgegeben worden war, wandelte sich die CV zu einem reinen Omnibusbetrieb, zur Verkehrsbetriebe Herrmann Bachstein GmbH, um.

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