- Hermann Backhaus
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Hermann Christian Dietrich Backhaus (* 7. Januar 1817 auf der Domäne Selbach im Fürstentum Waldeck; † 21. Februar 1901 in Görlitz) war ein deutscher Agrarwissenschaftler und Politiker.
Backhaus studierte seit 1837 Geschichte und Philosophie, zunächst an der Universität Bonn, dann an der Universität Jena, wo er 1840 zum Dr. phil. promoviert wurde. Nach der Märzrevolution war er politisch aktiv. In den Jahren 1849 bis 1851 war er Mitglied und Präsident des Landtags der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont. 1848 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung für Waldeck. 1855 erhielt er eine Anstellung als Oberlehrer an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt zu Beberbeck in Hessen. Von 1860 bis 1871 war er Pächter eines Rittergutes in Schlesien.
1872 folgte Backhaus einem Ruf an die Universität Kiel. Er übernahm den neu eingerichteten Lehrstuhl für Landwirtschaftslehre. Mit gering bemessenen Mitteln gründete er ein kleines landwirtschaftliches Universitätsinstitut, an dem er überwiegend Saatgutuntersuchungen und Keimfähigkeitsprüfungen durchführte. Er hielt Vorlesungen über landwirtschaftliche Produktionslehre, landwirtschaftliche Betriebslehre und über Methoden der Bodenuntersuchung. 1891 wurde er aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt und 1894 entpflichtet. Sein Amtsnachfolger wurde sein langjähriger Assistent und Mitarbeiter Hermann Rodewald.
Literatur
- Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Düsseldorf: Droste-Verlag, 1998. (S. 314) ISBN 3-7700-0919-3.
- Die Gartenlaube Jg. 49, 1901, Nr. 10, Beilage 2, S. 2 (mit Bild).
- Friedrich Volbehr und Richard Weyl: Professoren und Dozenten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 1665-1954. 4. Aufl. Kiel 1956, S.145.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen 1808-1996, 1996, ISBN 3-7708-1071-6, Seite 59
Weblinks
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