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Alpenhelm Alpenhelm (Bartsia alpina)
Systematik Asteriden Euasteriden I Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae) Gattung: Bartsia Art: Alpenhelm Wissenschaftlicher Name Bartsia alpina L. Der Alpenhelm (Bartsia alpina), auch Braunhelm, Alpen-Trauerblume oder Bartschie genannt, ist der einzige mitteleuropäische Vertreter der Gattung Bartsia aus der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).
Carl von Linné benannte die Gattung zum Gedenken an seinen Freund, den deutschen Kolonialarzt und Naturforscher Johann Bartsch, der im Alter von 28 Jahren in Suriname/Südamerika dem tropischen Klima zum Opfer fiel.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Alpenhelm ist ein Halbschmarotzer und bildet gleich nach der Keimung Haustorien (Saugorgane), mit denen sie sich an die Wurzeln benachbarter Pflanzen heftet. Die mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 10 bis 20(30) cm und ist behaart. Sie hat einen stumpfkantigen Stängel. Die Laubblätter stehen kreuzweise gegenständig.
Die dunkle Färbung des Blütenstands kommt von Anthocyanen (blauroten Farbstoffen), die hier sogar in den oberen Laubblättern das Chlorophyll überlagern. Die dunkelvioletten Blüten sitzen einzeln in den oberen Blattachseln. Die Oberlippe ist flach helmförmig.
Blütezeit ist von Juni bis August.
Verbreitung und Standort
Der Alpenhelm hat eine holarktische Verbreitung, mit Vorkommen in der westlichen Palä- und der östlichen Nearktis. Fundorte auf den Färöer-Inseln, Island und Grönland verbinden die Verbreitungsgebiete der Alten und Neuen Welt. Dieses Verbreitungsmuster ist charakteristisch für amphi-atlantische Pflanzenarten.
In Europa gehört der Alpenhelm zu den Arten mit arktisch-alpiner (boreo-alpiner) Verbreitung, da neben den Vorkommen in Skandinavien und Westsibirien nur noch die Pyrenäen, Alpen und die Gebirge Ost- und Südosteuropas besiedelt werden. Fundorte im Schwarzwald und den Vogesen stellen Vorposten des alpinen Verbreitungsgebiets dar und können, wie auch die Vorkommen auf Gotland sowie in England und Schottland, als Eiszeitrelikte gedeutet werden.
Als Standort werden in Mitteleuropa kalkhaltige Wiesen, Quell- und Flachmoore sowie Lichtungen in subalpinen Wäldern bevorzugt. Die Habitate befinden sich in Höhenlagen zwischen 1000 und 3000 m über dem Meeresspiegel; sie können generell als feucht und basenreich charakterisiert werden.
Ökologie
Anthocyane werden im Alpenklima besonders intensiv gebildet, da die durch Assimilation gebildeten Zucker nachts wegen oft zu niedriger Temperaturen von vielen Pflanzen nicht mehr in Stärke umgewandelt werden können, sondern nur noch in diese Farbstoffe.
Literatur
- Bücher
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Hans Christian Weber: Parasitismus von Blütenpflanzen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-10529-X
- Ulf Molau: The genus Bartsia (Scrophulariaceae, Rhinanthoideae). Opera Botanica 102, Kopenhagen 1990, S. 1-99.
- Hans Christian Weber: Schmarotzer: Pflanzen, die von anderen leben. Belser, Stuttgart 1978, ISBN 3-7630-1834-4
- Zeitschriftenaufsätze
- K. Taylor & F. J. Rumsey: Bartsia alpina L. (Biological Flora of the British Isles No. 231). In: The journal of ecology 91 (2003), S. 908- 921 (freier Onlinezugang mit Downloadmöglichkeit).
- M. M. Kwak: Early flowers of Bartsia alpina (Scrophulariaceae) and the visitation by bumblebees. In: Acta botanica Neerlandica 45 (1996), S. 355-366, ISSN 0044-5983.
Weblinks
Commons: Alpenhelm – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien - Bücher
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