Hersz Mordche Tajfel

Hersz Mordche Tajfel

Henri Tajfel (* 22. Juni 1919 in Włocławek, Polen; † 3. Mai 1982 in Oxford; Geburtsname Hersz Mordche Tajfel) war ein britischer jüdischer Sozialpsychologe polnischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Henri Tajfel war der Sohn eines jüdischen Geschäftsmanns. Er begann in Toulouse ein Chemiestudium, wurde im Zweiten Weltkrieg französischer Soldat und geriet in Kriegsgefangenschaft. Von seinen direkten Verwandten überlebte keiner den Holocaust. Nach dem Krieg arbeitete Tajfel zunächst für internationale Hilfsorganisationen und studierte dann in Paris und Brüssel Psychologie.

Danach zog er mit seiner Frau und den beiden Söhnen nach Großbritannien und nahm 1957 die britische Staatsbürgerschaft an. Seine Forschungstätigkeit an der Universität Oxford lag auf verschiedenen Gebieten der Sozialpsychologie (u. a. Vorurteile, Nationalismus und sozialer Einfluss). Nach zwei Forschungsaufenthalten in den USA erhielt er 1967 einen Lehrstuhl in Bristol.

Bekannt wurden Tajfels Minimalgruppen-Experimente. Versuchspersonen wurden offensichtlich völlig willkürlich in zwei Gruppen eingeteilt, begannen aber trotzdem, sich mit ihrer Gruppe zu identifizieren und andere Mitglieder ihrer Gruppe gegenüber Mitgliedern der anderen Gruppe zu bevorzugen. Hieraus entwickelten Tajfel und John Turner ihre Theorie der sozialen Identität.

Henri Tajfel starb im Alter von 62 Jahren an Krebs.

Werke

  • Differentiation between social groups. Studies in the social psychology of intergroup relations, 1978 (ISBN 0-12-682550-5)
  • Human groups and social categories, 1981 (deutsche Ausgabe: Gruppenkonflikt und Vorurteil, 1982 (ISBN 3-456-81219-1)

Literatur

  • G. Jahoda, Henri Tajfel, in: Oxford Dictionary of National Biography (ISBN 0-19-861411-X), Band 53, 2004

Weblinks


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