Hildbold

Hildbold

Hildebold (auch Hildbold) († 969) war von 941 bis 969 der neunte Bischof von Münster. Über sein Wirken im Bistum ist nur wenig bekannt. In der Reichspolitik war er ein Unterstützer Ottos I.

Leben

Er entstammte einer fränkischen Adelsfamilie, die auch in Sachsen über Besitz verfügte. Über seine frühen Jahre ist nichts bekannt. Hildebold verdankte seine Berufung in das Bischofsamt seiner verwandtschaftlichen Beziehung zu den Liudolfingern. Während seiner Regierungszeit stand er daher stets in enger Beziehung zu Otto I.

Auch über die Maßnahmen im Inneren des Bistums gibt es kaum Nachrichten. Er soll dem Dom in Münster eine mit Gold und Gemmen verzierte Missale geschenkt haben. Die dürftigen Hinweise deuten darauf hin, dass das Verhältnis zwischen Bischof und dem Domkapitel gut war.

Eine bedeutende Rolle spielte Hildebold in der Reichspolitik. Er nahm an der Synode von Verdun im Jahr 947 teil, die unter anderem den Streit zwischen Hugo von Vermandois und Artold von Reims um das Bistum Reims beenden sollte. Nachdem die Verhandlungen gescheitert waren, gehörte Hildebold zu denjenigen Geistlichen, die eine vorläufige Entscheidung zu Gunsten von Artold trafen. Im Jahr 948 fand zur Beilegung des Streits die Universalsynode von Ingelheim statt; anwesend waren neben Abgesandten des Papstes auch Otto I. und Ludwig IV. von Frankreich sowie fast sämtliche deutschen Bischöfe, unter ihnen auch Hildebold. Auch bei der im selben Jahr stattfindenden Synode französischer und deutscher Bischöfe in Mousson war Hildebold zugegen. Unter den anwesenden Bischöfen wurde er an erster Stelle genannt.

Er gehörte zu den hohen Geistlichen, auf deren Rat Otto I. 950 dem von seiner Mutter Mathilde gegründeten Stift Enger Schutz und Immunität gewährte. Im Jahr 953 nahm Hildebold an einer Versammlung königstreuer Geistlicher und Adeliger aus Lothringen in Aachen teil. Möglicherweise wurde auf dieser Versammlung Ottos Bruder Brun zum Erzbischof von Köln und Herzog von Lothringen erhoben. Kurze Zeit später setzte Hildebold im Dom zu Köln den aus Verona vertriebenen Rather als Bischof von Lüttich ein. Über die folgenden Jahre gibt es nur wenige Hinweise. Am Römerzug und der Kaiserkrönung Ottos I. in Rom nahm er vermutlich nicht teil. Erst nach der Rückkehr Ottos aus Italien findet sich auch der Name Hildebold wieder in seiner Nähe.

Die Quellenlage zur Person und seinem Wirken ist dürftig. Sie beschränkt sich auf die Bischofschronik und einige wenige sonstige Erwähnungen.

Literatur

  • Wilhelm Kohl: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 7,3: Die Diözese. Berlin, 2003. ISBN 978-3-11-017592-9 (Germania sacra Neue Folge Bd.37,3) S.56ff. Teildigitalisat



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hildbold von Schwangau — Hildbold von Schwangau, Minnesinger, aus ritterlichem Geschlecht in Bayern, dessen Stammsitz das heutige Hohenschwangau war. Sowohl 1146–1179 als auch 1221–56 ist ein H. v. S. in Urkunden bezeugt, doch weisen die Formen seiner Lieder und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Гильдбольд фон Швангау — (Hildbold von Schwangau) нем. миннезингер начала XIII в., из знатного рыцарского рода; принимал участие в крестовом походе (вероятно 1227 г.). Его поэзия носит отпечаток романского влияния. Песни его напечатаны в Minnesinger Гагена и в отдельном… …   Энциклопедический словарь Ф.А. Брокгауза и И.А. Ефрона

  • Gebhard II. Bischof von Bremen — Gebhard II. zur Lippe, auch Gerhard II. zur Lippe, (* um 1190; † 28. August 1258 in Bremervörde) war der Erzbischof von Bremen und Bischof von Hamburg. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 Anmerkungen …   Deutsch Wikipedia

  • Gebhard II. zur Lippe — Gebhard II. zur Lippe, auch Gerhard II. zur Lippe, (* um 1190; † 28. August 1258 in Bremervörde) war der Erzbischof von Bremen und Bischof von Hamburg. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 Anmerkungen …   Deutsch Wikipedia

  • Archdiocese of Bremen — The Archdiocese of Bremen is a historical Roman Catholic diocese and a former eccesiastical state in the Holy Roman Empire. The secular state did not include the city of Bremen, but rather the area to the north of it, between the Weser and Elbe… …   Wikipedia

  • Prince-Bishopric of Münster — This article is about the historical prince bishopric. For the modern diocese, see Roman Catholic Diocese of Münster. Prince Bishopric of Münster Hochstift Münster State of the Holy Roman Empire …   Wikipedia

  • Universal Synod of Ingelheim — The Universal Synod of Ingelheim began on June 7, 948 in the then church of Saint Remigius in Ingelheim.Being summoned by Pope Agapet II. its primary goal was to resolve a long running Schism concerning the archiepiscopal see of Reims. The synod… …   Wikipedia

  • Erzbischof von Bremen — Die folgenden Personen waren Bischöfe des Bistums Bremen: von bis Name 787 789 Willehad 789 805 Bischofssitz ist unbesetzt 805 838 Willerich (auch: Wilrich) 838 845 Leuderich (auch: Leutrich) 848 wurde das Bistum Bremen mit dem Erzbistum Hamburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Giselbert von Bremen — Giselbert von Brunkhorst (* unbekannt; † 18. November 1306 in Bremervörde; auch: Gisilbert) war von 1273 bis zu seinem Tod Erzbischof von Bremen. Er stammte aus dem alten niederländischen Haus Bronkhorst. Seine Mutter war Kunigunde, eine Tochter… …   Deutsch Wikipedia

  • Hildebold (Münster) — Hildebold (auch Hildbold) († 969) war von 941 bis 969 der neunte Bischof von Münster. Über sein Wirken im Bistum ist nur wenig bekannt. In der Reichspolitik war er ein Unterstützer Ottos I. Leben Er entstammte einer fränkischen Adelsfamilie, die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”