Gebhard II. Bischof von Bremen

Gebhard II. Bischof von Bremen

Gebhard II. zur Lippe, auch Gerhard II. zur Lippe, (* um 1190; † 28. August 1258 in Bremervörde) war der Erzbischof von Bremen und Bischof von Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Gerhard stammte aus einer mächtigen Familie der Herren (später Grafen und Fürsten) von Lippe mit dem geographischer Ursprung beim Hochstift Paderborn. Er war der Sohn des Bernhard II. zur Lippe und der Heilwig von Are-Hochstaden. Er war seinem Vater in dessen kriegerischen und religiösen Art sehr ähnlich.
Gerhard war zunächst Propst zu Paderborn. 1219 wurde er als Nachfolger von Gerhard I. von Oldenburg-Wildeshausen Erzbischof von Bremen. Er nannte sich rechts der Elbe Bischof von Hamburg, links der Elbe Erzbischof von Bremen. Papst Honorius III. bestätigt 1224 das Doppelbistum mit Sitz in Bremen endgültig. Sein Nachfolger im Amt war ab 1258 Hildbold von Wunstorf.

Zum Aufstieg des erzbischöflichen Standes als Großmacht trug er wesentlich bei, jedoch stand er zuletzt unter dem Einfluss seines Neffen Simon I. von Paderborn.

Krieg gegen die Stedinger

Die Unterwerfung der Stedinger Bauern betrieb Gerhard II. kreuzzugartig mit Unterstützung des Grafenhauses Oldenburg. 1234 unterwarf er Stedingen brutal nach der siegreichen Schlacht bei Altenesch. Gebhard verzichtete dafür auf Hoheitsansprüche in Oldenburg, gewann und sicherte Stade und Dithmarschen gegen Dänemark.

Weitere Fehden

1227 nahm er teil an der Schlacht bei Bornhöved gegen Dänemark und vermittelte Frieden zwischen Dänemark und dem Haus Schauenburg in Holstein und Schwerin.

Bremen und der Erzbischof

1220 spannte der Erzbischof Gebhard II. eine Eisenkette über die Weser und verlangte von den Schiffen für die Durchfahrt Abgaben. Die Bremer begehrten aber gegen diese Regelung auf, sodass sie schnell wieder abgeschafft wurde.

Durch die Gebharhardsche Reversalen von 1246 machte der Erzbischof verliehene (siehe dazu Gelnhauser Privileg und Bremer Stadtrecht) oder auch angemaßten Rechte der Bremer Bürger rückgängig. Gerhard II. wollte willkürlich künftig nur die von ihm gewährten Rechte anerkennen. Die Bürger durften sich nur an den Stadtvogt des Erzbischofs wenden und eine Berufung an den Rat der Stadt war ausgeschlossen. Nur der Erzbischofs konnte die Rechte seiner Dienstmannen gewähren. Hörige der Kirche konnten auch nach einem mehr als einjährigen Aufenthalt in Bremen nicht frei werden. Gerhard II. übte die Kontrolle über die Handwerksämter aus. Die kirchlichen Güter wurden der bremischen Gerichtsbarkeit entzogen. Der Rat der Stadt durfte sich danach nicht mehr selbst ergänzen, sondern wurde von den wahlberechtigten Bürgern gewählt.

Kirche von Stellau

Eine romanische Feldsteinkirche, erbaut durch die Krummendieks in der Nähe des Schlachtfeldes von Stellau, wurde 1230 durch Erzbischof Gebhard II. zur Lippe geweiht[1].

Literatur

Weblinks

Anmerkungen



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Bischöfe von Bremen — Die folgenden Personen waren Bischöfe des Bistums Bremen: von bis Name 787 789 Willehad 789 805 Bischofssitz ist unbesetzt 805 838 Willerich (auch: Wilrich) 838 845 Leuderich (auch: Leutrich) …   Deutsch Wikipedia

  • Erzbischof von Bremen — Die folgenden Personen waren Bischöfe des Bistums Bremen: von bis Name 787 789 Willehad 789 805 Bischofssitz ist unbesetzt 805 838 Willerich (auch: Wilrich) 838 845 Leuderich (auch: Leutrich) 848 wurde das Bistum Bremen mit dem Erzbistum Hamburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Giselbert von Bremen — Giselbert von Brunkhorst (* unbekannt; † 18. November 1306 in Bremervörde; auch: Gisilbert) war von 1273 bis zu seinem Tod Erzbischof von Bremen. Er stammte aus dem alten niederländischen Haus Bronkhorst. Seine Mutter war Kunigunde, eine Tochter… …   Deutsch Wikipedia

  • Gebhard — ist ein männlicher Vorname und ein Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung des Namens 2 Gedenktag 3 Bekannte Namensträger 3.1 Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Gebhard II. zur Lippe — Gebhard II. zur Lippe, auch Gerhard II. zur Lippe, (* um 1190; † 28. August 1258 in Bremervörde) war der Erzbischof von Bremen und Bischof von Hamburg. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 Anmerkungen …   Deutsch Wikipedia

  • Gebhard II. — Gebhard II. ist der Name folgender Personen: Gebhard II. von Bregenz (949–995), Bischof von Konstanz von 979 bis 995, als Heiliger verehrt, siehe Gebhard von Konstanz Gebhard II. (Regensburg) († 1036), Bischof von Regensburg von 1023 bis 1036… …   Deutsch Wikipedia

  • Von der Osten — Wappen der von der Osten Von der Osten ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechtes, das dem niedersächsischen Uradel entstammt. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ad …   Deutsch Wikipedia

  • Hildebrand von Soana — Gregor VII., aus einem Manuskript des 11. Jh. Gregor VII., eigentlich Hildebrand von Soana (* um 1020 in Sovana; † 25. Mai 1085 in Salerno) war Papst vom 22. April 1073 bis 1085. Wegen seiner Bedeutung für die Kirchenreform gilt er als einer der… …   Deutsch Wikipedia

  • Hildebrand von Sovana — Gregor VII., aus einem Manuskript des 11. Jh. Gregor VII., eigentlich Hildebrand von Soana (* um 1020 in Sovana; † 25. Mai 1085 in Salerno) war Papst vom 22. April 1073 bis 1085. Wegen seiner Bedeutung für die Kirchenreform gilt er als einer der… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Stadt Bremen — Bremer Stadtwappen aus dem Jahr 1562 Die Geschichte der Freien Hansestadt Bremen ist von der Hanse, vom Handel und der Seefahrt sowie vom Streben nach Selbständigkeit geprägt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”