Hildegard Plievier

Hildegard Plievier

Hildegard Piscator (* 8. Februar 1900 in Königshütte als Hildegard Jurczyk; † 1970 in München als Hildegard Plievier) war eine Schauspielerin und Schriftstellerin.

Sie wird am 8. Februar 1900 in Königshütte geboren und wächst in Ostpreussen und Schlesien auf. Sie besucht das Oberlyzeum in Königsberg und soll Lehrerin werden. Sie nimmt jedoch heimlich Schauspielunterricht und arbeitet drei Jahre lang als Schauspielerin an der Bühne. Am kurzlebigen Königsberger Theaterprojekt „Das Tribunal“ lernt sie Jungregisseur Erwin Piscator kennen, den sie im Oktober 1919 heiratet. Erwin Piscator ist in den 1920er Jahren als Vertreter des politischen Theaters einer der bedeutendsten deutschen Theaterregisseure. Kurz nach der einvernehmlichen Trennung von Piscator heiratet sie 1931 in Berlin den Schriftsteller Theodor Otto Richard Plievier. 1933 muss das Ehepaar ins Ausland flüchten, um der drohenden Verhaftung durch die Nazis zu entgehen. 1934 erhält das Ehepaar eine Einladung der Sowjetunion. Sie bleiben bis 1945 in der Sowjetunion, das sie aber nicht ohne Weiteres verlassen können, da sie keinen gültigen Paß mehr besitzen.

Nach dem Krieg ist die Rückkehr nach Mitteldeutschland möglich, das sie aber, als sich 1947 die Möglichkeit bietet, wieder verlassen. Die Plieviers gehen in den Westen. Zweimal versucht man, sie mit Gewalt in die Ostzone (später DDR) zurückzubringen; beide Male kann das im letzten Augenblick verhindert werden. Sie bleiben in München. Hildegard Plievier verfasste mehrere Romane unter anderem über ihre Emigrationszeit in der Sowjetunion.

Literatur

  • Hildegard Plievier: Meine Hunde und Ich. Frankfurt: Scheffler 1957 (= With my dogs in Russia. London: Hammond 1961).
  • Hildegard Plievier: Ein Leben gelebt und verloren. Frankfurt am Main: Scheffler 1960.
  • Hildegard Plievier: Flucht nach Taschkent. Frankfurt am Main: Scheffler 1960.
  • Hildegard Plievier: Gelber Mond über der Steppe. Gütersloh: Bertelsmann 1961 (S. 207).
  • Hildegard Plievier: Grenzen der Liebe. Düsseldorf: Dörner 1966.

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