- Hinterhauptbein
-
Das Hinterhauptbein (auch Hinterhauptsbein; lat. Os occipitale oder kurz Occiput) ist der am Halsübergang gelegene Teil des Hirnschädels. Es bildet den hinteren Abschluss der Schädelhöhle und mit dem Atlas das erste Kopfgelenk.
Das Hinterhauptbein kann in drei Anteile gegliedert werden:
- Pars basilaris: Bodenteil, ein Teil der hinteren Schädelbasis
- Pars lateralis: Seitenteil
- Squama occipitalis: Hinterhauptschuppe (Hinterseite), bei der in der Entwicklungsphase unterschieden wird zwischen:
- Unterschuppe (entsteht durch chondrale Ossifikation)
- Oberschuppe (entsteht durch desmale Ossifikation)
Zwischen Ober- und Unterschuppe verläuft die Sutura mendosa. Sie verknöchert im 3. Lebensmonat und ist dann als Linea nuchae superior (obere Nackenlinie) am Knochen sichtbar.
Das Hinterhauptbein entsteht durch Verschmelzung von vier Knochen, nämlich des basalen, der beiden seitlichen und des oberen Hinterhauptbeins. Der horizontale Teil ist durchbohrt von einem daumenstarken Loch (Hinterhauptsloch oder Foramen magnum), durch welches das Rückenmark aus der Schädelhöhle in den Wirbelkanal, die Wirbelarterien aber von außen in die Schädelhöhle eintreten. Zu beiden Seiten dieses Loches liegen die beiden konvexen Gelenkfortsätze, mittels deren sich der ganze Kopf auf dem ersten Halswirbel nach vorn und hinten bewegen, beugen und strecken kann.
Auf der Unterseite besitzt das Hinterhauptbein eine Durchtrittsöffnung für den 12. Hirnnerv (Nervus hypoglossus), die als Canalis nervi hypoglossi bezeichnet wird. Davor erhebt sich ein Fortsatz, der Processus jugularis, der bei Haustieren den Processus paracondylaris trägt (Ursprung des Musculus digastricus).
Auf der Nackenfläche erhebt sich die Protuberantia occipitalis externa, an der Muskeln ansetzen, bei Pferden und Rindern auch das Nackenband.
Literatur
- F.-V. Salomon: Knöchernes Skelett. In: Salomon, F.-V. u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag, Stuttgart 2004, S. 37-110. ISBN 3-8304-1007-7
- Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892;14. Band: Rüböl - Sodawasser, Seite 372
Gesichtsschädel: Gaumenbein | Gehörknöchelchen | Jochbein | Nasenbein | Oberkiefer | Pflugscharbein | Stirnbein | Tränenbein | Unterkiefer | Zungenbein | Zwischenkieferbein
Hirnschädel: Hinterhauptbein | Keilbein | Scheitelbein | Siebbein | Stirnbein
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Hinterhauptbein — Hịn|ter|haupt|bein, Hinterhauptsbein, das (Anat.): den hintersten Abschnitt des Schädels bildender Knochen. * * * Hịn|ter|haupt|bein, Hinterhauptsbein, das: den hintersten Abschnitt des Schädels bildender Knochen … Universal-Lexikon
Muskel — Mụs|kel [aus lat. musculus, Gen.: musculi (Verkleinerungsbildung zu lat. mus = Maus) = Mäuschen; Muskel] m; s, n, in fachspr. Fügungen: Mụs|culus m; , ...li: aus kontraktilen Faserbündeln bestehendes Gewebsorgan mit der Fähigkeit, bei… … Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke
Schädel — Haupt; Birne (umgangssprachlich); Rübe (umgangssprachlich); Caput (fachsprachlich); Kopf; Denkzentrum; Denkapparat * * * Schä|del [ ʃɛ:dl̩], der; s … Universal-Lexikon
Atlantoaxialgelenk — Als Kopfgelenke werden das Gelenk zwischen dem Hinterhauptbein (Os occipitale) des Schädels und Atlas (erster Halswirbel) sowie die Gelenke zwischen Atlas und Axis (zweiter Halswirbel) bezeichnet. Diese Gelenke bewirken die Beweglichkeit des… … Deutsch Wikipedia
Atlas (Halswirbel) — Abbildung aus Gray’s Anatomy Der Atlas ist der erste Halswirbel. Als schädelnächster Teil der Wirbelsäule trägt er den gesamten Kopf. Aufgrund dieser Funktion wurde sein Name vom Titanen Atlas der griechischen Mythologie entlehnt, der die Last… … Deutsch Wikipedia
Genickbruch — Als Kopfgelenke werden das Gelenk zwischen dem Hinterhauptbein (Os occipitale) des Schädels und Atlas (erster Halswirbel) sowie die Gelenke zwischen Atlas und Axis (zweiter Halswirbel) bezeichnet. Diese Gelenke bewirken die Beweglichkeit des… … Deutsch Wikipedia
Tränenbein — Schädel in Seitenansicht: 1. Stirnbein (Os frontale) 2. Scheitelbein (Os parietale) 3. Nasenbein (Os nasale) 4. Siebbein (Os ethmoidale) 5. Tränenbein (Os lacrimale) 6. Keilbein (Os sphenoidale) 7. Hinterhauptbein (Os occipitale … Deutsch Wikipedia
Schädelknochen — (Ossa cranii), die in ihrer Verbindung eine ovale Kapsel für das Gehirn bildenden Knochen. Es sind deren acht, u. zwar zwei paarige u. vier einfache, sämmtlich durch Nähte fest mit einander verbunden, größtentheils platte Knochen u. daher aus… … Pierer's Universal-Lexikon
Fontanelle — Fontanelle, die noch nicht mit Knochensubstanz erfüllten, bloß von einer fibrösen Haut gebildeten Stellen des Schädelgewölbes der Neugeborenen; 1) die große, dreieckige, vordere F. zwischen dem Stirnbein und beiden Seitenwandbeinen; 2) die kleine … Herders Conversations-Lexikon
Hinterhauptsbein — Hịn|ter|haupts|bein 〈n. 11; Anat.〉 unpaarer Knochen des Säugetierschädels, der das Hinterhaupt bildet: Occipitale * * * Hịn|ter|haupts|bein: ↑ Hinterhauptbein. * * * Hịn|ter|haupts|bein: ↑Hinterhauptbein. Hịn|ter|haupt|bein, Hinterhauptsbein … Universal-Lexikon