- Hirnholz
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Hirnholz oder Stirnholz nennt man die Querschnittsfläche, die entsteht, wenn man einen Holzstamm quer zur Länge (also quer zur Faser) durchschneidet (Hirnschnitt), so dass die Jahresringe als Kreise zu sehen sind. Da die Kapillare des Holzes durchschnitten sind, kann bei Hirnholz die Feuchtigkeit leichter eindringen als bei Längsholz, es nimmt deshalb sehr viel Feuchtigkeit auf und quillt stark.
Verwendung
Hirnholz kann gegenüber Holz, das in Richtung der Faser geschnitten ist, ein Mehrfaches an Druck aushalten. Es eignet sich gut für Holzpflaster – das sind Holzklötze, deren Hirnholzfläche nach oben zeigt.
Beim Holzstich wird Hirnholz als Material für den Druckstock verwendet und nicht wie beim Holzschnitt Langholz.
Gerne verwendet wird es auch bei Schneidbrettern und Hackklötzen in der Küche, da die senkrecht stehenden Holzfasern beim Schneiden leicht auseinander- und danach wieder zusammengehen. Dadurch ist die Brettoberfläche haltbarer als bei längsverleimten Brettern. Da Feuchtigkeit durch die kapillare Wirkung der Holzfasern nicht auf der Oberfläche bleibt, wird die antibakterielle Wirkung des Holzes unterstützt.
Schraubverbindungen in das Kopf- oder Hirnholz sind problematisch, denn diese Verbindungen können leicht ausreißen. Schrauben sollten immer quer zur Faser des Holzes eingesetzt werden. Der erfahrene Tischler sagt: „Nicht in das Kopfholz schrauben.“ Nach neusten Erkenntnissen ist eine Schraubenverbindung von Langholz in Hirnholz mit entsprechenden Schrauben (Spax) und der richtigen Länge (das 3- bis 4-fache der Stärke des Langholzes) genauso belastbar wie eine Zapfenverbindung. (Getestet mit der Martinschen Methode.)
Weblinks
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