- Hispania Citerior
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Im Jahr 197 v. Chr. wurde die Iberische Halbinsel von den Römern in die Provinzen Hispania citerior und Hispania ulterior (das näherliegende und das weiter entfernte Hispanien) aufgeteilt, wobei ulterior der Süden und der Westen war, citerior der Osten. Der Nordwesten (das Gebiet zwischen dem westlichen Ende der Pyrenäen und Galicien sowie Nordportugal) wurde nur langsam von den Römern erobert; erst Caesar und Augustus vollendeten die Unterwerfung der dortigen Völker. Der Nordwesten einschließlich Nordportugal bis zum Fluss Douro, dessen Unterlauf westlich von Zamora die Provinzgrenze bildete, wurde nach seiner Eroberung in die Hispania citerior eingegliedert. Provinzstatthalter war ein Propraetor.
Unter Kaiser Augustus wurde die Hispania citerior eine kaiserlichen Provinz. Da der Sitz des Statthalters in Tarraco war, dem heutigen Tarragona in Katalonien, begann man diese Provinz in der Kaiserzeit Hispania Tarraconensis zu nennen. Die offizielle Bezeichnung in der Titulatur der Statthalter war aber weiterhin Hispania citerior.
Für die weitere Geschichte der Provinz siehe Tarraconensis.
Zu den Städten der Provinz Hispania citerior gehörten Tarraco (Tarragona), Saguntum (Sagunto nördlich von Valencia) und Carthago Nova (Cartagena) an der Küste sowie Ilerda südlich der heutigen Stadt Lleida im Landesinneren.
Literatur
- Franz Braun: Die Entwicklung der spanischen Provinzialgrenzen in römischer Zeit, Berlin 1909
- Rudolf Haensch: Capita provinciarum. Statthaltersitze und Provinzialverwaltung in der römischen Kaiserzeit, Mainz 1997. ISBN 3-8053-1803-0
- Géza Alföldy: Fasti Hispanienses. Senatorische Reichsbeamte und Offiziere in den spanischen Provinzen des römischen Reiches von Augustus bis Diokletian, Steiner, Wiesbaden 1969 (S. 3-130, 230-252 zu den Beamten der Hispania citerior)
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