- Histon-Code
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Als Histon-Code wird die Summe der Modifikationen von Histonen bezeichnet. Die Histon-Code Hypothese besagt, dass die Kombination dieser verschiedener Histonmodifikationen durch bindende Proteine abgelesen werden kann und deren Zusammenwirken zu bestimmten biologischen Prozessen führt.
Die folgende Tabelle zeigt ein Beispiel eines Histon-Codes der Histone H3 und H4 (zwangsläufig unvollständig):
Histon Modifikation Heterochromatin Euchromatin Kombinatorik und Folgen H3 Lys4me + H3 Lys9me(1-3) + HP1-(PcG-)Bindung; fördert DNAme, hemmt Ser10p, hemmt generell Lys-ac H3 Lys-ac + H3 Ser10p (+) (+) hemmt Lys9me u.u.; fördert Lys9, 14ac u.u. H3 Lys14ac H3 Lys27me H3 Lys36me H4 Arg3me + EsaI Bindung; fördert Lys5ac u.u. H4 Lys5ac H4 Lys12ac + H4 Lys16ac fördert His18p u.u. H4 His18p hemmt Lys20me H4 Lys20me fördert Lys16ac ac: Acetylierung; me: Methylierung; p: Phosphorylierung; HP1: Heterochromatin-spezifisches Protein; PcG: Polycomb Group Protein; Esa1: Acetyltransferase, ein aktivierendes Enzym, u.u.: und umgekehrt. Wo + -Symbole geklammert sind, hängt der Effekt von der Kombinatorik verschiedener Modifikationen ab.
Die Interaktion von Histonen und DNA wird durch Histonmodifikationen gesteuert. Diese Modifikationen können die Chromatinstruktur verändern und so zu Veränderungen der Genaktivität führen. Somit können diese epigenetischen Mechanismen die Transkription einzelner Gene oder ganzer Gruppen von Genen beeinflussen.
Quellen
- Jenuwein T, Allis CD (2001): Translating the Histone Code. In: Science. 293(5532):1074-1080. PMID 11498575 doi:10.1038/47412
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