- History Golf
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Hickory-Golf ist die traditionelle Variante des klassischen Golfsports, die mit Schlägern aus dem Holz des Hickorybaums gespielt wird. Diese Nussbaumart aus dem östlichen Nordamerika und China liefert das harte und zugleich elastische Holz für die Schäfte der Golfschläger. Vor etwa 100 Jahren waren diese Schläger der Standard beim Golfspiel, sie wurden bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein verwendet.
Hickory-Golf wurde zu einem Synonym für Golf im Stil früherer Zeiten (Vintage Golf, History Golf) und hat weltweit viele Anhänger. Insbesondere im Vereinigten Königreich, das für viele als Mutterland des Golfspiels gilt, wird diese Tradition hochgehalten. Heute finden wieder mehr Hickory-Golfturniere und Meisterschaften statt, wo mit klassischen Schlägern und traditionellen Golfbällen sowie nach alten Regeln gespielt wird. Dazu wird auch meist ein stilechtes Outfit gefordert. In Deutschland pflegt vor allem der traditionsreiche Herzogliche Golf-Club Oberhof das Hickory Golfspiel.
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Die Ausrüstung
Gespielt wird mit Schlägern aus Hickory-Holz mit Ledergriffen. Diese tragen übrigens keine Nummern, sondern so klangvolle Namen wie Spoon, Brassie, Mashie oder Niblick. Als Golfbälle werden die klassischen "Guttys" verwendet, die aus kautschukähnlichem Guttapercha gefertigt werden. Die handgearbeiteten Schlägersätze kommen fast alle aus der vielleicht letzten intakten Schläger-Manufaktur in St. Andrews/Schottland, wo auch originalgetreue Reproduktionen von Guttys hergestellt werden. Für die Hickory-Golfer gibt es auch einen besonderen Dresscode: Man kleidet sich beispielsweise im Vereinigten Königreich wie zur Kolonialzeit oder in Deutschland wie zur Kaiserzeit oder zumindest wie man sich das so vorstellt: Die Herren mit Schiebermütze, Knickerbocker, Kniestrümpfen im Rautenmuster und einem Flachmann in der Westentasche, die Damen mit langen Röcken und viktorianischen Hüten.
Der besondere Reiz
Hickory-Golf wird von guten Golfspielern als Herausforderung betrachtet, weil es schwieriger zu spielen ist als modernes Golf. Die alten Schlägermodelle verzeihen keine Fehler. Der sogenannte Sweet Spot, der Punkt auf dem Schläger mit dem man den Golfball treffen muss, ist deutlich kleiner. Die Elastizität des Holzes erfordert ein sanfteres Schwingen. Wer viel mit Hickory-Schlägern spielt, wird ein besserer Golfer, sagen deshalb einige Profis.
Literatur
- Deutscher Golf Verband e. V. (Hrsg.): 100 Jahre Golf in Deutschland. Albrecht Golf Verlag, Oberhaching 2007, ISBN 978-3-87014-274-2
- Tillmann Prüfer, Die Schlägertruppe | in: DIE ZEIT Nr.33 vom 9. August 2007, S.M18, ISSN 0044-2070
Weblinks
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