- Hochwechsel
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Wechsel Der Hochwechsel mit dem Wetterkogler Haus
Höhe 1.743 m ü. A. Lage Österreich (Niederösterreich und Steiermark) Gebirge Randgebirge östlich der Mur Geographische Lage 47° 31′ 50″ N, 15° 54′ 46″ O47.53055555555615.9127777777781743Koordinaten: 47° 31′ 50″ N, 15° 54′ 46″ O Der Wechsel aus 10.000 Metern Höhe
Der Wechsel ist ein kurzes Mittelgebirge im Osten von Österreich mit 3 Gipfeln über 1700 m. Es bildet über etwa 15 km die Grenze der Bundesländer Niederösterreich und Steiermark südöstlich des Semmerings, zwischen dem Feistritzsattel und dem Wechselpass bei Mönichkirchen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Wechsel ist ein Teil des Randgebirges östlich der Mur. Er ist - vom halb so hohen Wienerwald abgesehen – der östlichste Gebirgszug der Alpen. Seine höchste Erhebung ist mit 1.743 m ü. A. der Hochwechsel, früher Hoher Umschuss genannt, auf dessen Spitze die Schutzhütte Wetterkogler Haus steht. Von dort verläuft der Gebirgskamm nordwestlich zum Umschußriegel (1.720 m ü. A.) und weiter zum Schöberlriegel (1.704 m ü. A.), östlich zum Niederwechsel (1.669 m ü. A.).
Neben dem Wetterkogler Haus gibt es noch weitere, zum Teil nur saisonal bewohnte und bewirtschaftete Hütten am Wechsel: die Aspanger Schwaig, Steyersberger Schwaig, Kampsteiner Schwaig (die im Sommer 2004 aus ungeklärter Ursache bis auf die Grundmauern abgebrannt ist und komplett wieder errichtet wurde), Kranichberger Schwaig, Feistritzer Schwaig und Vorauer Schwaig. Die Thalberger Schwaig wird bewohnt, jedoch nicht mehr für Bergsteiger bewirtschaftet.
Der Wechsel gilt als Grenze zwischen dem steirischen Joglland und der Buckligen Welt, die sich vom Wiener Becken zum äußersten Südosten Niederösterreichs erstreckt. Nach Osten gehen diese Landschaften ins Pinkatal, in die Günser Berge und in die pannonische Tiefebene über.
Geologie
Aus geologischer Sicht stellt das Wechselgebiet eine Carapace-Region der nach Osten auslaufenden Österreichischen Zentralalpen dar. Dies ist eine kuppelförmige Aufwölbung des alpinen Untergrundes, von der die höheren Decken der „Kernserie“ aus Grobgneis nach Westen, Norden und Süden abfallen. Wegen der schwierig zu deutenden Tektonik ist die Zuordnung unter den Geologen nicht einheitlich. Die meisten zählen den Wechsel zum Unterostalpin, manche zum Penninikum.
Der Bestand an Gesteinen wurde bis 1970 hauptsächlich als Wechselschiefer und Wechselgneis bezeichnet. In den letzten Jahrzehnten wurden die Lagerungsverhältnisse genauer erforscht: Unter den Karbonaten der Trias (die wie im benachbarten Semmeringsystem aus Kalk, Dolomit und Rauhwacken bestehen) und verschiedenen Quarziten bzw. Quarzkonglomeraten liegt eine sog. Arkoseschiefer-Brekzien-Porphyroid-Serie (abgekürzt ABP-Serie), die dem Alpinen Verrucano von A. Tollmann entspricht. Ein typisches ABP-Mineral ist der Phengit, ein Produkt der Metamorphose bei niedriger Temperatur, aber hohem Gesteinsdruck.
Die „hangenden Wechselschiefer“ setzen sich teilweise aus dünnen Phylliten mit Epidot-Chlorit-Albit, Quarz und eingestreuten Vulkanaschen zusammen. Die „liegenden Wechselschiefer“ zeigen etwas Graphit und zunehmende Metamorphose, sodass sedimentäre Strukturen schwinden und der Phyllit in Glimmerschiefer (mit Muskowit) übergeht.
Nach unten geht der liegende Wechselschiefer in Wechselgneis über, dessen Hauptgemengteile nun Albit, Quarz, Muskowit und Chlorite sind. Eingelagert findet sich auch Grünschiefer, am Rand ferner eingeklemmtes Mesozoikum, liegende Falten und Keile.
Nach Nordwesten tauchen die Wechselgesteine unter jene des Semmeringsystems ab, nach Westen zum Stuhleck-Kristallin der Pretul-Decke ist die Grenzfläche hingegen steil. Teilweise wurde diese Deckengrenze von jüngerer Bruchtektonik erfasst und wird nach Süden hin nochmals komplizierter. Am Ostrand des Wechselfensters ist die Grenzziehung durch die mächtige Störungslinie Aspang-Friedberg erschwert. Sie ließ sich auch durch den Tunnel der Wechselbahn nicht völlig klären.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass im Wechselfenster eine tiefere Einheit als das Semmeringsystem auftaucht. An einigen Stellen zeigt sich sogar ein dachformiges Aneinanderstoßen von Wechselgneis und Grobgneis. Die unterostalpinen Einheiten des Wechselgebietes dürften vor der alpidischen Einengung (d.h. vor der Gebirgsbildung) etwa 30-40 km südlicher gelegen sein und teilweise aus der variszischen Zeit stammen.
Tourismus
Im Sommer ist der Wechsel ein beliebtes Wandergebiet im Naherholungsraum von Wien, im Winter gibt es an seinen Hängen mehrere kleine Skigebiete:
- In Niederösterreich: Mönichkirchen-Mariensee, Trattenbach, Sankt Corona am Wechsel und Arabichl bei Kirchberg am Wechsel
- In der Steiermark: Mönichwald, Sankt Jakob im Walde und Wenigzell
Die Region ist aufgrund der ostalpinen Lage nicht besonders schneesicher, was nicht an den Temperaturen, sondern der geringen Niederschlagsmenge liegt.
Weitere wichtige Orte am Fuß des Wechsels, die vom Berg als Tourismusgemeinden profitieren: Aspang und Feistritz am Wechsel, Dechantskirchen, Friedberg, Pinggau, Vorau etc.
Von der Steiermark aus ist der Wechsel mit dem Auto gegen Gebühr zu befahren, von der niederösterreichischen Seite aus ist er für Touristen nur zu Fuß begehbar.
Infrastruktur
Über den Wechsel führt neben dem Semmering die wichtigste Verkehrsachse zwischen den beiden Bundesländern Niederösterreich und Steiermark. Er wird von der Wechsel Straße B54 überquert, die bis zum Ausbau der Südautobahn A2 in den 1980er-Jahren die bedeutendste Autoverkehrsverbindung zwischen Wien und Graz war. Diese Bundesstraße wird heute auch als Panoramastraße bezeichnet, was auf die schönen Aussichtspunkte entlang der Straße hinweist. Über die südlichen Ausläufer des Wechsels führte eine Römerstraße, welche heute noch westlich des Irrbühels begangen werden kann.
Die den Wechsel überquerende Bahnlinie Wechselbahn erreichte nie die Bedeutung der konkurrierenden Semmeringbahn, stellt jedoch die einzige Bahnverbindung von Niederösterreich mit der Oststeiermark und dem Südburgenland dar. Sie wird für den Güterverkehr als Ausweichstrecke der Semmeringbahn verwendet, ist für den regionalen Personenverkehr aber nur von untergeordneter Bedeutung.
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