Zirl

Zirl
Zirl
Wappen von Zirl
Zirl (Österreich)
Zirl
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 57,24 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 11° 14′ O47.27333333333311.241388888889622Koordinaten: 47° 16′ 24″ N, 11° 14′ 29″ O
Höhe: 622 m ü. A.
Einwohner: 7.641 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 133 Einwohner je km²
Postleitzahl: 6170
Vorwahl: 05238
Gemeindekennziffer: 7 03 69
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bühelstraße 1
6170 Zirl
Website: www.mg.zirl.at
Politik
Bürgermeister: Josef Kreiser (Zirl Aktiv)
Gemeinderat: (2010)
(19 Mitglieder)
5 SPÖ,
7 Zirl Aktiv,
1 FPÖ,
4 Zirler Volkspartei,
2 Frischer Wind und Grüne
Lage der Marktgemeinde Zirl im Bezirk Innsbruck Land
Absam Aldrans Ampass Axams Baumkirchen Birgitz Ellbögen Flaurling Fritzens Fulpmes Gnadenwald Götzens Gries am Brenner Gries im Sellrain Grinzens Gschnitz Hall in Tirol Hatting Inzing Kematen Innsbruck Kolsass Kolsassberg Lans Leutasch Matrei am Brenner Mieders Mils Mühlbachl Mutters Natters Navis Neustift im Stubaital Oberhofen im Inntal Obernberg am Brenner Oberperfuss Patsch Pettnau Pfaffenhofen Pfons Polling in Tirol Ranggen Reith bei Seefeld Rinn Rum St. Sigmund im Sellrain Scharnitz Schmirn Schönberg im Stubaital Seefeld Sellrain Sistrans Steinach am Brenner Telfes im Stubai Telfs Thaur Trins Tulfes Unterperfuss Vals Völs Volders Wattenberg Wattens Wildermieming Zirl TirolLage der Gemeinde Zirl im Bezirk Innsbruck Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Zirl von Südwesten
Zirl von Südwesten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Zirl ist eine Marktgemeinde mit 7641 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Innsbruck Land, Tirol (Österreich).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Zirl befindet sich am südwestlichen Ende des Karwendelgebirges etwa 10 km westlich von Innsbruck im Inntal am Südostfuß des Zirler Bergs (1057m). Es liegt am Nordufer des Inns auf dem Schwemmkegel von Ehnbach und Schloßbach.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst neben dem Hauptort Zirl noch das etwa 300 m höher gelegene Hochzirl, die Martinswand, die Ehnbachklamm und einen Teil der Nordkette mit dem 2.637 m hohen Kleinen Solstein. Der Ortsteil Zirl Bahnhof liegt als einziger südlich des Inns. Eigenhofen und Dirschenbach sind zwei westlich vom Ortskern gelegene Weiler an der alten Bundesstraße.[1]

Nachbargemeinden

Innsbruck, Inzing, Kematen in Tirol, Pettnau, Ranggen, Reith bei Seefeld, Scharnitz, Seefeld in Tirol, Unterperfuss, Völs.

Geschichte

Auf dem Martinsbühel ist eine Besiedlung seit der La-Tène-Zeit nachgewiesen. Im 4./5. Jahrhundert bestand hier die römische Militärstation Teriolis, die unter dem Römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. um 1500 zu einem Jagdschloss ausgebaut wurde. Die Kaiser-Max-Grotte / Martinswandgrotte erinnert daran, dass sich hier Maximilian I. Ende des 15. Jahrhunderts bei der Gämsenjagd verstiegen haben soll.[1]

Zirl war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Römerstraße Via Raetia nach Augsburg. Hier begann der steile Anstieg zum Seefelder Sattel, dessen Verlauf heute jedoch nicht mehr eindeutig zu klären ist. Urkundlich erwähnt wurde die Gemeinde erstmals 28. Oktober 799.[1]

Die heutige Ruine Fragenstein (Schloss Fragenstein) wurde vor 1209 gegründet und 1703 im Spanischen Erbfolgekrieg (Bayrischer Rummel) gesprengt, worauf sie seither verfällt.[2][1] Das Gebiet um die Ruine ist heute Naturschutzgebiet.

Seit dem 17. Jahrhundert war die Gemeinde neben Thaur eines der Zentren des Baus von Weihnachtskrippen. Zirl war immer wieder von Überschwemmungen und Bränden heimgesucht worden, so zuletzt am 21. Juni 1908 bei einem Großbrand, der den Großteil der Häuser vernichtete.[1]

1826 wurde in Zirl der bedeutende Tiroler Kirchenmaler Franz Plattner geboren. Er starb 1887 in Innsbruck.[3]

Von 1910 bis 1912 wurde die Mittenwaldbahn mit aufwendigen Bauten errichtet, von denen in Zirl als bedeutende Bauwerke der Martinswandtunnel, der Schloßbachviadukt, der Ehnbachklammviadukt und der Bahnhof Hochzirl liegen.[1]

Ein großes Bevölkerungswachstum in den letzten Jahrzehnten machte aus Zirl eine Wohngemeinde.

Seit dem 1. Juni 1984 trägt Zirl den Titel Marktgemeinde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ostflügel des Landeskrankenhauses Hochzirl

Zirl hat Anschluss an die Inntalautobahn mit den Ausfahrten Zirl-West und Zirl-Ost.

Der Bahnhof der Arlbergbahn befindet sich südwestlich des Ortskerns, auf der anderen Innseite, wo sich mehrere Industrie- und Gewerbebetriebe niedergelassen haben. Durch die zahlreichen Betriebe ist der Bahnhof Zirl einer der größten Güterbahnhöfe Tirols.

Der oberhalb gelegene Ortsteil Hochzirl mit dem Landeskrankenhaus Hochzirl (eine Sonderkrankenanstalt für Innere Medizin und Neurologische Akutnachbehandlung) hat einen Bahnhof der Mittenwaldbahn. Weiters hat Zirl Anschluss nach Innsbruck und Telfs über Regionalbusse.

Das günstige Lokalklima ermöglicht hier Weinbau, der jedoch wie die Landwirtschaft wenig Bedeutung hat (die Weingärten sind derzeit verpachtet). Bedeutende Betriebe sind in den Bereichen Bauindustrie, Chemische Industrie, Schotterwerk und Recycling zu finden.

Der derzeitige Bürgermeister heißt Josef Kreiser und gehört der Partei "Zirl Aktiv" an.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Freizeit

Die Martinswand östlich von Zirl bietet einen anspruchsvollen Klettersteig und viele Kletterrouten.

Zirl ist Ausgangspunkt von Wanderungen im Bereich des Karwendel, etwa zur Neuen Magdeburger Hütte (Martinsbergalm) oder zum Solsteinhaus.

Weblinks

 Commons: Zirl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Benjamin Flöß, "Zirl in Wort und Bild", Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
  2. Geschichte Tirol - Schloss Fragenstein
  3. Helmuth Öhler, Franz Plattner (1826-1887). Ein Tiroler Kirchenmaler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (phil. Diplomarbeit), Innsbruck 1992.
  4. [1], 16. Juni 2010

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