- Hockergrab
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Mit Hockergrab oder Hockerbestattung werden Körperbestattungen bezeichnet, bei denen der Leichnam mit angewinkelten Armen und Beinen niedergelegt wurde.
Bei der - z. B. archäologischen - Beschreibung von Hockerbestattungen werden vornehmlich die Ausrichtung des Toten nach den Himmelsrichtungen, seine Blickrichtung, die Lage von Becken und Schulterblättern (ob auf dem Rücken oder der Seite) und die Seite, auf der die Extremitäten liegen, berücksichtigt. Ferner gehört der Grad der Anwinklung in jedem Gelenk zur Dokumentation, da z. B. extreme Anwinklung auf eine ehemalige Umwickelung des Leichnams hinweisen kann.
Hockergräber gehören zu den ältesten bekannten Beerdigungsformen. Die ältesten bisher gefundene Gräber datieren noch in die Jüngere Altsteinzeit. In Europa war diese Bestattungsform ab der frühen Jungsteinzeit (ca. 5600 bis 2200 v. Chr.) bis in die Frühe Bronzezeit die häufigste. In manchen Kulturen, v.a. der späten Kupferzeit, wurden die Toten in geschlechtsspezifischer Position, getrennt nach Himmelsrichtungen und Seitenlage niedergelegt. So liegen z. B. die weiblichen Skelette der Glockenbecherkultur mit nach rechts gehockten Extremitäten, nach Süden ausgerichtet und die männlichen Toten auf der linken Seite, nach Norden ausgerichtet. Ebenso können sich gleichzeitige Kulturen in der Art der Totenniederlegung unterscheiden.
Siehe auch
Literatur
- Hans Bonnet: Hockerbestattung. In: Ders.: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2000 ISBN 3-937872-08-6, S. 305f.
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