- Hohenfurth
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Vyšší Brod Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihočeský kraj Bezirk: Český Krumlov Fläche: 6972 ha Geographische Lage: 48° 37′ N, 14° 19′ O48.61583333333314.311666666667568Koordinaten: 48° 36′ 57″ N, 14° 18′ 42″ O Höhe: 568 m n.m. Einwohner: 2.609 (2005) Postleitzahl: 382 73 Kfz-Kennzeichen: C Struktur Status: Stadt Ortsteile: 8 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Milan Zálešák Adresse: Míru 250
382 73 Vyšší BrodWebsite: www.vyssibrod.cz Vyšší Brod (deutsch: Hohenfurth; lateinisch Altum vodum) ist eine Stadt im Okres Český Krumlov in Tschechien. Bekannt ist der Ort vor allem durch das Kloster Vyšší Brod.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Vyšší Brod liegt in der Region Südböhmen an der Einmündung der Kleinen Moldau in die Moldau. Sechs Kilometer südlich der Stadt befindet sich der Grenzübergang Studánky/Weigetschlag, der die Stadt mit dem österreichischen Bad Leonfelden verbindet.
Nachbarrorte sind Malšín und Ostrov im Norden, Přizeř und Rožmberk im Nordosten, Těchoraz im Osten, Horní Dvořiště und Herbertov im Südosten, Studánky im Süden, Loučovice im Westen sowie Lipno nad Vltavou und Dolní Jílovice im Nordwesten. Nordwestlich liegt auch der Stausee Lipno.
Geschichte
In der Nähe einer Furt über die Moldau entstand vor 1250 eine Siedlung, die der Bewachung des von Böhmen nach Oberösterreich führenden Handelswegs diente. Sie war im Besitz der Witigonen und gelangte nach dem Tod Witiko von Prčice an den witigonischen Familienzweig der Rosenberger. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hohenfurth 1259, als Wok von Rosenberg das Zisterzienserkloster Hohenfurth begründete. Erst für das Jahr 1394 ist die tschechische Namensform „Vyšebrod“ belegt, aus der sich später die Schreibweise Vyšší Brod entwickelte. In den Hussitenkriegen wurden 1422 das Städtchen sowie das Kloster und die zwischen 1260 und 1270 erbaute Dekanatskirche des hl. Bartholomäus zerstört. 1528 wurde Hohenfurth von Johann III. von Rosenberg zu einem Städtchen erhoben. Das Patronat über das Kloster und über die klösterlichen Besitzungen übten bis 1611 die Herren von Rosenberg, danach für jeweils kurze Zeit Johann Zrínsky von Seryn, der ein Neffe des letzten Rosenberger Peter Wok von Rosenberg war, sowie die Kaiser Matthias und Ferdinand II. Ab 1622 lag das Patronat bei den neuen Besitzern der Herrschaft Krumau, den Herren von Eggenberg und ab 1719 bei den Fürsten Schwarzenberg. Die weltliche Herrschaft wurde ab 1822 bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaft 1848 vom Kloster ausgeübt. 1850 wurde Hohenfurth der Bezirkshauptmannschaft in Kaplitz unterstellt und erhielt 1870 die Stadtrechte. 1930 bestand Hohenfurth aus 2.027 Einwohnern (davon 1731 Deutsche).
Nach dem Münchner Abkommen gehörte Hohenfurth 1938 bis 1945 zum Gau Oberdonau. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Bevölkerung aufgrund der Beneš-Dekrete vetrieben. Während der Zeit der kommunistischen Herrschaft gehörte es zum Grenzgebiet des sogenannten Eisernen Vorhangs, wodurch zahlreiche der umliegenden Dörfer entsiedelt wurden. Durch den Rückgang der Bevölkerung verlor Vyšší Brod in den 1950er Jahren die Stadtrechte. Nach dem politischen Umbruch von 1989 wurde es zum 1. Juli 1994 wieder zur Stadt erhoben. 1991 betrug die Einwohnerzahl 1.973 und stieg bis zum Jahr 2005 auf 2648 Einwohner. Durch seine reizvolle Lage, die Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Freizeitangebote entwickelte sich der Tourismus zu einem wirtschaftlichen Faktor.
Stadtteile
Zur Stadt Vyšší Brod gehören die Ortschaften
- Dolní Drkolná (Unterschlagl)
- Dolní Jílovice (Deutsch Gillowitz)
- Herbertov (Gerbetschlag)
- Hrudkov (Ruckendorf)
- Lachovice (Lachenwitz)
- Studánky (Kaltenbrunn) und
- Těchoraz (Zichraß).
Auf den Fluren der Stadt liegen mehrere nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelassene Orte entlang der Grenze zu Österreich, darunter Bolechy (Wullachen), Hodslav 2. díl (Hatzles 2. Anteil), Mlýnec (Lahrenbecher) und Svatomírov (Zwarmetschlag).
Sehenswürdigkeiten
- Kloster Vyšší Brod
- Die Dekanatskirche St. Bartholomäus wurde 1260–1270 an der oberen Seite des Marktes erbaut und 1422 in den Hussistenkriegen zerstört. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie erneuert.
- Klosterkirche Mariä-Himmelfahrt
- Postmuseum
Landesausstellung 2013
Eine grenzüberschreitende Landesausstellung ist unter dem Titel Hopfen, Salz und Cyberspace gemeinsam mit Freistadt, Bad Leonfelden und Český Krumlov für das Jahr 2013 geplant. Der Hopfen steht im Ausstellungskonzept als Synonym für die Ess- und Trinkkultur, speziell für die traditionelle Bedeutung der Bierkultur in dieser Region. Das Salz steht für die wirtschaftliche Bedeutung der Handelsstraße und den damit verbundenen Reichtum der Region. Cyberspace ist als Synonym für die zukünftige Dimension, die ständigen Veränderungen unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, zu verstehen.[1]
Persönlichkeiten
- Franz Isidor Proschko (1816–1891), Schriftsteller
- Matthäus Gregor Quatember (1894–1953), Generalabt des Zisterzienserordens
- Oskar Emil Batěk (1888–1969), Dirigent und Komponist
- Matěj Sonnberger (1778–1824), Bildhauer
Literatur
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Kröner-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 195–196.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Landesausstellung 2013: Hopfen, Salz und Cyberspace, (abgerufen am 15. April 2009)
Städte und Gemeinden im Okres Český Krumlov (Bezirk Böhmisch Krumau)Benešov nad Černou | Besednice | Bohdalovice | Boletice (TrÜbPl) | Brloh | Bujanov | Černá v Pošumaví | Český Krumlov | Dolní Dvořiště | Dolní Třebonín | Frymburk | Holubov | Horní Dvořiště | Horní Planá | Hořice na Šumavě | Chlumec | Chvalšiny | Kájov | Kaplice | Křemže | Lipno nad Vltavou | Loučovice | Malonty | Malšín | Mirkovice | Mojné | Netřebice | Nová Ves | Omlenice | Pohorská Ves | Přední Výtoň | Přídolí | Přísečná | Rožmberk nad Vltavou | Rožmitál na Šumavě | Soběnov | Srnín | Střítež | Světlík | Velešín | Větřní | Věžovatá Pláně | Vyšší Brod | Zlatá Koruna | Zubčice | Zvíkov
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