Holztechniker

Holztechniker

Die Qualifikation der staatlich geprüften[1] Holztechnikerin oder des staatlich geprüften Holztechnikers steht zwischen der des Handwerksmeisters und des Diplom-Ingenieurs. Die Absolventen sind in der Lage wiederkehrende ingenieurmäßige Aufgaben zu übernehmen.

Die Ausbildung wird von Professoren, Lehrern und Dozenten aus der freien Wirtschaft durchgeführt. Dies gewährleistet sowohl die Vermittlung wissenschaftlicher Grundkenntnisse, als auch eine praxisorientierte Ausbildung.

Eine besondere Rolle spielen dabei die anspruchsvollen Projektarbeiten, die zum Teil in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Holzbranche, sowie Instituten und Universitäten durchgeführt werden. Die Projekte werden als Einzelleistung oder in Kleingruppen durchgeführt.

Zulassungsvoraussetzungen

Erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich der Holztechnik, sowie ein Jahr Berufspraxis. Im Allgemeinen wird ein mittlerer Schulabschluss als Vorbildung vorausgesetzt.

Tätigkeitsbeschreibung

Holztechniker arbeiten überwiegend in holzbe- und holzverarbeitenden Betrieben. Sie sind zuständig für die komplette Abwicklung von Aufträgen, für Auftragsplanung und Auftragssteuerung, vor allem für Kostenrechnung, Materialplanung, Arbeitsgestaltung, Terminplanung und Mitarbeiter-Führung, Entwurf und Konstruktion von Produkten.

Holztechniker finden ihren Arbeitsplatz in sämtlichen Bereichen der Arbeitsvorbereitung in mittelständischen Tischlereibetrieben, Sägewerken, in der Sperrholz- und Spanplattenherstellung, in der Möbelfabrikation oder im Holzbau. Auch in Zulieferbetrieben wie in der Lack-, Leim- und Beschlagteileindustrie finden sie Arbeitsmöglichkeiten.

Holztechniker haben sowohl technische wie organisatorische Probleme zu lösen. Dabei sind die besonderen Eigenschaften des Werkstoffes Holz mit seinen wachstumsbedingten Streuungen der Materialkennwerte und oft von der Norm abweichenden Eigenschaften zu beachten. Darüber hinaus sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Holzarten sowie das Zusammenwirken mit anderen Materialien von großer Bedeutung und zu berücksichtigen.

Schwerpunkt der Ausbildung und vor allem der späteren Tätigkeit als Holztechniker liegt in der Analyse, Organisation und Steuerung der Fertigung und Produktion holzbe- und verarbeitender Prozesse. So erstellen Holztechniker Produktions-, Fertigungs- und Baupläne der zu fertigenden Produkte, z.B. Holzhäuser und Holzkonstruktionen, Möbel, Treppen, Fenster, sowie detaillierte technische Zeichnungen. Für die Konstruktion und Produktion bestimmen sie die genauen Maße, die Verfahren, die Werkstoffe, gegebenenfalls auch das Design sowie alle Arbeits- und Fertigungsschritte und den zeitlichen Rahmen. Entscheidend sind dabei, neben den jeweiligen betrieblichen fertigungstechnischen Möglichkeiten, die Käuferinteressen und aktuellen Trends. Sie überwachen und kontrollieren alle Arbeits- und Fertigungsschritte, vor allem die plangetreue Nutzung von Maschinen und Anlagen, führen die anschließende Qualitätskontrolle durch.

Holztechniker sind jedoch nicht nur für die Produktions- und Fertigungsprozesse von Produkten aus Holz und Holzwerkstoffen zuständig, sondern auch für die Entwicklung, Konstruktion und den Bau von holzbe- und verarbeitenden Maschinen und Anlagen.

Ein weiteres Betätigungsfeld finden Holztechniker in der Entwicklung und Forschung. So untersuchen sie Hölzer, Holzwerkstoffe, gegebenenfalls auch Holz-Kunststoff-Verbindungen beispielsweise auf ihre Tragfestigkeit, Dichte, Wärmedämmungs- und Schallschutzmöglichkeiten sowie auf ihre Witterungsbeständigkeit.

Quellen

  1. Holztechniker im BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit

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