Horní Výšina

Horní Výšina
Horní Výšina
Horní Výšina führt kein Wappen
Horní Výšina (Tschechien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Tachov
Gemeinde: Halže
Geographische Lage: 49° 50′ N, 12° 33′ O49.82512.553333333333Koordinaten: 49° 49′ 30″ N, 12° 33′ 12″ O
Einwohner: 15 (1. März 2001)

Horní Výšina (deutsch: Ringelberg, auch Oberringelberg) ist ein Ortsteil der Gemeinde Halže im Okres Tachov, Tschechien. Er liegt westlich von der Stadt Tachov (Tachau) im Oberpfälzer Wald (Český les).

Südöstlich des Dorfes wird im Bereich der früheren Gemeinde Lučina (Sorghof) die Mies in der Talsperre Lučina angestaut.

Geschichte

Ringelberg ist nach dem Dreißigjährigen Krieg im Grenzwald westlich der Stadt Tachau entstanden, zusammen mit anderen Streusiedlungen, wie zum Beispiel Galtenhof. Die ersten „Waldhäusl“-Ansiedlungen sind bereits zur Zeit der Herrschaft Tachau unter Baron Johann Philipp Husmann (tschechisch Jan Filip Husmann) entstanden, die eigentliche Besiedelung des Ortes Ringelberg hat aber erst lange nach dessen Tod, etwa ab 1670 begonnen. Der Name Ringelberg – die Häuser waren „rings um den Berg“ gebaut – wird erstmals im Theresianischen Kataster von 1713 erwähnt. Zu dieser Zeit bestand der Ort aus 33 Häusern.

Ringelberg gehörte unter der Herrschaft der Habsburger zur ehemaligen Österreichischen Monarchie. Die Grenze zu Bayern verlief im Westen wenige Kilometer von der Ortschaft entfernt. Dabei blieb es auch nach dem Zerfall des Österreichischen Kaiserreiches 1918 und der Gründung der ersten Tschechischen Republik.

Die Seelsorge für die Bewohner wurde zunächst von Tachau her wahrgenommen. Nach der Auflösung des Paulaner-Klosters in Heiligen bei Tachau durch Kaiser Josef II. ist dann in Hals aufgrund kaiserlicher Verfügung vom 15. Februar.1787 für den ehemaligen westlichen Teil des Tachauer Kirchspiels eine eigene Pfarrei entstanden, zu der außer Hals letztlich die Orte Ringelberg, Galtenhof und Planer Brand gehörten.

Ein neues Schulhaus wurde 1881 errichtet. Außer der Schule hatte die Gemeinde Ringelberg keinen nennenswerten Grundbesitz.

Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs in Horní Výsina

Die Zahl der Einwohner belief sich im Jahre 1930 auf 576 Personen in 110 Häusern und ist bis zum Jahre 1939 auf 513 Personen gesunken. In der Landwirtschaft waren 23 Landwirte mit mehr als 5 ha tätig sowie 39 „Häusler“, die zwischen 2 und 5 ha ihr eigen nannten. Oft waren die Kleinlandwirte auf einen zweiten Verdienst angewiesen, etwa als Waldarbeiter oder Fabrikarbeiter im benachbarten Galtenhof. Eine 1866 gegründete Schuhleistenfabrik wurde später von den Brüdern Träger als Holzdrechselei gepachtet.

Der Zweite Weltkrieg endete für die Bevölkerung mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen von Galtenhof her, die nach Hals weiterzogen. Im Herbst 1946 hatten alle zwangsweise ausgesiedelten Deutschen das Dorf verlassen.

Nach dem Krieg verlor die Gemeinde ihre Selbständigkeit und wurde zum Ortsteil von Halže. Die heutige Bebauung entspricht nur noch einem kleinen Teil des früheren Ortes. 1991 hatte der Ort 13 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 8 Häusern, in denen 15 Menschen lebten.

Quellen

  • Josef Schnabl (Bearb.): Heimatatlas des ehemaligen politischen Bezirkes Tachau-Pfraumberg. (Nach Sammlung von geretteten Karten, Plänen, Fotos sowie Überlieferungen der Ortsbetreuer und Einwohner der ehemaligen Gemeinden). Heimatkundlicher Arbeitskreis der Tachauer, Geretsried 1973.
  • Zdeněk Procházka: Tachovsko = Kreis Tachau. Nakladatelství Českého Lesa, Domažlice 1994, ISBN 80-901122-2-6, (Český les. Historicko-turistický průvodce = Historisch-touristischer Führer 2).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste deutscher Bezeichnungen tschechischer Orte — In dieser Liste werden deutschen (heute großteils nicht mehr geläufigen) topografischen Namen die tschechischen, amtlichen Pendants gegenübergestellt. Durch die Vertreibungen nach 1945 wurden viele kleinere Orte und Gehöfte, insbesondere in… …   Deutsch Wikipedia

  • List of German exonyms for places in the Czech Republic — Below are links to subpages with more detailed listings of the German language names of towns and villages in different regions of the Czech Republic. Many of these German names are now exonyms, but used to be endonyms commonly used by the local… …   Wikipedia

  • Halže — Halže …   Deutsch Wikipedia

  • Brand II — Žďár …   Deutsch Wikipedia

  • Planer Brand — Žďár …   Deutsch Wikipedia

  • Ringelberg (Begriffsklärung) — Ringelberg ist der Name folgender Personen: Joachim Sterck van Ringelbergh (* zirka 1499, † nach 1531), flämischer Universalgelehrter, Humanist, Mathematiker und Astrologe; Verfasser der Enzyklopädie Lucubrationes vel potius absolutissima… …   Deutsch Wikipedia

  • Mastig — Mostek …   Deutsch Wikipedia

  • Mostek — Mostek …   Deutsch Wikipedia

  • Libouchec — Libouchec …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Naturschutzgebiete im Ústecký kraj — Lage des Ústecký kraj in Tschechien Die Liste der Naturschutzgebiete im Ústecký kraj umfasst kleinflächige geschützte Gebiete in der Region Ústí, Tschechien. Aufgenommen sind alle offiziell ausgewiesenen Naturreservate und Naturdenkmäler nach dem …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”