Galtenhof

Galtenhof
Branka
Branka führt kein Wappen
Branka (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Tachov
Gemeinde: Halže
Geographische Lage: 49° 50′ N, 12° 31′ O49.82722222222212.5244444444447Koordinaten: 49° 49′ 38″ N, 12° 31′ 28″ O

Branka (deutsch: Galtenhof) ist ein Ortsteil der Gemeinde Halže im Okres Tachov, Tschechien. Der Ort liegt westlich der Stadt Tachov (Tachau) im Oberpfälzer Wald (Český les), nahe dem Grenzübergang zur Bundesrepublik Deutschland bei der Stadt Bärnau (Bayern).

Geschichte

Galtenhof ist nach dem Dreißigjährigen Krieg im Grenzwald westlich der Stadt Tachau entstanden, zusammen mit anderen Streusiedlungen, wie zum Beispiel Ringelberg. Die ersten „Waldhäusl“-Ansiedlungen sind bereits zur Zeit der Herrschaft Tachau unter Baron Johann Philipp Husmann entstanden, die eigentliche Besiedelung des Ortes Galtenhof hat aber erst nach dessen Tod, etwa ab 1664 begonnen. Der Ort gruppierte sich um den 8 ha großen "Irlweiher" (= Erlenweiher), tschechisch: Olšový rybník, und wird im Theresianischen Kataster von 1713 als „Waldhäusler Galtenhoff Ihrl Weyher“ vermerkt. Zu dieser Zeit bestand der Ort aus 9 Häusern.

Galtenhof gehörte unter der Herrschaft der Habsburger zur ehemaligen Österreichischen Monarchie. Die Grenze zu Bayern verlief im Westen wenige Kilometer von der Ortschaft entfernt. Dabei blieb es auch nach dem Zerfall des Österreichischen Kaiserreiches 1918 und der Gründung der ersten Tschechischen Republik.

Die Seelsorge für die Bewohner wurde zunächst von Tachau her wahrgenommen. Nach der Auflösung des Paulaner-Klosters in Heiligen bei Tachau durch Kaiser Josef II. ist dann in Hals aufgrund kaiserlicher Verfügung vom 15. Februar.1787 für den ehemaligen westlichen Teil des Tachauer Kirchspiels eine eigene Pfarrei entstanden, zu der außer Hals letztlich die Orte Galtenhof, Ringelberg und Planer-Brand gehörten.

Ein neues Schulhaus (Nr. 90) wurde 1890 errichtet. Außer der Schule und dem Haus Nr. 9 hatte die Gemeinde Galtenhof keinen nennenswerten Grundbesitz.

Die Zahl der Einwohner belief sich im Jahre 1930 auf 513 Personen und stieg bis zum Jahre 1939 auf 549 Personen an. Die höchste Hausnummer wurde mit Nr. 118 vermerkt. Am Irlweiher stand die Mühle (Nr. 1), die den Ort mit elektrischem Strom versorgte. Auch eine kleine Kapelle wurde am Ufer des Weihers errichtet.

In der Landwirtschaft waren nur 2 Landwirte mit mehr als 5 ha tätig sowie 43 „Häusler“, die zwischen 2 und 5 ha ihr eigen nannten. Oft waren die Kleinlandwirte auf einen zweiten Verdienst angewiesen. etwa als Waldarbeiter, im Fuhrwesen oder als Fabrikarbeiter in den verschiedenen Betrieben von Galtenhof, zum Beispiel in den Perlmutter- oder Holzformenfabriken. Bis zu 150 Arbeiter und Heimarbeiter, die für den Perlmutterknopfbetrieb Adler in Galtenhof tätig waren, verarbeiteten monatlich drei Waggons Perlmutt. Anfang der 1930-er Jahre wurden Kunstharz und „Galalith“ als Werkstoffe verwendet, später der Betrieb auf Holzbearbeitung umgestellt. Im Gründungsjahr 1898 beschäftigte der Betrieb sechs Arbeiter, 1905 bereits 150 und in den 1930er Jahren bis zu 220 Mitarbeiter.

Der Zweite Weltkrieg endete für die Bevölkerung mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen, die nach Ringelberg und Hals weiterzogen. Im Herbst 1946 hatten alle zwangsweise ausgesiedelten Deutschen das Dorf verlassen.

Nach dem Krieg verlor die Gemeinde ihre Selbständigkeit und wurde zum Ortsteil von Halže.

Quellen

  • Heimatatlas für den ehemaligen politischen Bezirk Tachau - Pfraumberg, Geretsried 1973
  • Zdeněk Procházka, Český les – Tachovsko, Historicko-turistický průvodce, 1994, ISBN 80-901122-2-6

Weblinks


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