- Hotel Royal (Heilbronn)
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Das Haus Bahnhofstraße 33 war ein Hotel in Heilbronn. Zusammen mit dem Ensemble der anderen großen Hotels und dem Gebäude des Heilbronner Postamts No. 2 bildete das Hotel das Entrée am Bahnhofsplatz.
Inhaltsverzeichnis
Anfänge (1904/1905-4. Dezember 1944)
Es wurde an der Ecke Bahnhof- und Roßkampffstraße an der Bahnhofstraße 33, in den Jahren 1904 bis 1905 als das Hotel Royal [1]erbaut. 1933 pachtete Willy Mayer (1907–1978) das Hotel, wobei es dann Hotel Bundschuh und später Hotel Königshof hieß.[2] Das Hotel wurde beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 zerstört. Trotz aller Zerstörungen blieb die Decke über dem Erdgeschoss intakt.
Nachkriegszeit (Juni 1945-1958/1960)
Im Juni 1945 wurde das Café-Restaurant Mayer im Erdgeschoss der wiederaufgebauten Ruine eröffnet. Im Untergeschoss des Hauses stellte die Royal-Klause zwei Zimmer und einen Billardtisch zur Verfügung. Im Herbst 1945 verpflegte das Royal mit zwei Gulaschkanonen im Hof des Hotels mehr als hundert Flüchtlinge, die in einem Zug auf einem Nebengleis in Heilbronn einige Tage ausharren mussten. Bei Regen fanden sie im Untergeschoss des ehemaligen Hotels Unterschlupf. In der Royal-Klause wurden Wein, Kaffee und „Hausfrauen-Suppe“, auch „Trümmersuppe“ genannt, für 20 Pfennige verkauft. Alles wurde im Einheitsgeschirr angeboten, nämlich in Tassen mit Henkel. Dadurch galt: „Niemand kann sehen, was der andere trinkt. Die Wirtsleute sind ebenso fleißige wie knitze Leute“
Es wurde auch ein Hausgericht, wie Kohlräbchen und Kartoffeln und Leberklöße mit Sauerkraut und Kartoffeln, in der Royal-Klause angeboten. Dadurch wurde die Royal-Klause 1946 mit dem einheitlichen Geschirr ein sehr gut besuchtes Lokal. 1948 wurde im ehemaligen Hotel das Royal-Restaurant in Betrieb genommen.[3] Das wiedererrichtete Gebäude wurde in den Jahren 1958 bis 1960 abgebrochen.[2]
Kunstgeschichtliche Betrachtung
Das Gebäude war im Stil des Eklektizismus gebaut worden, wobei Architekturelemente aus dem Stil der Neorenaissance und der Neogotik miteinander kombiniert wurden.[2] Das Eckgebäude mit vier Stockwerken hatte als Grundriss einen stumpfen Winkel. Das Hotel hatte als oberen Abschluss drei Zwerchhäuser, wobei diesen Lünetten bzw. Schweifgiebel mit Reliefs vorgeblendet worden waren. Das Gebäude hatte an seinen Ecken Türmchen im Stil der Neogotik. Ein Erker im Stil der Neorenaissance schmückte die Fassade.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Christhard Schrenk (Hg.):Heilbronn in frühen Farbfotografien. Ein Rundgang durch die Stadt in den späten 1930er Jahren. 2008. (Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn 55), S. 46
- ↑ a b c d Helmut Schmolz, Hubert Weckbach (Hrsg.): Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. (Band 1.) Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1966 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 14). Nr. 65, S. 50: Trauerkondukt für Major Kramer beim Bahnhofsplatz, 1905
- ↑ Knitzer Wirt mit Eismaschine. In: Uwe Jacobi: Heilbronn – Die schönsten Jahre? Nachkriegszeit in einer deutschen Stadt. Heilbronner Stimme Druckerei und Verlangsanstalt GmbH, Heilbronn 1984 (Reihe über Heilbronn, 9), ISBN 3-921923-01-8. S. 116
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