- Altenburg (Hessen)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Kassel Landkreis: Schwalm-Eder-Kreis Höhe: 162 m ü. NN Fläche: 83,27 km² Einwohner: 10.840 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km² Postleitzahl: 34587 Vorwahl: 05662 Kfz-Kennzeichen: HR Gemeindeschlüssel: 06 6 34 003 LOCODE: DE FSB Adresse der Stadtverwaltung: Vernouillet-Allee 1
34587 FelsbergWebpräsenz: Bürgermeister: Volker Steinmetz (parteilos) Lage der Gemeinde Felsberg im Schwalm-Eder-Kreis Felsberg ist eine Stadt im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen, etwa 20 Kilometer südlich von Kassel.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Landschaft um Felsberg ist durch Hügel und kleine Teiche sowie Überbleibsel des Kiesabbaus geprägt. Als Teil der westhessischen Senke liegt es in einem durch vulkanische Aktivität während des Tertiärs entstandenen Senkungsgebiet. Der Wechsel zwischen teils basaltischen Hügeln und ebenen Flusstälern ist prägend. Während die Täler von fluvialen Sedimenten bedeckt sind, befindet sich in den höhergelegenen Gebieten fruchtbare Lößbedeckung. Das Stadtgebiet Felsbergs wird von der Eder durchflossen. Oberhalb des Ortsteils Gensungen liegt der Heiligenberg mit der Ruine Burg Heiligenberg und der Ruine der ehemaligen Kartause Eppenberg.
Beim Ortsteil Böddiger liegt der Böddiger Berg, die nördlichste offiziell anerkannte Weinlage in Hessen und der nördlichste wirtschaftlich betriebene Weinberg der alten Bundesländer Deutschlands. Die Lage an der Eder ist einer der ersten ökologischen Weinberge in Deutschland. Der Böddiger Berg gehört zur Weinbauregion Rheingau.
Nachbargemeinden
Felsberg grenzt im Norden an die Gemeinden Edermünde, Guxhagen und Körle, im Osten an die Stadt Melsungen, im Süden an die Gemeinde Malsfeld und die Stadt Homberg (Efze), sowie im Westen an die Gemeinde Wabern und die Städte Fritzlar und Gudensberg (alle im Schwalm-Eder-Kreis).
Stadtgliederung
Die Stadt besteht seit dem 1. Januar 1974 aus 16 Stadtteilen: dem historischen Felsberg, sowie den ehemals selbständigen Gemeinden Altenbrunslar, Altenburg, Beuern, Böddiger, Gensungen, Helmshausen, Hesserode, Heßlar, Hilgershausen, Lohre, Melgershausen, Neuenbrunslar, Niedervorschütz, Rhünda und Wolfershausen.
Geschichte
Die Eiszeitliche Besiedelung der Region von Felsberg ist durch den 12.000 Jahre alten Fund des so genannten Menschschädels von Rhünda belegbar.
Im 1. Jahrhundert war die Gegend Siedlungsgebiet des germanischen Stammes der Chatten. Die einzige Erwähnung des Gebietes aus dieser Zeit ist ein Bericht über einen Feldzug des Germanicus, der 15 n. Chr. Mattium (möglicherweise das heutige Maden oder das heutige Metze), den Hauptort der Chatten, zerstörte.
Im 8. Jahrhundert war das Gebiet der Chatten Teil des Fränkischen Reiches. Zu dieser Zeit wirkte der christliche Missionar Bonifatius in der Gegend, der 723 bei Fritzlar, etwa 15 Kilometer westlich von Felsberg, die Donareiche fällte und damit die Christianisierung der norddeutschen Stämme einleitete.
Auf dem Gebiet der Stadt liegen die Ruinen dreier Burgen, der Felsburg, der Altenburg im Stadtteil Altenburg, und der Burg Heiligenberg oberhalb des Stadtteils Gensungen am gegenüberliegeneden Ufer der Eder. Felsberg wird daher seit 1974 manchmal auch als "Drei-Burgen-Stadt" bezeichnet, da sowohl Altenburg und Gensungen seit 1974 zur Stadt gehören. Die Burgen wurden wegen ihrer strategisch wichtigen Lage im Mittelalter, zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Thüringen bzw. Hessen, errichtet. Die Burg Heiligenberg gehörte dabei zu Mainz, während die Felsburg und die Altenburg zu Hessen gehörten. Sowohl die Felsburg als auch die zwei Kilometer entfernte Altenburg sind durch ihre markanten Türme (im Volksmund Butterfass genannt) gekennzeichnet. Die Salzstraße führte von der Werra, wo die Salzgewinnung stattfand, über Felsberg ins Rheinland.
Im Jahre 1090 wird Felsberg unter dem Namen Velisberc in einer Mainzer Urkunde erwähnt, ebenso 1209 in einem Güterverzeichnis des Fritzlarer Petrusstifts. Die erste urkundliche Erwähnung Felsbergs als Stadt war 1286. Der historische Stadtkern war seit dem 13. Jahrhundert von einer Stadtmauer von 830 Meter Länge umgeben, die heute noch teilweise erhalten ist. Von 1455 bis 1488 wirkte der Alchimist Klaus von Urbach auf der Felsburg, um dort auf Geheiß des Landgrafen Gold herzustellen. Um 1510 war Euricius Cordus Rentschreiber in Felsberg.
1526 wurde in Hessen durch Landgraf Philipp den Großmütigen, auf Beschluss der Synode zu Homberg an der Efze, die Reformation eingeführt und Felsberg wurde evangelisch. Der Dreißigjährige Krieg brachte mehrfach Zerstörung nach Felsberg. Im Zweiten Weltkrieg wurde Felsberg durch Bombardierung und durch die Zerstörung der Edertalsperre schwer beschädigt.
- Siehe auch: Novemberpogrom 1938 in F.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 23,8 9 24,3 9 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 53,9 20 59,8 22 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 6,4 2 – – FDP Freie Demokratische Partei 5,7 2 5,8 2 FWG Freie Wählergemeinschaft 5,0 2 4,4 2 DFB Die Freien Bürger 5,2 2 – – GRÜNE GRÜNE – – 5,8 2 Gesamt 100,0 37 100,0 37 Wahlbeteiligung in % 58,9 66,7 Der Magistrat besteht aus 14 Stadträten und dem Bürgermeister. Davon entfallen 8 Sitze auf die SPD, 3 Sitze auf die CDU und je ein Sitz auf Bündnis 90/Die Grünen, FDP und FWG.
Bürgermeister
Seit dem 1. April 2008 ist Bürgermeister Volker Steinmetz (parteilos) im Amt, der am 11. November 2007 in einer Stichwahl mit einem Stimmanteil von 67,6 % gewählt wurde.[1] Am 31. März 2008 endete die Amtszeit des langjährigen Bürgermeisters Klaus Stiegel (SPD), der 24 Jahre lang amtierte.
Wappen
Das Stadtwappen ist seit 1570 bekannt, als es am Schloss Rotenburg gezeigt wurde. Es wurde 1633 im Hessischen Wappenbuch von Wilhelm Wessel veröffentlicht.
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften
Freundschaftsverträge
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Bienenkundemuseum des Bezirksimkervereins Felsberg im Torhaus des ehemaligen Klosters Kartause Eppenberg am Heiligenberg.
- Museum für Vor- und Frühgeschichte im Ortsteil Gensungen
Kunstwanderweg
- Das Projekt Ars Natura wurde 2001 östlich von Felsberg gestartet und wird abschnittsweise zu einem geplant 700 km langen Kunstwanderweg ausgebaut.
Bauwerke
- Altstadt: Die kleine Fachwerkaltstadt liegt unterhalb der Ruine der Felsburg.
- Evangelische Stadtkirche: Die Kirche mit dem niedrigen Langhaus und dem höheren Chor wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut, ihr Westturm Mitte des 14. Jahrhunderts. 1640 erhielten Teile des Langhauses eine Flachdecke.
- Felsburg: Die Burgruine thront auf einem schroffen Basaltfelsen über der Altstadt. Erhalten sind die Ringmauer mit Burgkapelle sowie der Bergfried. Der 1388 errichtete Turm wird im Volksmund auch als „Butterfass“ bezeichnet; er kann über steile Holzstiegen „erklettert“ werden.
- Burg Heiligenburg auf dem Heiligenberg im Stadtteil Gensungen (Ruine mit Aussichtsturm).
- Altenburg: Burgruine im Stadtteil Altenburg.
Sport
- Handballverein HSG Gensungen/Felsberg bis zur Saison 2007/2008 2. Bundesliga Süd, nun abgestiegen in die Regionalliga.
- Fußballverein FSC Gensungen/Felsberg Gruppenliga Kassel 1, in der Saison 2007/2008 3. Platz
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Diese Übersicht enthält sowohl bedeutende, in Felsberg geborene Persönlichkeiten als auch Personen die in Felsberg wirkten, jedoch nicht hier geboren sind. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Klaus von Urbach, Alchimist, wirkte 1455 bis 1488 in Felsberg
- Johann George Theodor Coch, Ökonom
- Heinrich Clobes, Erfinder einer mechanischen Strassenkehrmaschine
- Johannes Combach, Philosoph und Theologe, 1625 Prediger in Felsberg
- Euricius Cordus, Dichter, Rentschreiber der Landgräfinwitwe Anna Anfang des 16. Jahrhunderts
- Leopold Fleischhacker, Bildhauer, * 13 Mai 1882 in Felsberg
- Egbert Hayessen, Widerstandskämpfer, wuchs im 1920er Jahren auf dem Mittelhof in Gensungen auf.
Einzelnachweise
- ↑ Stichwahl des Bürgermeisters der Stadt Felsberg am 11. November 2007. In: www.felsberg.de. Abgerufen am 13. November 2007.
Weblinks
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