- Altenburg (Neuental)
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Altenburg Die Altenburg von Oberurff-Schiffelborn gesehen
Höhe 433 m ü. NN Lage Schwalm-Eder-Kreis Gebirge Kellerwald Geographische Lage 51° 2′ 40″ N, 9° 12′ 45″ O51.0444449.2125433Koordinaten: 51° 2′ 40″ N, 9° 12′ 45″ O Die Altenburg ist ein 433 m hoher Berg auf dem Gebiet der Gemeinden Neuental, Bad Zwesten und Borken im Schwalm-Eder-Kreis, Hessen (Deutschland). Um den Gipfel des Berges schmiegt sich eine eisenzeitliche Ringwallanlage, die in der archäologischen Fachliteratur unter dem Namen Altenburg bei Römersberg bekannt ist.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Geologie
Der stark bewaldete Berg befindet sich wenige Kilometer östlich des Kellerwalds bzw. 1,2 km (Luftlinie) nord-nordwestlich von Römersberg, dem nördlichsten Ortsteil von Neuental. Er wird im Westen und Norden von einem langgestreckten Bogen der Schwalm, die dort östlich an Bad Zwesten vorbei fließt und von der B 3 begleitet wird, in Nordost-Richtung umflossen. Unmittelbar nördlich des Berges fließt die Schwalm dann durch die Schwalmpforte, zwischen Altenburg und Hundsburg. Direkt südwestlich des Bergs mündet im Löwensteiner Grund die Urff in die Schwalm. Etwa 1,5 km östlich des Bergs verläuft in Nord-Süd-Richtung die A 49.
Geologisch handelt es sich bei der Altenburg um eine den Boden des Schwalmtals um knapp 250 m überragende Erhebung des Mittleren Buntsandsteins.
Geschichte
Früheste Spuren menschlicher Anwesenheit auf der Altenburg sind schon für die Zeit der neolithischen Michelsberger Kultur (5500 bis 4900 v. Chr.) nachgewiesen. Eine dauerhafte Besiedlung bereits in dieser Zeit erscheint jedoch unwahrscheinlich.
Erst zu Beginn der Hallstattzeit, um 750 v. Chr. (Hallstatt C), wurde der Berg häufiger aufgesucht, längerfristig besiedelt und vermutlich auch bereits befestigt. Über das datierbare Fundmaterial ließen sich mehrere Kulturphasen bis zur mittleren La-Tène-Zeit, um 150 v. Chr. (La Tène C), nachweisen.Ringwallanlage
→ Hauptartikel: Altenburg (Ringwall in Hessen)
Namensgebend für den Berg dürfte wohl die um den Gipfel herum angelegte Ringwallanlage und befestigte Höhensiedlung gewesen sein. Definitiv als keltische Anlage der Eisenzeit identifiziert wurde sie um die Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Archivar und Historiker Georg Landau.[1] Die Siedlung bedeckte eine Gesamtfläche von rund 8,3 Hektar und war von insgesamt drei Verteidigungsringen umgeben mit heute noch bis zu 4 m hohen Wällen. Die Altenburg zählt zu den am besten erhaltenen Ringwallsiedlungen des nördlichen Hessens.
Aussichtsturm
Auf dem Berggipfel steht seit 1963 ein hölzerner Aussichtsturm, von dessen Plattform (18 m Höhe) sich eine gute Rundumsicht bietet. Nach Nordwesten ist das Schloss Waldeck zu erkennen, im Norden der Habichtswald. In Richtung Osten blickt man über Borken und die Flussniederungsgegend zwischen Fritzlar und Felsberg und bis hinüber zum Knüll. Nach Süden schaut man nach Neuental. In Richtung Westen blickt man über das Tal der Schwalm nach Bad Zwesten und über die Einmündung der Urff im Löwensteiner Grund hinweg zum Kellerwald, der südwestlich der Altenburg im Wüstegarten mit 675 m ü. NN seine größte Höhe erreicht.
Verkehrsanbindung
Die Altenburg ist mit einem Kraftfahrzeug nicht direkt erreichbar. Vom Parkplatz am Grillplatz nord-nordwestlich von Neuental-Römersberg führt ein archäologischer Wanderweg (Markierung „Z 27“) zum Berg. Alternativ lässt sich die Altenburg auch vom Bad Zwestener Campingplatz aus über die etwas längeren, aber landschaftlich ansprechenden Wege Z 25, Z 26 und Z 27 erwandern.
Literatur
- Ulrike Söder, Andreas Thiedemann, Manuel Zeiler: Die Altenburg bei Römersberg. Führungsheft zum archäologischen Wanderweg um die Ringwallanlage bei Neuental-Römersberg im Schwalm-Eder-Kreis. (Archäologische Denkmäler in Hessen, 167). Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 2006. ISBN 3-89822-167-9
- Rolf Gensen: Die Altenburg bei Neuental-Römersberg. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, 8. Der Schwalm-Eder-Kreis. S. 193-202. Theiss, Stuttgart 1986. ISBN 3-8062-0369-5
Anmerkungen
- ↑ Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. Kassel 1842. Faksimile bei Historische Edition Carl, Vellmar 2000. ISBN 3-9806580-3-1
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