Hugländer

Hugländer

Hugo Friedländer (auch Friedlaender; * vor 1855; † nach 1920) war ein jüdischer Journalist und Gerichtsreporter in Berlin.

Nach über 40 Jahren Tätigkeit als Gerichtsberichterstatter gab Friedländer 1908 einen ersten Sammelband spektakulärer Prozesse aus dem Kaiserreich heraus, dem bis 1920 elf weitere Bände folgten. Er lehnte sich dabei an François Gayot de Pitaval an, von dem die zwanzigbändigen Causes célèbres et intéressantes stammten.

Unter dem Pseudonym „F. Hugländer“ veröffentlicht er 1914 in Magnus Hirschfelds Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen einen Aufsatz Aus dem homosexuellen Leben Alt-Berlins.

Hugo Friedländer war Mitglied des Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, Berlin. [1]


Werke

  • Mörder, Verräter, Attentäter - Gerichtsreportagen aus dem Kaiserreich, Hg. G. Botsch / C. Kopke, Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2008, ISBN 978-3-86650-195-9
  • Der Brand der Synagoge in Neustettin. Verhandlung vor dem Schwurgericht in Cöslin vom 18. bis 22. Oktober 1883. Cöslin 1883
  • Das Dynamit-Attentat gegen das Leben Sr. M. d. Kaisers, des deutschen Kronprinzen und der versammelten deutschen Bundesfürsten bei der Enthüllungsfeier des Niederwalddenkmals vor dem Reichsgericht. Leopold & Bär, Leipzig 1884
  • Die Ermordung des Polizei-Rath Dr. Rumpff vor dem Schwurgericht zu Frankfurt a.M. vom 29. Juni bis 1. Juli 1885. Leopold & Bär, Leipzig 1885
  • Die Reichstagsabgeordneten von Vollmar, Bebel und Genossen wegen Theilnahme an einer geheimen Verbindung auf der Anklagebank. Verhandlungen vor der I. Strafkammer des Königlich Sächsischen Landgerichts zu Freiberg in Sachsen vom 26. bis 28. Juli 1886. Freiberg 1886
  • Die Vorgänge im Provinzial-Arbeitshause „Brauweiler“ vor Gericht. Rupprecht, Köln 1896
  • Der Knabenmord in Xanten vor dem Schwurgericht zu Cleve vom 4. bis 14. Juli 1892. Startz, Cleve 1892
  • Das Bernstein-Monopol vor Gericht. F. W. Feige, Stolp 1896
  • Der Zaubermord am Teufelssee. Ein Kriminal-Prozess von kulturhistorischer Bedeutung. Berlin, 1900
  • Culturhistorische Criminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre von Hugo Friedlaender, Gerichts-Berichtserstatter. Continent, Berlin 1908 (Vorwort von Johannes Werthauer)
  • Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung. Darstellung merkwürdiger Strafrechtsfälle aus Gegenwart und Jüngstvergangenheit. Verlag Hermann Barsdorf / Verlag Berliner Buchversand, Berlin 1910-1920 (12 Bände; Vorwort von Erich Sello)
  • Die russische Dynastie Romanow auf der Anklagebank der Weltgeschichte. Volkstümliche Darstellung, auf Grund amtlichen, insbesondere gerichtlichen Materials. Verlag H. Sklarz, Berlin, um 1914
  • London bei Nacht. Die Sittenzustände in den höchsten Londoner Gesellschaftskreisen und die Heuchelei der englischen Drahtzieher am Pranger. Verlag H. Sklarz, Berlin um 1914

Anmerkungen / Einzelnachweise

  1. Im Deutschen Reich, Zeitschrift des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, XV Jg., Heft 1, Berlin, Januar 1909 [1]

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hugo Friedlaender — Hugo Friedländer (auch Friedlaender; * vor 1855; † nach 1920) war ein jüdischer Journalist und Gerichtsreporter in Berlin. Nach über 40 Jahren Tätigkeit als Gerichtsberichterstatter gab Friedländer 1908 einen ersten Sammelband spektakulärer… …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Friedländer — (auch Friedlaender; * 1854/55[1]; † Februar 1918 in Berlin[2]) war ein deutscher Journalist und Gerichtsreporter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”