- Hugo Friedländer
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Hugo Friedländer (auch Friedlaender; * 1854/55[1]; † Februar 1918 in Berlin[2]) war ein deutscher Journalist und Gerichtsreporter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach jahrzehntelanger Tätigkeit als Gerichtsberichterstatter in Berlin gab Friedländer 1908 einen ersten Sammelband spektakulärer Prozesse aus dem Kaiserreich heraus, dem von 1910 bis 1914 die zehnbändige Buchreihe Interessante Kriminal-Prozesse folgte.[3] Er lehnte sich dabei an François Gayot de Pitaval an, von dem die zwanzigbändigen Causes célèbres et intéressantes stammten.
Unter dem Pseudonym „F. Hugländer“ veröffentlicht er 1914 in Magnus Hirschfelds Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen einen Aufsatz Aus dem homosexuellen Leben Alt-Berlins.[4]
Werke
- Das Dynamit-Attentat gegen das Leben Sr. M. d. Kaisers, des deutschen Kronprinzen und der versammelten deutschen Bundesfürsten bei der Enthüllungsfeier des Niederwalddenkmals vor dem Reichsgericht. Leopold & Bär, Leipzig 1884
- Die Ermordung des Polizei-Rath Dr. Rumpff vor dem Schwurgericht zu Frankfurt a.M. vom 29. Juni bis 1. Juli 1885. Leopold & Bär, Leipzig 1885
- Die Reichstagsabgeordneten von Vollmar, Bebel und Genossen wegen Theilnahme an einer geheimen Verbindung auf der Anklagebank. Verhandlungen vor der I. Strafkammer des Königlich Sächsischen Landgerichts zu Freiberg in Sachsen vom 26. bis 28. Juli 1886. Freiberg 1886
- Der Knabenmord in Xanten vor dem Schwurgericht zu Cleve vom 4. bis 14. Juli 1892. Startz, Cleve 1892
- Das Bernstein-Monopol vor Gericht. F. W. Feige, Stolp 1896
- Kulturhistorische Kriminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre von Hugo Friedlaender, Gerichts-Berichtserstatter. Continent, Berlin 1908 (Vorwort von Johannes Werthauer)
- Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung. Darstellung merkwürdiger Strafrechtsfälle aus Gegenwart und Jüngstvergangenheit. Verlag Hermann Barsdorf / Verlag Berliner Buchversand, Berlin 1910–1914 (10 Bände; Vorworte von Erich Sello)
- Die russische Dynastie Romanow auf der Anklagebank der Weltgeschichte. Volkstümliche Darstellung, auf Grund amtlichen, insbesondere gerichtlichen Materials. Verlag H. Sklarz, Berlin, um 1914
- London bei Nacht. Die Sittenzustände in den höchsten Londoner Gesellschaftskreisen und die Heuchelei der englischen Drahtzieher am Pranger. Verlag H. Sklarz, Berlin um 1914
Literatur
- Gideon Botsch, Christoph Kopke: Hugo Friedlaenders Gerichtsreportagen – eine Einführung. In: Hugo Friedlaender: Mörder – Verräter – Attentäter. Gerichtsreportagen aus dem Kaiserreich. Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2008, ISBN 978-3-86650-195-9, S. 7-21
Anmerkungen / Einzelnachweise
- ↑ Laut Todesnotiz in Das litterarische Echo, Band 21, 1918: „Der berliner Journalist Hugo Friedländer ist im 64. Lebensjahr gestorben.“
- ↑ Sozialistische Monatshefte, Ausgabe vom 1. Mai 1918, S. 436 (Online). Dort in der kurzen Todesnotiz: „Er hat in seinen jungen Jahren der Partei wertvolle Dienste geleistet.“
- ↑ Die zehnbändige Erstausgabe wurde postum ab 1919, mit anderer Aufteilung der Reportagen auf die einzelnen Bände, in 12 Bänden neu herausgegeben.
- ↑ Jens Dobler (Hrsg.): Prolegomena zu Magnus Hirschfelds „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen“ (1899 bis 1923). Register, Editionsgeschichte, Inhaltsbeschreibungen. von Bockel, Hamburg 2004, ISBN 3-932696-53-0.
Weblinks
Wikisource: Hugo Friedländer – Quellen und VolltexteCommons: Hugo Friedländer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Interessante Kriminalprozesse (Originaltexte der zwölfbändigen Ausgabe bei zeno.org)
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