Hugo Stinnes AG

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Die Stinnes AG war ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG im Ressort Transport und Logistik (DB Logistics). Das Unternehmen war spezialisiert auf den Verkauf von Logistikdienstleistungen. Die Stinnes AG beinhaltete u. a. die Unternehmen von Mathias Stinnes (seit 1808) und Hugo Stinnes (seit 1892). Zeitweise hieß das Unternehmen auch Hugo Stinnes Corporation und Hugo Stinnes AG.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In der heutigen Stinnes AG befindet sich zum einen der Unternehmensteil vom Mathias Stinnes gegründeten Unternehmen von 1808 für Schifffahrt und Kohlezechen und zum anderen der Unternehmensteil von seinem erfolgreichsten Enkel Hugo Stinnes, die parallel existierende Hugo Stinnes GmbH für Kohlenhandel und Energieerzeugung aus Kohle.

Hugo Stinnes war zu seiner Zeit ein sehr erfolgreicher Unternehmer, so dass in seinen letzten Lebensjahren beide Unternehmen unter seiner Führung standen; insgesamt waren es über 3.000 Unternehmen in den verschiedensten Branchen. Im Jahre seines Todes 1924 war die Familie Stinnes der größte Arbeitgeber der Welt mit über 600.000 Mitarbeitern.

Sein Sohn Hugo Stinnes junior übernahm danach die Geschäfte. Er ignorierte die zwei Ratschläge seines Vaters am Sterbebett, alle Schulden zu tilgen und Frieden mit den Banken zu schließen. Das Imperium kam in der Weltwirtschaftskrise in finanzielle Schieflage. Die europäischen Banken hatten zu dieser Zeit nicht mehr genug Eigenkapital und Risikobereitschaft, so dass US-Banken aushelfen mussten. 1926 wurde hierzu die "Hugo Stinnes Corporation" gegründet, an welcher die US-Banken mit 46 Prozent beteiligt waren. In der Hugo Stinnes Corporation wurden alle wesentlichen Vermögenswerte der Familie Stinnes eingebracht.

Als die USA sich 1941 am Zweiten Weltkrieg beteiligten, beschlagnahmten sie den Familienanteil an der Hugo Stinnes Corporation als Feindvermögen. 1947 wird als Treuhänder der Alliierten Dr. Heinz P. Kemper eingesetzt. Unter ihm entwickelte sich die Hugo Stinnes Corporation in den Nachkriegsjahren hervorragend und erlangte eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für die damals junge Bundesrepublik Deutschland. Dr. Kemper und der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer setzten sich dafür ein, dass Stinnes wieder ein deutsches Unternehmen wurde. In direkten Verhandlungen mit Dwight D. Eisenhower gelang Konrad Adenauer dies 1956 zusammen mit einem Bankenkonsortium, an welchem die Familie Stinnes nach den Auflagen der US-Regierung aber nicht beteiligt sein durfte.

1961 wandelte sich die Hugo Stinnes Corporation in die neu gegründete Hugo Stinnes AG um. 1964 erwirtschaftete die Hugo-Stinnes AG einen Umsatz von 1,299 Milliarden DM und wurde 1965 zu 95 Prozent von der damaligen VEBA (heute E.ON) übernommen. Unter der VEBA wurde das Unternehmen wieder zu einen reinrassigen Logistikdienstleister. 1977 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 9,390 Milliarden DM.

1979 firmierte das Unternehmen zur Stinnes AG um. Seit 1992 gehörte die Stinnes AG zu 100 Prozent der VEBA.

1999 brachte die VEBA die Stinnes AG an die Börse mit dem langfristigen strategischen Ziel, sich ganz von dieser Beteiligung zu trennen. Im Jahre 2002 gelang dies der inzwischen in E.ON umbenannten VEBA, nachdem der Aufsichtsrat dem Verkauf an die Deutsche Bahn (DB) zustimmte. Nachdem die Minderheitsaktionäre 2003 von der Deutschen Bahn abgefunden wurden, wurde die Stinnes AG vollständig in den DB-Konzern integriert. Gespräche zur Übernahme des Unternehmens durch die Deutsche Bahn hatten im Sommer 2000 begonnen[1].

Heutiges Geschäft

Die Stinnes AG war zunächst ein Geschäftsfeld in der DB Logistics, zu welcher auch Railion und Schenker gehören. Die Stinnes AG selbst umfasste die Geschäftsfelder Stinnes Freight Logistics, spezialisiert auf den Transport von Massengütern, und Stinnes Intermodal, Spezialist für den kombinierten Verkehr.

Zum 6. Februar 2008 wurde die Stinnes AG in DB Mobility Logistics AG umbenannt[2] und dient nun im Zuge der geplanten Teilprivatisierung der Deutschen Bahn als Holding-Gesellschaft für die Transport-, Logistik- und Dienstleistungsunternehmen des DB-Konzerns.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hartmut Mehdorn: «Diplomat wollte ich nie werden». Hoffmann und Campe, Berlin 2007, ISBN 978-3-455-50047-9, S. 113
  2. http://www.berlinonline.de/berliner-unternehmen/detail.php?hr=89517&type=B

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