- Hydrocharis morsus-ranae
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Europäischer Froschbiss Systematik Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Froschlöffelähnliche (Alismatidae) Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales) Familie: Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae) Gattung: Froschbiss (Hydrocharis) Art: Europäischer Froschbiss Wissenschaftlicher Name Hydrocharis morsus-ranae L. Der Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae) ist eine Wasserpflanzenart aus der Familie der Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae). Es gibt drei bis sechs Arten innerhalb der Gattung Hydrocharis, weshalb der präzisere Artname eigentlich Europäischer Froschbiss ist. Verwandte aus derselben Familie sind die Krebsschere und die Wasserpest-Arten.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Blätter, die wie winzige Seerosenblätter aussehen oder auch an die Schnauzenform eines Frosches erinnern mögen, wachsen aus im Wasser treibenden Rosetten und schwimmen auf der Oberfläche von meist stehenden Gewässern. Sie sind etwa zwei bis sieben Zentimeter im Durchmesser, rundlich bis nierenförmig, ledrig-derb, oberseits glänzend grün, unterseits oft leicht rötlich und weisen je zwei große Nebenblätter auf. Durch intensive Bildung von fünf bis 20 Zentimeter langen Ausläufern, die an ihren Enden wiederum Ausläufer treiben, hängen die Rosetten submers in großen Verbänden als Schwimmblatt-Teppiche miteinander zusammen. Die Wurzeln erreichen normalerweise nicht den Gewässergrund, sondern nehmen Nährstoffe aus dem freien Wasser auf. Die Blüten haben einen Durchmesser von etwa 1,5 bis drei Zentimetern und bestehen aus je drei weißen Kronblättern und einem Hochblatt; die Basis ist gelb. Die Pflanzen sind monözisch (einhäusig) – allerdings sind dabei die größeren männlichen (gestielt zu dritt) und die kleineren weiblichen Blüten (einzeln sitzend) räumlich getrennt, indem diese an verschiedenen Sprossachsen wachsen. Die Blütezeit dauert von Mai bis August. Die kugelige, grüne Frucht wird etwa einen Zentimeter groß.
Vorkommen
Froschbiss wächst in windgeschützten Lagen in Schwimmblattgesellschaften warmer, nährstoffreicher, aber nicht übermäßig belasteter, meist kalkarmer, stehender oder langsam fließender Gewässer über schlammigem Grund. Dazu zählen beispielsweise Altarme, Gräben, Niedermoor-Torfstiche und Tümpel, aber auch ruhige Buchten von Fließgewässern und Röhrichte. Oft ist er mit der Krebsschere vergesellschaftet, kommt aber insgesamt stetiger vor. Froschbiss ist eurasisch verbreitet; im Tiefland Deutschlands tritt die Art mäßig häufig auf mit Schwerpunkten in den Talauen der größeren Flüsse. Im Hügel- und Bergland ist sie selten und fehlt über weite Strecken. Die Pflanze steht regional auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Besonderheiten
Die Rosettenverbände treiben nur während der Vegetationsperiode an der Wasseroberfläche. Im Herbst bilden sich etwa einen Zentimeter lange, stärkereiche, außen hornartig verfestigte Winterknospen (Turionen). Diese lösen sich ab und sinken auf den Gewässergrund, während die übrigen Sprossteile absterben. Im kommenden Spätfrühling (April/Mai) entwickeln sich aus den Winterknospen neue Pflanzen, die zur Oberfläche aufsteigen und sich entfalten. Die vegetative Vermehrung durch Ausläufer und Winterknospen ist für die Art wesentlich bedeutender als die geschlechtliche Reproduktion (vergleiche auch Krebsschere). Froschbiss ist eine beliebte Zierpflanze in Gartenteichen. Der niederländische Name lautet "Kikkerbeet", was genau dasselbe bedeutet wie im Deutschen.
Literatur
- Eckhard Garve: Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen. – Naturschutz Landschaftspflege Niedersachsen 30, 1994. ISBN 3-922321-68-2
- Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
- Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete. – BLV-Intensivführer, München, 1986. ISBN 3-405-12967-2
Weblinks
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