- Hypergeusie
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Klassifikation nach ICD-10 R43 Störungen des Geruchs- und Geschmackssinnes R43.2 Parageusie; Ageusie R43.8 Sonstige und nicht näher bezeichnete Störungen des Geruchs- und Geschmackssinnes ICD-10 online (WHO-Version 2006) Unter Geschmacksstörungen oder auch Schmeckstörungen (Dysgeusien) werden in der Medizin Störungen der Geschmackempfindens (Gustatorik) verstanden. Sie können durch verschiedene Erkrankungen, aber auch durch Medikamente hervorgerufen werden.
Inhaltsverzeichnis
Einteilung
Es werden qualitative von quantitativen Störungen unterschieden. Bei den quantitativen Störungen liegt entweder eine Überempfindlichkeit (Hypergeusie) oder eine verminderte Empfindlichkeit (Hypogeusie) der Geschmackswahrnehmung vor. Das Ausfall der Geschmackswahrnehmung wird als Ageusie bezeichnet. Bei qualitativen Störungen ist entweder die Geschmackswahrnehmung verändert, sogenannte Parageusie, oder Geschmackseindrücke werden wahrgenommen ohne dass dafür ein adäquater Geschmacksreiz vorhanden wäre. Letzteres wird auch als Phantogeusie bezeichnet.[1]
Grundlagen
Geschmacksqualitäten sind nur süß, sauer, salzig, bitter und umami (siehe auch Gustatorische Wahrnehmung). Man kann sie mit Zuckerlösung, Zitronensäure, Salzlösung, Chininlösung und Glutaminsäure prüfen. Die „Färbung“ des Geschmackes erfolgt über die Nase. Ein Ausfall der Riechzellen (Anosmie) beeinflusst daher den Geschmackssinn ebenfalls.
Die Geschmacksfasern für die vorderen zwei Drittel der Zunge entstammen der Chorda tympani, einem Ast des Nervus facialis (VII. Hirnnerv). Sie verlaufen zusammen mit dem Nervus lingualis, einem Ast des Nervus mandibularis des Nervus trigeminus (V. Hirnnerv). Das hintere Drittel der Zunge wird vom Nervus glossopharyngeus (IX. Hirnnerv) innerviert.
Ursachen
Zu einer Geschmacksstörung kann es kommen durch Schädigung oder Funktionsbeeinträchtigung
- der Geschmacksknospen,
- der peripheren Nerven, welche die Geschmacksreize von den Geschmacksknospen ins zentrale Nervensystem leiten, oder
- der Geschmacksbahn (Schmeckbahn) mit Verlauf im Gehirn.[1]
Quellen
- ↑ a b AWMF online: Schmeckstörungen – Leitlinie zur Epidemiologie, Pathophysiologie, Klassifikation, Diagnose und Therapie. In: Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Olfaktologie und Gustologie der Dt. Ges. f. Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie. Mai 2007. Abgerufen am 31. Oktober 2008.
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