(manchmal auch hüh oder hüja) ist ein Zuruf an ein Zugtier mit der Bedeutung vorwärts, los geht's. Oft schnalzt der Rufer dabei noch mit der Zunge, knallt mit der Peitsche oder übt beim Reiten einen Schenkeldruck aus.

Gegenstück - der Anhaltebefehl - ist „brrr“, zu dem das Zugtier meist an den anstehenden Zügel herangetrieben wird.

Früher, als noch mit Pferde- oder Ochsengespannen gepflügt und geeggt wurde (bei Rückepferden vielleicht noch heute), war „hü“ auch ein Kommando, linksherum zu gehen, mit dem Gegenstück „hott“ (rechtsherum).[1]

Als Wortart gehört „hü!“ zu den Interjektionen, auffällig dadurch, dass es in der deutschen Sprache (wie „hott!“ und „brr!“) zu den wenigen Wörtern gehört, die Menschen nicht an Menschen, sondern nur an Pferde richten.

In der heutigen Alltagssprache haben diese Befehle sich vor allem in stehenden Redewendungen erhalten, „mal Hü und mal Hott“ (= heute so und morgen so), aber auch in der Scherzbezeichnung „ein Hottehüh“, die ein Pferd meint.

Quellen

  1. Brüder Grimm: Deutsches Wörterbuch, Stichwort HÜ

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